Das sexuelle Erwachen eines Mädchens in der norwegischen Provinz: frech-authentische Komödie mit gehörigem Teen-Blues.
Få meg på, for faen, Jannicke Systad Jacobsen, NO 2011
Kinostart: 08.05.2014, DVD/BD-Start: 07.11.2014
Story: Im nordwestnorwegischen Bergdorf Skoddeheimen wird die 15-jährige Alma von ihrer Libido und erotischen Tagträumen überwältigt. Aufgrund einer Lüge des von ihr angehimmelten Artur mobben Mitschüler und Mutter das Mauerblümchen. Lediglich die rebellische Freundin Sara hält heimlich zu ihr.
Von Thorsten Krüger
Auch Mädchen denken nur an Sex: Titel und Poster von Dokumentarfilmerin Jannicke Systad Jacobsens erfolgreichem Spielfilmdebüt sind provokanter, als die liebenswert-harmlose, angenehm unverkrampfte Dramödie ist – kein norwegischer „Schulmädchenreport“ oder Skandal-„Kids“, sondern ein einfühlsam-witziges Coming of Age auf den Spuren von Lukas Moodyssons freilich unerreichtem „Raus aus Amal“.
The Act of Killing: kühl-intensive Charakterstudie um eine unauflösbare und ruinöse amerikanische Blutfehde.
Jeremy Saulnier, USA 2013
Kinostart: 11.12.2014, DVD/BD-Start: 02.04.2015
Story: Dwight ist ein obdachloser Drifter, der in einem Autowrack in den Dünen lebt. Als er erfährt, dass der Mörder seiner Eltern auf Bewährung aus dem Gefängnis kommt, macht er den Wagen flott und lauert ihm mit einer Waffe auf. Damit setzt er sich unvorbereitet der Rachewut von dessen aggressiver Sippe aus.
Von Max Renn
Wie man in einer schlichten Rachestory ein nuanciertes Arthaus-Charakterdrama aufspürt, das poetische Rostbilder einer Nation in melancholisch-schöner Indie-Bleiche ausdünstet, zeigt Jeremy Saulnier bravourös, der Kameramann von Mumblecore-Regisseur Matthew Porterfield („I Used to Be Darker“). Ein (nicht ganz) kurzer Film über das Töten, geradewegs das Gegenteil zum blindwütigen Rausch des US-Rachekintopps.
Story: Mönch Theodor und Nonne Urania gehören zwei gegenüber liegenden orthodoxen Klöstern an, die im zentralgriechischen Metéora durch eine tiefe Schlucht voneinander getrennt sind. Heimlich unterhalten beide eine verbotene Liebesbeziehung. Gefühle und Sex stürzen sie in schwere innere Konflikte.
Von Thorsten Krüger
Der byzantinische Klosterkomplex im thessalischen Metéora dient als bildgewaltiges Relief für die Meditation über eine unerlaubte Affäre gleich dem mediävistischen Liebespaar Abaelard und Héloise – nicht tragisch, sondern inkludierend, aber voller Gewissenskonflikte über das zölibatäre Gelübde. Ein Schweben zwischen Himmel und Erde, so wie die auf monumentalen Sandsteinfelsen aus den Wolken ragenden orthodoxen Konvente.
Alex van Warmerdam, NL/B/DK 2013
Kinostart: 02.10.2014, DVD/BD-Start: 09.02.2015
Subversion ist der zweite Vorname des niederländischen Auteurs Alex van Warmerdam, der wieder mit absurdem Eigensinn die Zersetzung bürgerlicher Familien und ihres Wertgefüges betreibt. Seine im unscheinbaren Alltag spielenden, dennoch phantastischen Geschichten fallen so satirisch („Die letzten Tage der Emma Blank“) wie erotisch („Das geheimnisvolle Kleid“) aus. Stets sind es (nicht nur in „Grimm“) kleine, böse Arthaus-Märchen, wie von Claude Chabrol, Luis Buñuel und Michael Haneke gemeinsam inszeniert, mit Neigung zu schwarzer Komik und bizarren Parabeln.
Story: Der seit kriminellen Tagen Dank Beute zum bürgerlichen Bauunternehmer und Familienvater gewandelte Paul muss erleben, wie maskierte Eindringlinge seine Teenietochter entführen. Als man ihre Leiche findet, holt Paul mit alten Gefährten fürs Grobe gegen polizeilichen Rat die Waffen aus dem Schrank.
Von Gnaghi
Nicolas Cage kämpft weiter wacker gegen seinen Schuldenberg an, weshalb der Starmime in Trash wie „Drive Angry“ oder „Ghost Rider“ auftaucht, zuletzt aber in dem Indie-Milieudrama „Joe“ eine Kostprobe seines Könnens abgab. Auch dieses gut besetzte B-Movie hat die richtigen Ambitionen, involviert mit flachen Standardfiguren und normierter Story aber einfach nicht genug, um Cage ein kleines Zwischenhoch zu bescheren.
Der größte Film, den es nie gab: Frank Pavich forscht nach, wie Jodorowsky gewaltige „Dune“-Verfilmung ausgesehen hätte.
Frank Pavich, USA/FR 2013
ohne deutschen Start
Story: Mitte der 70er folgte Kultfilmer Alejandro Jodorowsky der Einladung des Produzenten Michel Seydoux nach Paris, um dort die Adaption von Frank Herberts SciFi-Roman „Der Wüstenplanet“ vorzubereiten. Jodorowsky spannte die besten Künstler seiner Zeit ein – bis Hollywood den Geldhahn zudrehte.
Von Thorsten Krüger
„The most important picture in the history of humanity“ nennt der 84-jährige Regisseur mit wachem Geist und Riesen-Ego, fast 40 Jahre nach dem Scheitern, seine Vision. So größenwahnsinnig sein Kunstfilmprojekt des Jahrhunderts auch gewesen sein mag, für Frank Pavich erzählt Alejandro Jodorowsky bereitwillig vom Mythos seines „cineastischen Gottes“, der nur in einem kiloschweren Storyboard aus 3000 Zeichnungen existiert.
Terror im Outback: statt True Crime regiert im Sequel zynisches Splattertainment für Hartgesottene
Greg McLean, AUS 2013
Kinostart: 19.06.2014, DVD/BD-Start: 20.10.2014
Story: Serienkiller und Schweineschlachter Mick wurde nie gefasst und betrachtet den einsamen Nationalpark um den Wolfe-Creek-Krater als Jagdrevier. Als er zwei deutsche Rucksacktouristen beim Campen umbringt, läuft ihm Surfer Paul vors Visier, den er so lange verfolgt, bis der in seinem Folterkeller sitzt.
Von Jochen Plinganz
Der Terrorfilm vom Schlage „Texas Chainsaw Massacre“ oder eines Rob Zombie („The Devil’s Rejects“) ist auf dem fünften Kontinent angekommen und hat mit Psychopath Mick einen echten Antihelden hervorgebracht. In der Fortsetzung seines nihilistischen Backwood-Thrillers von 2004 um die bis heute ungelösten Rucksackmorde greift Greg McLean auf tausendfach bewährte Genrestandards goriger Grotesk-Gräuel zurück.
Die mit hinreißendem Soul und R’n’B gefüllte Musikdoku über den knapp verpassten Starruhm schwarzer Backgroundsängerinnen gewann den diesjährigen Oscar.
Bedrückend stimmungsvoller italienischer Indie-Horror, der sich geschickt minimalistisch dem (Geister)Grauen im Wald annimmt.
Oltre il guado, Lorenzo Bianchini, IT 2013/Foxes, Lorcan Finnegan, IR 2011
Kinostart: 08.05.2014
Story: Biologe Marco dokumentiert im italienisch-slowenischen Grenzwald die Wildtierpopulation. Als er einen Fluss überquert und der Rückweg abgeschnitten ist, findet er Zuflucht in einem verlassenen Dorf. Als Quell nächtlicher Geräusche vermutet er bald nicht nur zoologische, sondern übernatürliche Ursachen.
Von Thorsten Krüger
Auf Budget, Narration und Dialog verzichtet der fachkundige Lorenzo Bianchini, der sich mit „Occhi“ bereits als Nachwuchshoffnung empfahl, fast ganz und entkernt damit eine klassische Geistergeschichte derart, dass sie mit minimalistischer Methodik und erstaunlichem Gespür für eine unbehaust-düstere Atmosphäre zu einem psychisch zersetzenden „Into the Wild“ wird, der sich zum schaurigen „Blair Witch Project“ steigert.
Der Suspense-Thriller um einen Mann auf der Suche nach seiner verschwundenen Verlobten berührt und verstört.
Hoa-cha, Byun Young-Joo, ROK 2012
ohne deutschen Start
Story: Kurz vor ihrer geplanten Hochzeit verschwindet Sun-young, die Verlobte von Moon-ho, auf einer Autobahnraststätte spurlos. Verzweifelt forscht der Veterinär mit Hilfe seine suspendierten Polizisten-Cousins nach ihr. Und entdeckt hohe Schulden, falsche Identitäten und eine Reihe ungeklärter Frauenmorde.
Von Caroline Lin
Byun Young-Joo („Ardor“) gelingt weit mehr als die südkoreanische Version von George Sluizers „Spurlos“. Ihre Adaption des Bestsellers „Kasha“ (1992, auf deutsch 2011 erschienen als „Feuerwagen“) der Japanerin Miyabe Miyuki ist einerseits handwerklich reif und ballastfrei, so spannend wie verstörend, zugleich aber auch ein zart-feinfühliges (Liebes)Drama um einen verlassenen Mann und die verborgene Tragödie einer Frau.
Niels Bolbrinker, Roswitha Ziegler, D 2013
Kinostart: 15.05.2014
Feind hört mit: Das oft gemeinsam arbeitende Doku-Duo Niels Bolbrinker und Roswitha Ziegler („Fliegen und Engel“) verbindet NSA-Abhörmanie, Verfolgungswahn und den derzeitigen technologischen Quantensprung zu einem suggestiven Mosaik, das besorgt, aber auch betörend ausfällt. Wer zwei Spiegel-Artikel zu dem Thema gelesen oder zwei Scobel-Sendungen dazu gesehen hat, weiß bereits mehr als die offensichtlich erstaunten Filmemacher, die mit einer sehr persönlichen Voice-Over-Erzählerin Verschwörungstheoretikern, etwa Harald Brems folgen.
Wenn ich ins Kino gehe, will ich keinen TV-Film sehen. Etwas anderes kann der für Daily Soaps wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ und „Verbotene Liebe“ zuständige Michael Ammann freilich nicht. Nach eigenem Script wildert er im Terrain von Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) und bringt drei Generationen einer Familie in einer Regional-Dramödie um eine unfreiwillige Pilgerreise zusammen. Jeder Versuch, Komik zu erzeugen, scheitert zum Fremdschämen; in langweiligen Aufnahmen arbeiten sich alldieweil drei Klischeefiguren an ihren Problemen ab.
Der oscarwürdige Mix aus Sozialdrama, Film Noir und Moralthriller ist zutiefst humanistisches und aufwühlendes Kino.
Sean Ellis, GB/RP 2013
ohne deutschen Start
Story: Fallende Getreidepreise zwingen den bettelarmen Bauern und hart arbeitenden Familienvater Oscar, mit Frau und Kindern in der Großstadt Manila Arbeit zu suchen. Dort werden sie betrogen und landen auf der Straße, bis der großzügige Ong ihm einen gefährlichen Job als Wachmann für Geldtransporte vermittelt.
Von Thorsten Krüger
Die britisch-philippinische Produktion ging für England ins Oscarrennen, wurde aber nicht einmal nominiert – dabei hätte das sensibel-bestürzende, sozialrealistische Crime Drama um die Menschenwürde den Preis als bester ausländischer Film wirklich verdient. Sean Ellis, der vor Ort in der Metropolregion Manila auf Tagalog drehte, hat nach dem kleinen Psychohorror „The Broken“ sein vorläufiges Meisterstück vorgelegt.
Story: Dr. Will Caster hat gerade den selbständig denkenden und fühlenden Quantencomputer PINN erfunden, da wird er von technologiefeindlichen Terroristen mit Polonium vergiftet und stirbt binnen weniger Wochen. Derweil läd seine Frau Evelyn seinen Geist in die Maschine. Will geht als Superintelligenz online.
Von Caroline Lin
Alles, was Spike Jonze kürzlich mit „Her“ so elegant gelang, misslingt diesem „Him“ zu massivem Murks: Die Maschine mit Empfindungen, die Technologische Singularität also, heißt hier, religiös konnotiert, „Transzendenz“. Christopher Nolans Stammkameramann Wally Pfister („Inception“) begegnet mit zu viel Plot und zu wenig Drama seinem Rasenmähermann 3.0 – arg simpel und unentschlossen, was er sein und aussagen will.
Story: Kaum hat Nachwuchspolizist und Schwarzgurtkämpfer Rama die Razzia im Hochhaus überlebt, stecken ihn skrupellose Vorgesetzte in den Knast, damit er Bandenboss-Sohn Uco das Leben rettet und später dessen Organisation infiltrieren kann. Jungmobster Bejo aber plant einen ganzen Unterweltkrieg.
Von Jochen Plinganz
An Ambitionen mangelt es Gareth Evans Nachfolger zum eigenen, drei Jahre alten, ultrabrutalen Martial-Arts-Reißer keineswegs – aber das wortwörtlich schlagende Konzept einer Actionfassung von „Rio Bravo“, das beste Argument für den Vorgänger. So verteilen sich Shootingstar Iko Uwais, der hippe Soundtrack, der Stakkatokampfstil des indonesischen Pencak Silat und sehr viel Gewalt auf ein Gangsterepos aus Jakarta.
Story: Gegen den Willen seiner Angehörigen bricht der von einem Blutgerinnsel im Gehirn bedrohte Derek mit seinem besten Kumpel Clif zu einem Sabbatical nach Europa auf. In Paris verletzt Partyaufriss Audrey Derek bei einer gemeinsamen Nacht schwer. In der Folge entwickelt er bizarre Symptome, Superkräfte – und Durst auf Blut.
Von Gnaghi
Dafür, dass die seit Jahren befreundeten Newcomer Derek Lee und Clif Prowse die überstrapazierten Formeln des Found Footage mit jener des Vampirfilms verbinden, muss man beiden attestieren, ein unterhaltsames Exemplar des Fake-Doku-Schreckens hervorgebracht zu haben. Ihre Horrorausgabe von „Chronicle“ wartet mit schmucken POV-Actionsequenzen auf und einer plausiblen seelisch-körperlichen Agonie der Hauptfigur.
Morgan Neville, USA 2013
Kinostart: 24.04.2014, DVD/BD-Start: 09.10.2014
Almost Famous: Schwarze Backgroundsängerinnen wie Lisa Fischer, Tata Vega, Judith Hill oder Darlene Love waren seit den 60ern an zahllosen Popalben beteiligt. Ihre Stimmen verliehen Songs wie „Gimme Shelter“ von den Rolling Stones, „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd oder Lou Reeds „Walk on the Wild Side“ unverwechselbaren Groove und Soul. Ihre Namen indes sind nur Experten geläufig, weil sie im Hintergrund der vom Rampenlicht angestrahlten Poplegenden standen. Keine zwanzig Fuß trennten sie vom Starruhm – und doch Welten.
Rape, Revenge und der große Manitu: bemerkenswerte Fusion von Rachereißer, Splatterspuk und Melodram.
Michael S. Ojeda, USA 2013
DVD/BD-Start: 11.04.2014
Story: Eine Bande brutaler Rednecks hat die durchreisende taubstumme Zoe geschändet, schwer verletzt und für tot in der Wüste New Mexikos liegen gelassen. Dort findet sie ein Medizinmann, dessen ermordete Vorfahren in einem Ritual als Geister Zoes toten Körper in Besitz und grausame Rache nehmen.
Von Thorsten Krüger
Klar ist „Savaged“ Exploitation pur – aber auf hohem Niveau: Der Indie-Horror, der trotz Minimalbudget Beachtliches leistet, folgt dem rabiat drastischen „I Spit on Your Grave 2“ in der Disziplin des unlängst wiederbelebten Rape-&-Revenge-Rachenputzers. Aber Michael S. Ojeda („Lana’s Rain“) verknüpft dies mit einer okkult-übernatürlichen Geistergeschichte, eine weibliche Ausführung von „The Crow“, mit Gewalt und Gefühl.
Der „Amélie“-Schöpfer vergnügt mit einem liebevoll-skurrilen Kunstmärchen um die extravagante Reise eines Wunderkinds.
The Young and Prodigious T.S. Spivet, Jean-Pierre Jeunet, 2013
Kinostart: 10.07.2014, DVD/BD-Start: 26.11.2014
Story: Der 10-jährige Tecumseh Sparrow Spivet verbringt seine Kindheit auf einer Ranch am Fuße der Rocky Mountains. Während eine Tragödie das Leben des verkannten Genies überschattet, reist er heimlich allein nach Washington, um im Smithsonian Museum den Baird-Preis für seine Erfindung entgegenzunehmen.
Von Thorsten Krüger
Für sein englischsprachiges Heimatmärchen hat sich der französische Regiezauberer Jean-Pierre Jeunet das verschrobene Buchdebüt von 2009 des Brooklyner Literaturshootingstars Reif Larsen ausgesucht. In gewohnt magisch-poetischem Realismus spinnt Jeunet zwölf Jahre nach „Die fabelhafte Welt der Amélie“ in dessen Façon eine verschrobene 3D-Familientragikomödie, die mit Detailversessenheit und Sentimentalität beglückt.
Mehr eine Teen-Selbstfindungs-Dramödie: Auf 140 Minuten aufgeblasene Comic-Fantasy über den Marvel-Spandexheld.
Marc Webb, USA 2014
Kinostart: 17.04.2014, DVD/BD-Start: 04.09.2014
Story: Als seine Freundin Gwen ihm den Laufpass gibt, kann Peter Parker seine heimliche Rolle als New Yorks Held Spider-Man nicht mehr genießen. Dabei braucht ihn die Stadt mehr denn je: Freund Harry, der todkranke Firmenerbe und Fan Max werden durch die Experimente von OsCorp zur Gefahr.
Von Sir Real
Angesichts von Sam Raimis kaum einer Dekade alter „Spider-Man“-Trilogie (2002-2007) kann die frenetische Reboot-Flut schon mal verwirren, was auch an der austauschbaren Handlung des zweiten Teils von Marc Webbs Franchise-Neustart liegt: Diese schwankt zwischen gut gelauntem Pop/Nerd-Lustspiel, der Seelenqual-Tragödie von Verstörten und Verlassenen sowie einer Teenie-Romanze, aufgelockert durch 3D-Flugspäße.
Glaubhafter B-Actionthriller, in dem Schwarzgurtträgerin Gina Carano Karibikmafia und Korruption den knallharten Kampf ansagt.
John Stockwell, GB/PRI 2014
DVD/BD-Start: 17.04.2015
Story: Die kampferprobte Ava hat mit Derek in eine reiche Familie eingeheiratet und verbringt die Flitterwochen auf einer karibischen Insel. Als Derek bei einem Abenteuerausflug verunglückt, kommt er nie im Krankenhaus an. Da Polizei und Schwiegereltern die Hilfe verweigern, sucht ihn Ava auf eigene Faust.
Von Max Renn
Schauspieler (und vor allem Regisseur) John Stockwell („Crazy/Beautiful“, „Into the Blue“) reist wieder an Traumstrände, um Touristenalpträume wahr werden zu lassen und sein Abenteuer-Thriller „Turistas“ mit dem Rachereißer „96 Hours“ zu kreuzen. Nur, dass Mixed Martial Arts Champion Gina Carano („Haywire“) in dem packenden Real-Horror-Szenario jedem Kerl das Fürchten lehrt und die Geschlechterformel umdreht.
Fast ein Roadmovie: Marion Hänsels lebensecht-sensible Betrachtungen einer nur kurz wiedervereinten Familie.
La tendresse, Marion Hänsel, B/FR/D 2013
Kinostart: 24.04.2014
Story: Lise und Frans leben seit 15 Jahren getrennt und fahren nach einem schweren Skiunfall ihres erwachsenen Sohns Jack von Brüssel ins Skimekka Savoyen, wo der Filius mit neuer Freundin bereits ins Hotelquartier zurückgekehrt ist. Dort helfen ihm die Eltern und sprechen auch über vergangene Zeiten.
Von Thorsten Krüger
Die ästhetisch bestechende Eingangssequenz bleibt eine Ausnahme. Sonst zeigt sich die Kamera kaum kunstbewusst und beschränkt sich auf Alltagsaufnahmen eines separierten Pärchens, das gemeinsam zum verletzten Sohn fährt. Im Gegensatz zur lyrischen Meditation „Schwarzer Ozean“ haftet dem neuen Film der erfahrenen belgischen Regisseurin Marion Hänsel etwas dermaßen Unscheinbares an, dass man sich wundert.
Wackelfrei, aber schreckensintensiv: Drei Kirchendetektive dokumentieren per Headcam ein angebliches Wunder und lernen das Fürchten.
Elliot Goldner, GB 2013
DVD/BD-Start: 11.04.2014
Story: Ein vermeintliches Wunder samt Videobeweis hat den an seinem Glauben zweifelnden Deacon und den säkularen Techniker Gray in eine alte Kapelle im provinziellen England gebracht. Im Auftrag des Vatikans montieren sie mit Relator Mark Überwachungskameras, um die paranormale Aktivität aufzudecken.
Von Gnaghi
Der Found-Footage-Film der Woche (oder sollte man sagen: des Tages?) könnte sogar jene bekehren, die dieses Formats inzwischen überdrüssig sind; auf jeden Fall unterhält er Fans des Fachs überraschend gut mit Humor, Hirn und happigem Horror. Newcomer Elliot Goldner zeigt Schund wie „Devil’s Due“, wie man es besser macht: Subtil, aber intensiv nutzt er Motive aus „Die Fürsten der Dunkelheit“, „Der Exorzist“ und „The Wicker Man“.