Wagemutig sind unsere Autoren wie Astronauten auf fernen Welten durch die terra incognita des Cine-Universums gewandert und haben unbekannte Filmspezies gesichtet, katalogisiert und die eine oder andere davon vakuumverpackt mit auf die Erde gebracht … zum eingehenden Studium. ganzer Artikel
Arm und schön: romantisch-melancholisches Teenie-Crime-Märchen, ein sehnsuchtsvolles und nachdenkliches Aschenputtel-Melodram
Martin Weisz, USA 2014
DVD/BD-Start: 27.05.2014
Story: Die obdachlosen Teens Jonah und Kelly sind Strandräuber in Venice Beach. Sie quartieren sich in der Villa der Familie Silverman in Pacific Palisades ein; Kelly träumt von einer heilen Existenz, Jonah verhökert den Schmuck an einen gefährlichen Hehler. Bis die Eigentümer überraschend heimkehren.
Von Sir Real
Dem nach „The Hills Have Eyes 2“ zweiten US-Werk des Deutschen Martin Weisz („Rohtenburg“) wurde Eindimensionalität, Weltfremdheit und Klischeelastigkeit vorgeworfen. Zeit für eine Ehrenrettung von „Squatters“, einem stimmungsvollen, oft zärtlich inszenierten „Aschenputtel“ als White-Trash-Märchen um Sozialgefälle und Familientragödien, was als Teenie-„True Romance“ zum traumhaft besetzten Melo-Thriller wird.
Crime Cartoon statt Sozialrealismus: Das Brit-Gangster-Movie um Rentner-Rache am juvenilen Pack generiert vertretbaren Zeitvertreib
Sacha Bennett, GB 2014
ohne deutschen Start
Story: Als der alternde Londoner Ex-Gangster Charlie die junge Lauren rettet, bevor sie von Aarons brutaler Gang vergewaltigt wird, prügelt ihn die Bande ins Grab. Woraufhin sein Bruder Richie aus dem sonnigen Übersee nach dem Rechten sieht und, als die Polizei versagt, die alten Mafiosi-Kameraden reaktiviert.
Von Max Renn
„We Still Kill the Old Way“ ist nicht mit dem sizilianischen Krimi/Politthriller „Zwei Särge auf Bestellung“ von 1967 verwandt, der auf englisch genauso heißt wie der britische Gangster-Generationenkrieg von Sacha Bennett, der gerne mal in die Londoner Unterwelt abtaucht („Bonded by Blood“). Das knorrige Charisma von „Harry Brown“ erreicht er mit der stereotypen Ruhestands-Revanche mit Tarantino-Easy-Listening nicht.
Zwei Männer und der Dschungel als still-schönes Schreckensterritorium: bravouröses, realistisches Überlebensabenteuer im Pazifikkrieg
Aaron Wilson, AUS/SGP 2013
ohne deutschen Start
Story: Als am 9. Februar 1942 die japanische Invasion in Singapur beginnt, wird der junge australische Kampfpilot Jim abgeschossen. Er bahnt sich aus den sumpfigen Mangroven den Weg in den Dschungel, wo er auf den chinesischen Widerstandskämpfer Seng stößt. Gemeinsam verstecken sie sich vor den Japanern.
Von Caroline Lin
Das vor Ort in Singapur entstandene Debüt des Australiers Aaron Wilson wurde aufgrund seiner Dialoglosigkeit passenderweise mit J.C. Chandors „All is Lost“ und sogar mit Alfonso Cuaróns „Gravity“ verglichen, ist aber keine detailverliebte Konzept-Action, sondern subtil und bescheiden – wie eine eindringliche Stummfilmfassung von John Boormans „Die Hölle sind wir“, statt Gegnerschaft aber mit schweigsamer Verbundenheit.
Story: Der frisch ausgebildete britische Rekrut Gary wird 1971 in die nordirische Bürgerkriegsstadt Belfast versetzt, bei Ausschreitungen von seiner Einheit getrennt und von IRA-Terroristen durch die Straßen gejagt. Ohne genaue Ortskenntnis muss er die nächste Nacht überstehen, weiß nicht, wer Helfer, wer Verräter ist.
Von Thorsten Krüger
Die Explosivität des Konfessions-Konflikts Anfang der 1970er Jahre kulminiert im auf 24 Stunden komprimierten urbanen Überlebens-Thriller des parisstämmigen Serienregisseurs Yann Demange in seinem für den Goldenen Bären und den Europäischen Filmpreis nominierten Kinodebüt. „’71“ löst zwar nicht die Erschütterung von Paul Greengrass’ „Bloody Sunday“ aus, entlarvt aber die Unmenschlichkeit auf allen Seiten schonungslos.
Prägnant, aber nicht elementar: semi-autobiografische Coming-of-Age-Romcom vor dem Hintergrund grausamer Mafiamorde auf Sizilien
La mafia uccide solo d’estate, aka The Mafia Only Kills in Summer, Pif (Pierfrancesco Diliberto), I 2013
Kinostart: 04.06.2015
Story: Palermo in den 70ern. Schon als kleiner Junge ist Arturo Fan von Giulio Andreotti und versucht erfolglos die schöne Flora zu erobern, die sich für einen anderen interessiert. In der Stadt mordet die Mafia unterdessen rege, verübt Verbrechen, die Arturos Leben beeinflussen und seine journalistischen Ambitionen wecken.
Von Gnaghi
Matteo Garrones „Gomorrha“ als Tragikomödie, die zu oft zur Klamotte verkommt: Pierfrancesco Diliberto, unter seinem Künstlernamen Pif ein bekannter TV-Comedian und Politkommentator, rafft autobiografisch jahrzehntelange Mobster-Morde in Palermo. Seine Hymne an die zahllosen Anschlagstoten bewegt nur leicht, wo sie erschüttern müsste, wurde dennoch als beste Komödie beim Europäischen Filmpreis 2014 ausgezeichnet.
Das dröge Low-Budget-Pärchen-Drama mit Doomsday-Stimmung ist weniger Science Fiction denn eine propere Schlafpille
Joseph Baker, Tom Large, GB 2014
ohne deutschen Start
Story: Als Cole und Maya sich kennen lernen, rast gerade ein Asteriod auf die Erde zu und versetzt die Welt in Angst. Mit ihm fallen Alienschiffe ein, was nicht viele überleben. Danach kriegen sich Cole und Maya wegen allem in die Haare. Ein rachsüchtiger Kassierer und ein Frauenentführer bereiten weiteren Ärger.
Von Max Renn
Das Beste an „Beyond“ ist sein Cover-Artwork. Sonst quält das Indie-Britpic mit einem streitsüchtigen Paar, das an seiner komplizierten Beziehung verzagt, wodurch die Ankunft eines Asterioden und die damit verbundene Alien-Invasion samt Dezimierung der Weltbevölkerung so gut wie nur metaphorisch stattfindet. Intimes im Schatten des Untergangs haben „Melancholia“ und der fabelhafte „Another Earth“ viel besser gefunden.
„Akte X“ respektive „Xtro“ als Low-Budget-Psychohorrordrama um das Grauen einer unheimlichen Begegnung der dritten Art
Jeremy Berg, USA 2014
ohne deutschen Start
Story: 12 Jahre lang hat Abby mit ihrer Schwester Rebecca nicht gesprochen, die einst entführt und vergewaltigt wurde. Als sie die Asche ihrer Mutter in dem Waldhaus verstreuen, finden sie eine schwarze Kugel, die rasch einen ungesunden Einfluss auf Abbys Verlobten Calvin ausübt und Rebeccas Trauma aufreißt.
Von David McAllan
Wer etwas Originelles möchte, wagt sich an den experimentellen „Under the Skin“ – für den Hausgebrauch geeignet, aber doch in erheblichem Maße ungemütlich und unheimlich hingegen betritt Indie-Filmer Jeremy Berg nach seinem Goth-Horror-Einstand „The Invoking“ erforschtes „Akte X“-Terrain, um dort mit „The Device“ sukzessive die Inklusion von Familiendrama, SciFi und psychologischem Schrecken vorzunehmen.
aka Journey to the Safest Place on Earth, Edgar Hagen, CH 2013
Kinostart: 19.03.2015, DVD/BD-Start: 25.09.2015
Gorleben ist überall – ein Aufregerthema, das der Schweizer Dokumentarfilmer Edgar Hagen („Someone Beside You“) in „Die Reise zum sichersten Ort der Erde“ entschieden unaufgeregt angeht. Seit Ende der 50er Jahre die ersten AKW ans Netz gingen, haben sich weltweit 350.000 Tonnen hochradioaktiver Atommüll angesammelt. Jährlich kommen 10.000 Tonnen hinzu. Allein: Es gibt bis heute kein Endlager für den strahlenden Sondermüll, wie der international anerkannte Fachmann Charles McCombie nach beinahe 40-jähriger erfolgloser Suche konstatieren muss.
Familiendrama um zwei durch chauvinistische Denkweise beschränkte Migranten, die eine emanzipierte Angehörige verachten
Kadir Sözen, D 2014
Kinostart: 26.03.2015
Story: Die von ihrer türkischen Familie verstoßene Elmas hat für ihre junge Tochter Sevgi und den 16-jährigen Can ein liebevolles Heim geschaffen. Als Can entdeckt, dass sie dies heimlich als Prostituierte finanziert, dreht er durch, reißt mit der ahnungslosen Sevgi zum mürrischen Opa aus, der Elmas ebenso verachtet.
Von Jochen Plinganz
Handwerklich braucht sich der Deutschtürke Kadir Sözen („Winterblume“) nicht verstecken, aber bei seinem Drehbuch sind Hopfen und Malz verloren. Schematische Abzweigungen, dürftige Dialoge, Emotionen und Szenen stehen hervorragenden Darstellern gegenüber, die in einem mal wieder sehr deutschen Problemfilm feststecken, obwohl es darin um die importierte Frauenfeindlichkeit muslimischer Migranten geht.
US-Kinos nehmen die Komödie wegen Terrordrohungen aus dem Programm
Es ist schon fast so absurd wie die irrwitzige Komödie mit Seth Rogen und James Franco: Im Sommer protestierte Nordkorea bei der UNO nach Sichtung des Trailers (siehe unten) gegen „The Interview“, analog zum Aufschrei bei der Puppen-Provokation „Team America“ vor zehn Jahren. Im November brach die Hackergruppe „Guardians of Peace“ bei Verleih Sony ein, um die Veröffentlichung des Films zu Weihnachten zu verhindern. Und nun folgten Terrordrohungen gegen Kinos, die den respektlosen Politspaß spielen wollen.
James Franco Gangnam Style bei Kim Jong-Un: Die transgressive, nackte Komödien-Kanone penetriert uns anal als Politsatire aus Pjöngjang
Evan Goldberg, Seth Rogen, USA 2014
Kinostart: 05.02.2015, DVD/BD-Start: 05.06.2015
Story: Produzent Aaron will, dass Trash-Talk-Star Dave endlich seriös wird – und verschafft ihm ein Exklusiv-Interview mit Nordkoreas Führer Kim Jong-Un. Da schaltet sich die CIA ein und verlangt von beiden, den Diktator mit Gift zu ermorden. Doch der ist großer Fan von Dave und beide verstehen sich prächtig.
Den Sony-Hackern, die mit ihren Aktionen die Veröffentlichung dieser notorischen Zwerchfellstrapaze verhindern wollten, fehlt offenbar der Sinn für Borderline-Humor, den das Gespann Seth Rogen und Evan Goldberg („Das ist das Ende“) von der Leine lässt. Die besten Komödien sind jene, die Grenzen überschreiten und die exzessiv kindische Comedy, deftig politische Satire und verrückte Spionage-Posse sprengt sie nachgerade alle.
Wanderung durch den Bürgerkrieg: Lyrische Gewissensreflexion in einem historischen Indie-Western-Drama, das Aufmerksamkeit verdient
Chris Eska, USA 2013
ohne deutschen Start
Story: Während des Bürgerkriegs in Virginia 1864: Der 13-jährige Waisenjunge Will liefert mit seinem Onkel Marcus geflohene Sklaven an den Kopfgeldjäger Burrell aus. Für die schwarzen Söldner ohne Moral zählt nur Geld, doch das ändert sich, als sie Nate ausfindig machen und Will an seiner Tätigkeit zweifelt.
Von Thorsten Krüger
Das Komplement pompöser Historienschinken findet sich in einem Low-Budget-Verbund aus Western, Road Movie und Coming of Age, dessen naturbelassene Art „Meek’s Cutoff“ näher steht als dem Hochglanzpathos eines „Glory“. Chris Eska, der in „August Evening“ auf den Spuren von Terrence Malicks Südstaatenfilmen wandelte, erschafft das Äquivalent einer William-Faulkner-Novelle mit emotionalem Widerhall.
Story: 1929, in den Smoky Mountains in North Carolina: Als George die selbstbewusste Serena heiratet, erhält er Frau und Geschäftspartnerin für sein Holzimperium. Das wankt gefährlich wegen Wirtschaftskrise, Umweltschützern, dem verräterischen Buchanan, einem unehelichen Kind – und der eifersüchtigen Serena.
Von Gnaghi
Die dänische Oscargewinnerin Susanne Bier („Brothers“, „Nach der Hochzeit“) hat sich Ron Rashs Roman von 2008 vorgenommen und dem „Die Tribute von Panem“-Star Lawrence sowie Bradley „Hangover“ Cooper ihren dritten gemeinsamen Auftritt nach „Silver Linings“ und „American Hustle“ beschert. Lawrence zeigt wieder ihr spezielles Schauspiel-Charisma, aber das Projekt lag nicht grundlos zwei Jahre lang auf Eis.
The Killing Joke: komisch-nachdenkliches Denkmal für vergessene Soldaten, die an der Westfront eine brillante Satire-Zeitung herausgaben
Andy De Emmony, GB 2013
ohne deutschen Start
Story: 1916 in Ypern: Die britische Einheit um Captain Roberts und Lieutnant Pearson entdeckt eine Druckerpresse, Tinte und Papier. Woraufhin sie das satirische Frontmagazin „The Wipers Times“ herausgeben, das direkt im Schützengraben ein Hit und trotz Respektlosigkeiten von General Mitford gedeckt wird.
Von Max Renn
Der wohl beste Beitrag zum großen Erster-Weltkriegs-Gedenkjahr stammt aus dem britischen Fernsehen und bildet den absurden Wahnsinn von Materialschlacht und Stellungskrieg mit Spott, Ironie und Satire ab, (auch budgetbedingt) ganz ohne Blutgräuel und Stahlgewitter eines „Herz aus Stahl“, sondern stiff upperlip und mit Haltung den Kommiss karikierend, ein Vorläufer von „Catch 22“ und dem Komiker-Trupp Monty Python.
Story: 1996 in einem äthiopischen Dorf: Eine Reiter-Bande entführt die erst 14-jährige Hirut, sperrt sie ein, schlägt und vergewaltigt sie. Als sie mit einem Täter zwangsverheiratet werden soll, kann sie fliehen und erschießt ihn in Notwehr. Dafür will das Dorf sie zum Tode verurteilen. Frauenrechtsanwältin Meaza verteidigt sie.
Von David McAllan
Die schlicht gebaute Abarbeitung des Präzedenzfalls von Hirut Assefa emotionalisiert allein wegen des Inhalts (was die Publikumspreise erklärt); denn das Drama von Zeresenay Mehari ist eine gut gemeinte, aber schlecht gemachte Trockenstulle über eine gewalttätige, frauenverachtende Tradition. In der Postproduktion stieg UN-Botschafterin Angelina Jolie als Finanzier ein, was einiges an (Festival)Aufmerksamkeit einbrachte.
Mark Wahlberg als ultimative Geldvernichtungsmaschine: elegant-amüsante Show und Selbstzerstörungs-Märchen der Sorte surreal-sophisticated
Rupert Wyatt, USA 2014
Kinostart: 15.01.2015, DVD/BD-Start: 28.05.2015
Story: Der mit seiner Studentin Amy anbandelne, zynische Literaturprofessor Jim führt nachts ein Doppelleben am Black-Jack-Tisch, wo er bereits 240.000 Dollar verzockt hat. Er steht bei drei Kredithaien in der Kreide, will nun Afros und Koreaner gegen Mafiosi Frank ausspielen. Ihm bleibt eine Woche.
Von Jochen Plinganz
„Planet der Affen: PRevolution“-Regisseur Rupert Wyatt setzt bei seinem Remake von „Spieler ohne Skrupel“ weniger auf den von New Hollywood beeinflussten Halbwelt-Realismus, sondern auf die Showaspekte und entspannte Eleganz, die gechillt, cool und viril einen Teppich für Mark Wahlberg („Ted“, „Transformers 4: Ära des Untergangs“) ausrollt, der in James Caans Fußstapfen die Sucht nach Unglück personifiziert.
Michael Rossato-Bennett, USA 2014
ohne deutschen Start
Michael Rossato-Bennetts ergreifende Doku über Dan Cohens Bemühungen, mit seiner gemeinnützigen Organisation Music & Memory alte Menschen aus ihrem Demenzschlummer zu reißen, ist ein humanistischer Herzbrecher. Man sieht ihn am besten zusammen mit „Still Alice“, direkt danach, weil er da anfängt, wo das Alzheimer-Drama mit Julianne Moore aufhört. Vor sich hin vegetierende Nursing-Home-Bewohner, trostlos in sich versunken, werden durch das Hören ihrer Lieblingsmusik plötzlich wieder lebendig und so vital wie die engagierte Regie.
Wir haben Servertransfer und Wartungsarbeiten erfolgreich durchgeführt: Das Hosting von WordPress.com ist beendet und wird ab sofort auf die eigene Installation weitergeleitet. Bis der Kampf mit hartnäckigen Technik-Kobolden ausgefochten war, wuchsen uns ein paar graue Haare und Links aus externen Quellen sowie die Homepage waren wiederholt die letzten Tage nicht erreichbar.
Inzwischen sollten alle Funktionen wieder sattelfest galoppieren, sämtliche Artikel haben den Umzugswirbel überdauert; nur die Like-Möglichkeit aus dem WordPress-Reader bleibt wohl dauerhaft abgeschaltet. Ansonsten dürfte kein Unterschied bemerkbar sein – wer dennoch auf tote Links oder andere Poltergeister stößt: Wir sind dankbar für sachdienliche Hinweise. Solange lassen wir es etwas schneien …
Arthaus-Sportlerdrama der Gebeugten, deren Psychoschaden-Konstellation mit Steve Carell auf eine aktenkundige Tragödie hinausläuft
Bennett Miller, USA 2014
Kinostart: 05.02.2015, DVD/BD-Start: 25.06.2015
Story: Mit Bruder Dave hat Ringer Matt 1984 olympisches Gold gewonnen und beginnt bei Millionär John Du Pont, dem letzten Spross einer Waffenhändlerdynastie, für Seoul 1988 im Team Foxcatcher zu trainieren. Als Dave auf Johns Landsitz nachzieht, sieht dieser ihn als Trainer- und Mentor-Rivalen um Matt.
Von Thorsten Krüger
Minimaler Plot, maximale Laufzeit: Bennet Miller verknüpft den True Crime aus „Capote“ mit dem Sportprofessionalismus aus „Moneyball“ zu seinem dritten biografisch orientierten Drama um die Abgründe menschlicher Ambitionen, was als Psycho-Chronik eines realen Mordfalls atypisch und angemessen eigen ausfällt, aber nicht eigen genug, um zu faszinieren. Das übernimmt ein mit seinen Rollen verschmelzendes Darsteller-Trio.
Kristen Wiig und Bill Hader als deprimierte Geschwister in einer zauberhaft mitfühlenden, heiter-ernsten Indie-Komödie
Craig Johnson, USA 2014
DVD/BD-Start: 30.04.2015
Story: Als Kinder waren die Zwillinge Maggie und Milo unzertrennlich, haben sich inzwischen aber aus den Augen verloren. Als beide Selbstmord begehen wollen, bringen sie die Umstände wieder zusammen. Der homosexuelle Milo zieht vorübergehend bei Maggie ein, die in einer unglücklichen Ehe steckt.
Von Sir Real
Das in Sundance mit dem Drehbuchpreis gekrönte, zweite Regiewerk von Craig Johnson steht wie sein Einstand „True Adolescents“ zwischen Drama und Komödie, geht aber deutlich sensibler und mit aufrichtigem Interesse für seine beiden traurigen Figuren vor, von den „Saturday Night Life“-Alumnen Kristen Wiig und Bill Hader (beide als Sprecher in „Her“) mit Sinn für trotzigen Humor und leise Tragik verletzlich vorgetragen.