Happy Deathday

Und täglich grüßt das Todestier: Konzept-Whodunit, der konventionell, komisch und kurzweilig einen Slasher-Thriller in Endlosschleife abfährt

Happy Deathday Cover

Happy Death Day, Christopher Landon, USA 2017
Kinostart: 16.11.2017
Story: Nach einem Filmriss erwacht die biestige Studentin Tree verkatert in der Bude ihres Kommilitonen Carter und flüchtet über den Campus in ihr Verbindungshaus, woraufhin sie später ein Killer mit Babymaske meuchelt. Ihren Todestag erlebt sie immer wieder von neuem, bis sie den Mörder identifizieren kann.
Von David McAllan

„Happy Deathday“ benimmt sich, als hätten wir die Zeitschleifenkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ nie gesehen, gibt dessen Konzept als quasi neu aus und strickt daraus einen absehbaren, aber unterhaltsamen Mix aus Whodunit-Thriller und Slasher-Komödie. Die Blumhouse-Produktion wird nie postmodern wie „Scream“ oder Meta-Horror wie „The Cabin in the Woods“, bietet aber allemal eine Menge kurzweiligen Spaß.

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The Big Sick

Die autobiografische Culture-Clash-Romcom lehrt mit frechem Mundwerk, wie man sich zu Toleranz, Liebe und Familie bekennt

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Michael Showalter, USA 2017
Kinostart: 16.11.2017
Story: Der pakistanischstämmige Stand-Up-Comedian Kumail verheimlicht seinen Berufswunsch vor seiner strikt muslimischen Familie. Als er sich in Psychologiestudentin Emily verliebt und diese durch einen Infekt ins Koma fällt, wankt sein Lügengebäude. Er lernt Emilys Eltern kennen und steht ihr heimlich bei.
Von Sir Real

Es sind die eigenen Lebensumstände, die Kumail Nanjiani (spielt sich selbst) zum Thema der wunderbaren, romantischen Tragikomödie „The Big Sick“ macht, wie sie sich kein Drehbuchautor hätte ausdenken können. Comedy-King Judd Apatow („Immer Ärger mit 40“) zeigt als Produzent sein Gespür für witzige Talente und TV-Regisseur Michael Showalter positioniert dies perfekt im Spannungsfeld zwischen Komik und Dramatik.

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Wind River

Härte und Mitgefühl bestimmen den großartigen, modernen Winterwestern mit Jeremy Renner um Mädchenmorde in Wyoming

Wind River Cover

Taylor Sheridan, GB/CDN/USA 2017
Kinostart: 08.02.2018
Story: Als Wildhüter Cory im ewigen Eis des Wind River Indianerreservats eine Mädchenleiche entdeckt, ist er erschüttert: Denn es ist die beste Freundin seiner vor drei Jahren auf die gleiche Art ermordeten Tochter Emily. Widerstrebend hilft er der unterbesetzten Polizei und FBI-Agentin Jane bei den Ermittlungen.
Von Max Renn

Taylor Sheridan ist das Beste, was das US-Independent-Kino zu bieten hat. Mit seinen Drehbüchern für „Sicario“ und „Hell or High Water“ (für den er eine Oscarnominierung erhielt) schrieb er bereits zweimal Hervorragendes, nun führt er, nach eigener Vorlage, Regie. „Wind River“ ist, wie seine vorherigen Geschichten, wieder ein moderner Western geworden, ein Winterwestern diesmal, und wieder ein Männerfilm – mit starken Frauen.

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Blade Runner 2049

Style mit Substanz: Denis Villeneuve demonstriert atemberaubend, wie die Fortsetzung eines Sci-Fi-Klassikers sein sollte

Blade Runner 2049 Cover

Denis Villeneuve, USA/GB/CDN 2017
Kinostart: 05.10.2017
Story: Jahrzehnte nach einem globalen Blackout jagt Blade Runner K. in Los Angeles 2049 noch immer alte Replikanten, derweil die neue Generation von Tyrell-Nachfolger Wallace störungsfrei den Menschen dient. Ein Knochenfund bringt K. auf eine Spur, die zu seinem abgetauchten Vorgänger Deckart führt.
Von Thorsten Krüger

Formidabel, freilich nicht fehlerlos: „Blade Runner 2049“, mit dem Hollywood nach 35 Jahren den Kultfilm „Blade Runner“ weiterspinnt, und Original-Drehbuchautor Hampton Fancher daran mitdichten lässt, zeigt, was möglich ist, wenn man die richtigen Leute akquiriert. Dann vereint sich das Beste beider Welten, eine Vision, die kein leeres Reboot-Spektakel ist, sondern eines mit Gravitas, Tiefgang, Tragik, Bedeutung und Reife.

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