ohne deutschen Start
In der einstigen Kronkolonie scheinen diese Saison die Brände nur so zu wüten: Gerade stellten die Pang-Brüder mit „Out of Inferno“ den Klassiker „Flammendes Inferno“ nach. Kwok Chi-kin, auf dessen Konto Durchschnittsware wie „Hong Kong Dangerous“ geht, orientiert sich an „Backdraft“. Mit einem Hauch Katastrophenfilm, wenn der Brand in einem neuartigen Kraftwerk der City das Licht ausknipst – daher der Titel.
Angesichts der Intention, ein grobgestricktes Werbevideo der Helden vorzutragen, spielt die überhöhte (Pop)Hymne auf die Feuerwehr recht leise Töne, verzichtet gar auf das Pathos-Orchester zugunsten eines murmelnden Chorals. Darüber hinaus gehorcht die budgetstarke, aber ziemlich schwache Gute-Nacht-Botschaft fürs breite Publikum allen Konventionen, was sie mit aufwändigen Produktionswerten teilweise wettmacht.
Bei den effektvollen Rauchschwaden und Feuern ist Kwok in seinem Element: Die edlen Visuals der komplizierten Ausnahmebrände und das Design imponieren. Der Rest nicht: So hochwertig die Tech-Credits sind, das Erzählhandwerk beherrscht der Regisseur nur mangelhaft. Konkurrenz, Konflikte und private Streitereien sind so ungelenkt wie die Erzählstränge verzapft und meistens auf kläglichem Macho-Soap-Niveau.
Bar jeder Realitätsneigung kämpft eine Gruppe in einem einstürzenden Trümmertrakt ums Überleben. Dabei schüttelt einen die Shaky Cam heftig durch, ohne für Kletterpartien, Kinderrettung, Selbstopfer oder das Figuren-Trio (Andy On, Nicholas Tse, Shawn Yue) Anteilnahme wecken zu können. Einziger netter Gag ist Jackie Chans Cameo in einer Apokalypse-Ad, sonst sollte man besser keine großen Ansprüche stellen.
Schon lange auf meinem Radar und wird auf jeden Fall geschaut 🙂