Die Brit-Goth-Welle rollt weiter (siehe „The Quiet Ones“ und „The Borderlands“) und auch der Londoner TV-Serien-Regisseur Adam Wimpenny nutzt das vertraute rurale Haunted-House-Terrain, spielt aber nur mit dessen Instrumentarium – überaus effektiv -, um den Fortgang einer dramatischen Psychose nachzuzeichnen. Nicht ganz so klassisch wie „Die Frau in Schwarz 2“ oder „The Awakening“ geht „Blackwood“ den Neueinzug ins große Spukhaus auf dem Land an, wo sich Hochschuldozent Ben (Ed Stoppard) von seinem Nervenzusammenbruch erholen will, aber auf ein Geheimnis stößt, das schon andere vor ihm in den Wahnsinn getrieben hat.
Michael Winterbottoms ambitionierte, aber heillos verquaste Phantasmagorie zum Amanda-Knox-Fall versackt in planloser Langeweile
The Face of an Angel, Michael Winterbottom, GB/I/E 2014
Kinostart: 21.05.2015, DVD/BD-Start: 24.11.2015
Story: Der geschiedene Regisseur Thomas reist nach Siena, um vor Ort den Prozess der US-Studentin Jessica zu verfolgen und nach dem Buch von Journalistin Simone einen Doku-Essay zu drehen. Im Kokainrausch scheitert er von Beginn an und verliert sich in der italienischen Stadt und eigenen Alpträumen.
Von Sir Real
Nach dem kontroversen Mordprozess um Amanda Knox (die hier Jessica Fuller heißt) fabuliert der Brite Michael Winterbottom kurz nach seinem „The Trip to Italy“ sogleich wieder vor italienischen Kulissen, nunmehr als Sinnestäuschung in dunklen Brauntönen. Er ist so ambitioniert wie seine Hauptfigur (ein uncharismatischer Daniel Brühl, „Rush“) und scheitert wie diese, was trotz größerem Gähn-Faktor von gewissem Belang bleibt.
Enchanted Kingdom, Patrick Morris, Neil Nightingale, GB 2014
Kinostart: 05.03.2015
Hochglanzdoku der BBC-Earth, mit der Patrick Morris („Galapagos“) und Neil Nightingale („Dinosaurier 3D“) die Premium-Natur Afrikas als familienfreundliche Hymne auf die Freude am Leben feiern. In „Afrika – Das magische Königreich“ ist von bedrohter Umwelt nichts zu finden, die Kommentare (Original: Idris Elba, deutsch: Christian Brückner) versorgen nur mit wenigen simplen Informationen, damit einer schwelgerisch-sinnlichen Erlebniswelt aus Attraktionen und Sehenswürdigkeiten nichts im Wege steht.
Adam Green und Ray Wise in einer annehmbaren Monster-Mock, die mehr Fandom-Fantasy als richtiger Horror ist
Adam Green, USA 2014
ohne deutschen Start
Story: Horrorfilmregisseur Adam Green ist seit seiner Kindheit von Monstern fasziniert. Als der exzentrische Fan William Dekker vorgibt, echte Exemplare gefunden zu haben, wird Green neugierig. Mit Kameramann besucht er den pensionierten Polizisten, um einen Beweis für die scheuen Wesen zu finden.
Von Gnaghi
Der erfolgreiche B-Horrorfilmer Adam Green (Splatter-Slasher-Reihe „Hatchet“, Eisthriller „Frozen“) spielt sich selbst in seiner Fake-Doku „Digging Up the Marrow“, wäre aber hinter der Kamera besser aufgehoben. Als Partner agiert Genrestar Ray Wise („Suburban Gothic“), was jede Realitätsnähe ausschließt, dafür unterhaltsam ist. Leider kapriziert sich Green darauf, uns vergeblich von der Wirklichkeit der Kreaturen zu überzeugen.
Cui mian da shi, Leste Chen, CHN 2014
ohne deutschen Start
„I see dead people“ – ein Satz, den man ja noch nie in einer psychologisch-übernatürlichen Mystery gehört hat. Der Taiwanese Leste Chen, der 2005 den passablen Fluchhaushorror „The Heirloom“ entwarf und seit längerem in China dreht, wo auch „The Great Hypnotist“ entstand, vermengt „The Sixth Sense“ mit „Spellbound“ (dt: „Ich kämpfe um dich“) und „Inception“ zu einem grundsoliden, nicht immer überzeugenden Therapiesitzungs-Duell um Schuld, Verdrängung und Vergebung, bei dem die „Shutter Island“-Frage auftaucht, wer Arzt und wer Patient ist.
Im Beinahe-Jetzt verankertes SciFi-Kammerspiel, das Alex Garland als Psychothriller um Künstliche Intelligenz aufzieht
Alex Garland, GB 2015
Kinostart: 23.04.2015, DVD/BD-Start: 03.09.2015
Story: Der junge Programmier-Geek Caleb gewinnt die Bürolotterie und darf eine exklusive Woche mit Boss Nathan in dessen abgelegener Festung in den Bergen von Alaska verbringen. Dort soll Caleb die Intelligenz von Android Ava testen, aber Erschaffer Nathan lässt ihn im Unklaren über das wahre Ziel des Experiments.
Von Max Renn
Der Londoner (Drehbuch)Autor Alex Garland, Vorlagengeber für die Danny-Boyle-Hits „The Beach“, „28 Days Later“ und „Sunshine“, konzentriert sich in seinem selbstverfassten Regie-Debüt auf den Turing-Test an der ersten selbständig denkenden KI in einem Frauenkörper: „Ex Machina“ mutet in seinem fensterlos-klaustrophobischem Hochsicherheits-Edel-Ambiente wie ein futuristisches Theaterstück mit drei Personen an.
Tinker Bell and the Legend of the NeverBeast, Steve Loter, USA 2014
Kinostart: 30.04.2015, DVD/BD-Start: 08.10.2015
In „TinkerBell und die Legende vom Nimmerbiest“, dem bereits sechsten Animationsauftritt von Disneys Haus-und-Hof-Fee – entstanden im gleichen Jahr wie Teil 5, „Tinkerbell und die Piratenfee“ -, stützt sich Steve Loter (der sämtliche „Kim Possible“-Einsätze leitete) auf Motive aus „Die Schöne und das Biest“. Die tragische Freundschaft fürs Leben zwischen süßer Girlie-Fee und grunzendem Fell-Gigant wurde von Jon Lasseter produziert und dreht sich witzig und zu Herzen gehend um die Frage, ob das fremde Wesen ein Weltenzerstörer oder der Auenlandretter ist.
Ins fahle Schummerlicht versenkter Nachfolger des Gruselhits – ohne Daniel Radcliffe, dafür mit viktorianischer Feinstofflichkeit und vollständig versammelten Klischees.
Florian David Fitz verfängt sich in Täuschung und Lügen – ein abgehobener Stil bremst den Paranoia-Thriller jedoch aus
Christoph Hochhäusler, D/F 2014
Kinostart: 18.06.2015, DVD/BD-Start: 03.12.2015
Story: Fabian, aufstrebender Redakteur im Berlinbüro des Nachrichtenblatts „Die Woche“, enthüllt durch seine Volontären Nadja einen Giftmüll-Skandal, in den die Bundeswehr verwickelt ist. Keiner ahnt, dass sie von der Industrielobby manipuliert werden und sie nur Marionetten dubioser Politinteressen sind.
Von Gnaghi
Berliner-Schule-Auteur Christoph Hochhäusler („Unter dir die Stadt“) erstellt ein sprödes Paranoia-Porträt von manipulierten Medien. Durch abstrakten Stilwillen kann sich „Die Lügen der Sieger“ nicht recht zu einem Polit- bzw. Ökothriller durchringen, sondern führt eine Spur zu schmal und vage vor, welche lebensgefährlichen Folgen für einen Reporter auftreten, der zu tief in ein Netz aus Täuschung und Lügen gerät.
„Lasseter’s Bones“ ist mitnichten ein Film über den ingeniösen Pixar-Mitbegründer John Lasseter, sondern eine ganz persönliche Doku des britisch-australischen Filmemachers Luke Walker („Beyond Our Ken“), der sich auf eine epische, dreijährige Spurensuche zum Abenteuer und Entdecker Harold Lasseter begibt. Der ist seit einer Expedition in die australische Wüste 1931 verschollen, wo er angeblich eine enorme Goldader vom Gegenwert von bis zu einer Milliarde Dollar fand.
Jon Stewarts Bebilderung der Folterhaftzeit des Journalisten Maziar Bahari im Iran ergreift trotz Gael García Bernal kaum
Jon Stewart, USA 2014
ohne deutschen Start
Story: Im Sommer 2009 reist der Newsweek-Reporter Maziar Bahari in den Iran, um in seiner früheren Heimat über die Präsidentenwahl zu berichten, die Ahmadinedschad mit massiven Fälschungen gewinnt. Als er Scharfschützenmorde bei Protesten filmt, wird er monatelang lang als „Spion“ im Gefängnis gequält.
Von Thorsten Krüger
Als Jon Stewart, bis heute sarkastischer Moderator der Satiresendung „The Daily Show“, 2009 ein kurzes Jux-Interview mit dem iranischstämmigen Journalisten Maziar Bahari in Teheran führte, ahnten beide nicht, dass die dortige Geheimpolizei dieses als eindeutigen Beweis für die Spionagetätigkeit Baharis, wahlweise für die CIA oder die Juden, halten und ihn dafür 118 Tage lang in Haft misshandeln und foltern würden.
Prestigeträchtiges, fesselndes Historiendrama, das Georg Elser in einem authentischen Zeitporträt erstmals angemessen würdigt
aka 13 Minutes, aka Elser – Er hätte die Welt verändert, Oliver Hirschbiegel, D 2015
Kinostart: 09.04.2015, DVD/BD-Start: 12.10.2015
Story: Als der Schreiner Georg Elser am 8.11.1939 an der Schweizer Grenze mit allen Beweisstücken für das Bombenattentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller verhaftet wird, gesteht er die gescheiterte Tat unter schwerer Folter von Kripo und Gestapo. Dazwischen erinnert er sich an die Liebe zur verheirateten Elsa.
Von Sir Real
Ganze 13 Minuten haben gefehlt, um Hitler kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs mit einer selbstgebastelten Bombe den Garaus zu machen. Was wäre der Welt erspart geblieben, wenn der 50 Jahre lang totgeschwiegene Georg Elser mit seiner einsamen Gewissensentscheidung Erfolg gehabt hätte! „Wie kann ein Mensch nur so grausam versagen“, beklagt Elser, bevor er ganz kurz vor Kriegsende im KZ Dachau liquidiert wird.
Paula van der Oest, NL/S 2014
ohne deutschen Start
Das niederländische Auslandsoscar-Shortlist-Drama „Lucia de B.“ von Paula van der Oest („Zus & zo“, „The Domino Effect“) handelt von dem bekanntesten Fehlurteil in der jüngeren Justizgeschichte des Landes. Oest fasst zusammen, wie die Kinderkrankenschwester Lucia de Berk 2003 durch ein unanfechtbares Lebenslänglich-Urteil für sieben angebliche Morde trotz wackliger Beweislage zum Opfer eines unfassbaren Justizirrtums wird, bis zu ihrer endgültigen Rehabilitation 2010. Womit sie über sechs Jahre unschuldig als „Kinderserienkillerin“ im Gefängnis einsaß und in dieser Zeit alle Hoffnung verlor, weil jede Berufung scheiterte.
Das Parfum: verwunschene Liebesgeschichte um das traurig-magische Schicksal einer Frau, deren Duft Männern den Verstand raubt
Jesse Peyronel, USA 2013
ohne deutschen Start
Story: Auf einem verwilderten Grundstück am Rande einer Kleinstadt lebt die zurückgezogene Leigh, die seit ihrer Jugend Pheromone verströmt, die Männer gewalttätig verrückt nach ihr machen. Als der geruchsblinde Handwerker Guy aufkreuzt, verlieben sich beide, aber das US-Militär will ihr Elixier als Biowaffe.
Von David McAllan
Grenouille wäre begeistert gewesen: „Das Parfum“ dieser Frau bringt alle Menschen um den Verstand. Wie eine Sirene der griechischen Mythologie verführt sie jeden, nur nicht mit Gesang, sondern ihrem Geruch. Jesse Peyronels selbst verfasstes Indie-Debüt „Siren“ schenkt ihr die mysteriös-magische Aura einer Märchenfigur, die in einer mörderischen Tragödie um Vertrauen und Verrat ihrem bizarren Gendefekt ausgeliefert ist.
Rob Cohen, USA 2015
Kinostart: 19.03.2015, DVD/BD-Start: 30.07.2015
J-Lo braucht schon einen Auteur wie Steven Soderbergh, um zu brillieren („Out of Sight“), sonst tendieren ihre Auftritte zu „Anaconda“-Niveau. Der Latina-Star ist schauspielerisch wieder ein sicherer Goldene-Himbeere-Kandidat – was im Verbund mit dem gleichermaßen schlecht agierenden No-Name-Cast und der Regie des mit nur vier Millionen Dollar minibudgetierten Frau-in-Gefahr-Thrillers „The Boy Next Door“wunderbar naive Camp- und Trash-Qualitäten hervorbringt.
Simon West, USA 2015
Kinostart: 12.02.2015, DVD/BD-Start: 15.07.2015
Von wegen „Wild Card“: Jason Statham versucht sich einmal mehr von seinem Haudrauf-Image zu lösen, wie mit mäßigem Erfolg schon in „Homefront“ und „Redemption“. Im Remake des Burt-Reynolds-Vehikels „Heat – Nick, der Killer“ (beide nach Buch und Script von William Goldman) versucht er sich, schauspielerisch kompetent, an einem Suchtdrama à la „Leaving las Vegas“ – mit Glücksspiel statt Alkoholismus. Nur schläfert Actionspezi Simon West („The Expendables 2“), der mit ihm das viel unterhaltsamere „The Mechanic“-Remake durchzog, durch Oberflächlichkeit ein.
Ein heiliges Liebespaar in den Wirren eines emotional schockierenden, überhöhten Kriegsdramas um den Warschauer Aufstand 1944
Miasto 44, aka City 44 , Jan Komasa, PL 2014, DVD/BD-Start: 03.07.2015
Story: Stefan lebt in Warschau, das unter brutaler deutscher Besatzungsherrschaft steht. Im Sommer 1944 schließt er sich der Polnischen Heimatarmee an, die am 1. August ihren Aufstand gegen die Wehrmacht beginnt, von den Russen im Stich gelassen. Mit Ala versucht er das Gemetzel zu überleben.
Von Sir Real
Der Posener Jan Komasa schiebt nach seiner Doku „Warsaw Uprising“ ebenfalls 2014 die faktentreue Fiktion „City 44“ über den Warschauer Aufstand im August 1944 nach (nicht zu verwechseln mit dem Aufstand im Warschauer Ghetto 1943). Sein selbst geschriebenes Kriegsdrama ist das Äquivalent einer Splittergranate, die direkt vor einem krepiert und deren Schockwelle einen körperlich wie emotional mächtig umwirft.
Shaun the Sheep Movie, Mark Burton, Richard Starzack, GB/F 2015
Kinostart: 19.03.2015, DVD/BD-Start: 27.08.2015
Die Knetmasse macht’s: Auch beim kindlichen Spaß um „Shaun das Schaf“ leisten sich die britischen Aardman Animations von Peter Lord und Nick Park, dem Kinopublikum seit „Chicken Run – Hennen rennen“ geläufig, nach „Wallace & Gromit“ wieder einen gelungenen Transfer von kurzen TV-Episoden auf die Leinwand. Mit Pfadfinderpfiffigkeit stürzt das schlaue Schaf Shaun Bauer, Hund und Herde in ein Großstadtabenteuer – handfester Humor mit niedlichen Wollknäueln, witzig und rührend, so geht beste Familienunterhaltung.
Addison Timlim in einem somnambulen Coming of Age, knallharten True-Crime-Thriller und stilvoller Slasher-Hommage im Retro-Look
The Town That Dreaded Sundown, Alfonso Gomez-Rejon, USA 2014
Kinostart: 09.04.2015, DVD/BD-Start: 03.09.2015
Story: Das provinzielle Doppelstädtchen Texarkana ist von einer ungeklärten Mordserie geprägt, nach deren Abschluss 1976 der Film „The Town That Dreaded Sundown“ entstand. Bei einer Autokinoaufführung 2013 schlägt der Maskierte erneut zu und tötet Jamis Freund – der Auftakt zu einer neuen Mordserie.
Von Thorsten Krüger
Alfonso Gomez-Rejon, Ausrichter diverser Folgen von „American Horror Story“, wagt mit „Warte, bis es dunkel wird“ keine Neuauflage des im Original identisch betitelten, tumb-trivialen Grindhouse-Slashers von 1976 (dt.: „Der Umleger“), sondern eine Fortsetzung, die mühelos Slasher-Hommage, Serienkiller-Thriller mit starkem Horrorgehalt und ein Coming of Age samt Provinzporträt unter einen passenden Hut bringt.
De nieuwe wildernis, aka The New Wilderness, Ruben Smit, Mark Verkerk, NL 2013
Kinostart: 09.04.2015, DVD/BD-Start: 09.10.2015
Die Naturdoku von Ruben Smit und Mark Verkerk („Himalaya Alert“) findet „Die neue Wildnis“ im Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen, einem verlassenen Polder ganz in der Nähe von Amsterdam, wo sich binnen weniger Jahrzehnte eine Grasebene am Meer zum Paradies für heimische Arten entwickelte – und das in den Niederlanden, dem am dichtesten bevölkerten Land Europas, wo „Die neue Wildnis“ zum erfolgreichsten Kinohit des vergangenen Jahres wurde.
Chris „Thor“ Hemsworth gerät auf der Jagd nach einer internationalen Hackergruppe in Michael Manns Thriller selbst ins Fadenkreuz der schießwütigen Terroristen.
Musikalisch hypnotisches Indie-Nocturno, das in kraftvollem Schwarzweiß eine poetische Romanze zum Tschador-Vampir entfaltet
Ana Lily Amirpour, USA 2014
Kinostart: 23.04.2015, DVD/BD-Start: 27.08.2015
Story: Bad City, eine Stadt im Iran. Arash hat wegen seines heroinsüchtigen Vaters Geld und Auto an den Drogendealer und Zuhälter Saeed verloren. Als eine Vampirin Saeed tötet, holt sich Arash alles zurück, vertickt die Drogen selbst und verliebt sich in das schöne Mädchen, ohne zu ahnen, was sie ist.
Von David McAllan
Der auf Persisch entstandene Spielfilm-Erstling der iranischstämmigen, in London geborenen Amerikanerin Ana Lily Amirpour erweitert ihren gleichnamigen Kurzfilm von 2011 zur irreführenden Selbstbeschreibung „Iranian Vampire Spaghetti Western“. Vielmehr ist „A Girl Walks Home Alone at Night“ eine Version von „Only Lovers Left Alive“ nur im viel raueren Schwarzweiß-Stil von Jarmuschs Frühwerk („Down By Law“).
Andy Wachowski, Lana Wachowski, USA 2015
Kinostart: 05.02.2015, DVD/BD-Start: 25.06.2015
Einen Starlight Express für 175 Million Dollar haben die „Matrix“-Schöpfer Andy und Lana (ehemals Larry) Wachowski mit flashigem Laserlicht, Action-Bling-Bling und überladenem Barock-Bombast zusammengewürfelt. Nach „V for Vendetta“ und „Speed Racer“ verdienen sie sich ihren Spitznamen Schwachkowski-Brüder abermals redlich – die Space-Opera-Fantasy „Jupiter Ascending“ birst vor unfreiwilliger Komik und pathetischen Peinlichkeiten-Paraden: eine Fremdschäm-Orgie in XXL.