Saoirse Ronan steht zwischen zwei Welten in einem romantischen, großartig gefühlvollen Emigrantendrama
aka Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten, John Crowley, IRL/GB/CDN 2015
Kinostart: 21.01.2016, DVD/BD-Start: 09.06.2016
Story: Anfang der 1950er Jahre herrscht in Irland Perspektivlosigkeit, weshalb der lokale Pfarrer der jungen Eilis ein Ticket nach Brooklyn als Verkäuferin löst. Nach großem Heimweh lernt sie Klempner Tony kennen und blüht auf. Ein Schicksalsschlag bringt sie in die Heimat zurück, wo sie sich entscheiden muss.
Von Caroline Lin
Nach seinem hochgelobten Jugenddrama „Boy A“ gelingt John Crowley in seiner Adaption des gefeierten Romans von Colm Toibin genau jenes ausstatterisch erstklassige, bewegende (Liebes-)Melodram, das Todd Haynes’ „Carol“ gerne gewesen wäre. Erst unauffällig, dann hervorragend inszeniert, findet „Brooklyn“ mit Anmut und Zärtlichkeit zu einer Hommage an die Immigranten, die Amerika mit aufgebaut haben.
Leonardo DiCaprio kämpft sich durchs winterliche Indianerland: bildgewaltiges, authentisches Überlebensepos in einem wilden Kontinent
aka The Revenant – Der Rückkehrer, Alejandro González Iñárritu, USA 2015
Kinostart: 06.01.2016, DVD/BD-Start: 19.05.2016
Story: Um 1820. Nach einem Indianerüberfall lässt Felljäger Fitzgerald den durch einen Bärenangriff schwerverletzten Trapper Glass zum Sterben in der Wildnis zurück und tötet seinen Adoptivsohn. Im einsetzenden Winter kämpft Glass ums Überleben und bahnt sich, verfolgt von Ree-Indianern, seinen Weg nach Süden.
Von Thorsten Krüger
Nach seinem Oscargewinner „Birdman“ beschreibt Alejandro González Iñárritu, der Erforscher menschlicher Extremsituationen, einen Überlebenskampf, der sich wie eine Neudefinition des Westerns als Männer-Survival-Marathon ausnimmt. Dass „The Revenant“ so gegenwärtig und authentisch ausfällt, liegt nicht nur am Volleinsatz der Darsteller, sondern vor allem an der sagenhaft brillanten Kamera von Emmanuel Lubezki.
Episode VII bietet Verbeugung vor einem und Verwaltung eines Mythos, aber das mit Dynamik, Action, Humor und Emotionen
Star Wars: The Force Awakens, J.J. Abrams, USA 2015
Kinostart: 17.12.2015, DVD/BD-Start: 28.04.2016
Story: Auf dem Wüstenplaneten Jakku verbündet sich der kriegstraumatisierte Sturmtrupper Finn mit Schrottsammlerin Rey, um das Imperium daran zu hindern, den kleinen Droiden BB-8 aufzuspüren, der Hinweise auf den Verbleib Luke Skywalkers birgt. Auch die Rebellen erhoffen, den letzten Jedi-Ritter zu finden.
Von Max Renn
Der siebte Teil der Sternenkriegs-Mär unter der Leitung von Reboot-Profi J.J. Abrams („Mission: Impossible 3“, „Star Trek“) ist eine rundum unterhaltsame Space-Opera. In weiten Teilen fast schon ein Remake von George Lucas’ 1977 erschienenen Erstling variiert das Heldenepos „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ alle geläufigen Elemente, würzt diese mit Emotionen, einem satten Actionplot und überraschend viel Humor.
Story: 1952 trifft die New Yorker Kaufhaus-Verkäuferin Therese auf Society-Lady Carol. Obwohl sie einen Freund hat, kommt sie Carol näher, die im Scheidungskrieg um ihre heißgeliebte Tochter schlechte Karten hat, weil ihr Gatte sie und Therese auf ihrer Fahrt durch das Land von einem Privatdetektiv beschatten lässt.
Von Thorsten Krüger
Douglas-Sirk-Verehrer Todd Haynes („I’m Not There“) hat nach „Dem Himmel so fern“bereits seine zweite Hommage an den Meister des Technicolor-Melodrams vollendet. „Carol“, entstanden nach Patricia Highsmiths autobiografisch geprägten und deshalb 1952 vorsichtshalber unter Pseudonym veröffentlichten Roman „Salz und sein Preis“, hat Haynes seinen homo-/multisexuellen Stempel noch ein Stück weit mehr aufgedrückt.
3D-Animation, die in Stop-Motion-Sequenzen den Geist von Antoine de Saint-Exupérys Vorlage ausgezeichnet einfängt
The Little Prince, Mark Osborne, F 2015
Kinostart: 10.12.2015, DVD/BD-Start: 21.04.2016
Story: Obwohl eine Mutter ihre kleine Tochter zwingt einen riesigen Karriereplan minutiös abzuarbeiten, freundet sich diese mit ihrem kauzigen Nachbarn an. Der alte Pilot erzählt ihr von seiner Begegnung mit dem kleinen Prinzen und dessen Abenteuern mit einem Fuchs. Gemeinsam wollen sie nach ihm suchen.
Von Caroline Lin
„Kung Fu Panda“-Trainer Mark Osborne spart sich kinetischen Klamauk und fängt den Geist von Antoine de Saint-Exupéry beliebter Vorlage rührend ein. Seine in Kanada und Frankreich entstandene Hommage an das zeitlose Kunstmärchen erfindet eine computernaimierte Rahmenhandlung, um die episodischen Kapitel sowie die Original-Illustrationen des 1944 verschollenen Poeten in handgemachter Stop Motion wieder auferstehen zu lassen.