No Way Out

Nach einer wahren Tragödie nimmt dieses starbesetzte (Action-)Drama um Arizonas Waldfeuerwehr emotional stark für sich ein

No Way Out Cover

aka No Way Out: Gegen die Flammen, Only the Brave, Joseph Kosinski, USA 2017
Kinostart: 03.05.2018
Story: Der altgediente Feuerwehrmann Eric zittert in Arizona um seine berufliche Zukunft und die seines Teams, das sich schließlich für ein ersehntes Zertifikat qualifiziert. Als Eliteeinheit „Granite Mountain Hotshots“ rücken sie nun mit Nachwuchskraft „Donut“ unter Lebensgefahr an vorderster Front zu Waldbränden aus.
Von David McAllan

Amerikas Helden: Nachdem Soldaten immer mal Zivilisten töten und die Polizei gern Farbige, bleibt die Feuerwehr als Lebensretter die einzig unbefleckte Berufsgruppe mit Heldenstatus. „No Way Out“, basierend auf einer Tragödie von 2013, bei der so viele Firefighters starben wie seit dem 11. September nicht mehr, spart sich jedoch Pathos und Glorifizierung zugunsten eines klasse gespielten Dramas um ein eingeschworenes Team.

Mag das Script noch grob schematisch die Story von der „ehrlichen Arbeiterklasse“ auspacken, Joseph Kosinskis nach „Tron“ und „Oblivion“ erste Arbeit jenseits der Sci-Fi bevorzugt Realismus und Glaubwürdigkeit klar vor Spektakel und Thrill. Eine Garde namhafter und ideal besetzter Stars, Josh Brolin („Sicario“), Miles Teller („Die Bestimmung“) und Jeff Bridges („The Big Lebowski“) spielen so, dass man Anteil an ihnen nimmt.

Bildgewalt und charakterliche Tiefe

Mehr noch als Teamspirit und Miteinander greift subtil das Private, eine funkelnde Jennifer Connelly („Noah“) als Brolins pferdezüchtende Gattin setzt emotional ebenso starke Akzente wie Tellers Wandel vom Saulus zum Paulus als Kindsvater. Deshalb steht bei all den Konflikten und Prüfungen nie die Action im Vordergrund, sondern ganz empathisch die Sympathieträger, ihre Sorgen, wie sie ihr Leben gestalten und meistern.

Was nicht heißt, „No Way Out“ würde nicht beeindrucken: Waldbrände bei Nacht, Feuerregen und riesige Buschfeuerwände entfalten in der Ruhe der Inszenierung erst ihre Wirkung. Diese Bildgewalt braucht die Leinwand. Verbunden mit Figuren, die tatsächlich auch charakterliche Tiefe aufweisen, interessiert dies mehr als jede andere Verklärung ähnlicher Männerjobs. Ein würdiges Denkmal, mehr noch als „Deepwater Horizon“.

imdb ofdb

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.