Der irische Festivalhit „A Date For Mad Mary“ ist ein liebenswertes, lustiges und wunderbar berührendes Date Movie für Leute, die wenig von Date Movies halten. Debütant Darren Thornton, der mit seinem Bruder Colin den Theatermonolog „10 Dates With Mad Mary“ von Yasmine Akram („Sherlock“) adaptiert, taucht regelrecht unter den Hochzeitsplanern-Stereotypen hindurch und punktet mit Charme, Charakter und Chuzpe.
Anton Yelchin in der wunderbar rätselhaft-tragikomischen Wiedervereinigung einer vom Unheil heimgesuchten Familie
We Don’t Belong Here, Peer Pedersen, USA 2017
DVD/BD-Start: 20.04.2017
Story: Die verwitwete Nancy sieht ihre Familie auseinanderfallen, weil nicht nur Tochter Lily bipolar gestört ist und Elisa sexuell missbraucht wurde. Nun ist auch noch Sohn Max fort, der einem Selbstmordversuch in der Psychiatrie auskuriert. Er, Elisa und Madeline planen ihre Rückkehr.
Von Gnaghi
Peer Pedersens selbst geschriebener Erstling „Wir gehören nicht hierher“ ist auf wundersame Weise bipolar gestört und definiert eine „neon electric depression“ in der Vorstadtidylle eines „American Beauty“, ein sehr spezielles „Fun“-Movie der nahegehenden Art. Einige Reviews bedauerten die mangelnde narrative Kohärenz und Überfrachtung mit Themen, denen nicht gerecht würde (was auf den sexuellen Missbrauch definitiv zutrifft).
Jeremy Gillespie, Steven Kostanski, CDN 2016
DVD/BD-Start: 12.05.2017
Nachdem „The Void“ sich vor Monaten auf Genrefestivals (in Deutschland bei den „Fantasy Filmfest White Nights“) einen gewissen Ruf erarbeitet hat, prüfen wir ihn nun auf Herz und Nieren, mit gebührendem Sicherheitsabstand. Der wäre nicht nötig gewesen: Das Debüt der kanadischen Horrorfans und Effektkünstler Jeremy Gillespie und Steven Kostanski (zuletzt beteiligt an „Suicide Squad“) ist ein erst vielversprechendes, dann hochtrabendes, bald enttäuschendes Versatzstück-Sammelsurium der 80ies-Splatter-Welle.
A Monster Calls, J.A. Bayona, 2016
Kinostart: 04.05.2017
Alle Welt ist voll des Lobes für die Fantasy-Parabel „Sieben Minuten nach Mitternacht“, obwohl diese ihr Sterbe-/Abschiedsdrama als unbedingt wertvolle Sonderpädagogik mit allem tränenreichen Pathos auswalzt, bis jeder begriffen hat, wie wichtig und ernsthaft ihre Themen sind. Der Katalane J.A. Bayona, gefeiert für seine Gothic-Geistergeschichte „Das Waisenhaus“ (obwohl sein Tsunami-Drama „The Impossible“ eigentlich der bessere Film war), hat sehr wohl einiges drauf. Aber er will einfach zu viel.