Kinostart: 08.05.2014, DVD/BD-Start: 15.10.2014
McG, der mit „Terminator: Die Erlösung“ Beeindruckenderes und „3 Engel für Charlie“ Lustigeres leistete, legt den Routine-Gang ein in einer nur leidlich unterhaltsamen Variante des Ein-Vater-Armee-Reißers „96 Hours“. Den schrieb ebenfalls Actionproduzent Luc Besson, dessen Standard-Rezept aus Stereotypen von der Stange dominiert. Ähnlichkeiten mit „The Family“, „Leon – Der Profi“ und „Nikita“ ergeben sich von selbst.
Der Storybaukasten nutzt völlig austauschbare Zielgruppenelemente aus rührseliger Familienannäherung, Agententhriller und viel (Crime) Comedy, die geschmacklos Folter als Fun verharmlost, mit diesem „Gewalt ist eine Lösung“-Humor aber im Geiste eines Michael Bay („Bad Boys“) einigermaßen witzige Pointen landet. Ein entzückend zerknitterter Kevin Costner („Jack Ryan“) kann seinen Charme indes kaum entfalten.
Kein Vergleich zu „Perfect World“ – er steht zu sehr in Liam Neesons Schatten, der mit „Non-Stop“ gerade zeigt, wie ein echter Knaller aussieht. Wenn er mit Tochter (Hailee Steinfeld, „Ender’s Game“) und Töten jongliert, entsteht daraus nur ein banales Pop-Movie. Hauptsache, es fliegt einem viel um die Ohren und die Waffenträger sind durchgestylte Models (Amber Heard aus „Machete Kills“, Hollywoods Blondine der Stunde) –
oder sind als Psychos mit den üblichen Visagen verschenkt wie Tómas Lemarquis, der haarlose Albino. Die Idee des „kill for cancer cure“ gemahnt ein wenig an „Crank“, doch der war ein frenetisch-durchgeknallter Turbo-Comic, dies hier bleibt ein profilloses Potpourri. Das ist so kommerziell kalkuliert, dass die Actionkomödien-Mischung in einem weihnachtsschmalzigen Familienende gipfelt. Schnell geschaut, schnell vergessen.