ohne deutschen Start
Vier gut aufgelegte Darsteller, zuvorderst J.K. Simmons („La La Land“), ex aequo „Before Sunrise“-Muse Julie Delpy, Odeya Rush („Hüter der Erinnerung“) und Josh Wiggins („Hellion“), verleihen der Tragikomödie „The Bachelor“ genügend Charme und Gefühl, um auf den Spuren von David O. Russells „Silver Linings“ mit allmählichen Annäherungen an die Liebe ihre Trauer um einen verlorenen Menschen zu bewältigen.
Besonders die in eine Romanze übergehende Freundschaft der beiden High-School-Teens ist ziemlich aufgehübscht und dass sich die attraktive Lacy wirklich ritzt, will nicht ganz plausibel erscheinen, aber man sieht beiden gerne zu, wie sie sich ineinander verlieben. Tragischer ist da Simmons Figur angelegt, der nach erfolgloser Medikation gravierende Symptome entwickelt und durch eine Elektroschocktherapie später gezeichnet ist.
Mag die Einteilung von „The Bachelors“ in diverse Akte mit typischen Wendungen schon sehr auf Standards zurückgreifen; selbst eingedenk dramaturgisch an den Haaren herbeigezogener Missverständnisse und Griffe in den Drehbuchbaukasten gewinnt einen Kurt Voelker („Mittagspause“) für seine nahe am einfachen Leben stehende Geschichte, die zwei bzw. drei Menschen humorvoll auf dem Weg der Besserung folgt.
Emotional jedenfalls docken die Figuren an. Gewiss sollte man die etwas simple Botschaft, sich ins Leben zurückzubeißen, mit Vorbehalt zur Kenntnis nehmen und die Feel-Good-Entwicklung wird der Schwere von Masons Depression nicht gerecht. Aber Voelker schaut nicht weg, wenn es jemandem schlecht geht. Sein Neuanfang nach dem Neuanfang mag durch die rosa Brille betrachtet sein; aber das ist auch dem Genre geschuldet.
imdb ofdb