Big Fish & Begonia

In prächtigen Farben und Emotionen leuchtender Anime aus China, ein mythisches Fantasyabenteuer um eine alle Grenzen sprengende Liebe

Big Fish & Begonia Cover

Dayu haitang, Liang Xuan, Zhang Chun, CHN 2016
Kinostart: 03.02.2019
Story: Das Mädchen Chun aus einem magischen Zwischenreich soll an ihrem 17. Geburtstag in Gestalt eines roten Delfins für sieben Tage die Welt der Menschen erkunden. Als Fischerjunge Kun sie dort vor dem Tod rettet, dabei aber selbst ertrinkt, geht Chun einen folgenschweren Pakt mit dem Seelensammler ein.
Von Caroline Lin

Der schönste Film, den Japans Anime-Legende Hayao Miyazakinicht selbst gedreht hat, kommt aus China und heißt „Big Fish & Begonia“. In seiner Heimat lief er bereits vor zwei Jahren erfolgreich in den Kinos und mixt für westliche Sehgewohnheiten nicht ganz einfach chinesische Mythen und Sagen mit zeitgenössischer Fantasy, 2D-Trick und 3D-Animation zu einem Coming-of-Age-Abenteuer, das tränenreich melodramatisch auftrumpft.

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Widows

Viele Stars in einem milieuechten, aber unentschlossenen Heist-Thrillerdrama um drei Frauen, die sich in großer Not behaupten müssen

Widows Cover

aka Widows – Tödliche Witwen, Steve McQueen, GB/USA 2018
Kinostart: 06.12.2018
Story: Als ein Chicagoer Banditentrio beim Millionencoup im Gefecht mit der Polizei stirbt, fordert der bestohlene Gangsterboss das Geld von den Witwen der Toten ein. Mit dem Mut der Verzweiflung planen Veronica, Alice und Linda einen Raubzug, doch die Chancen der um ihr Leben Betrogenen stehen schlecht.
Von David McAllan

„12 Years a Slave“-Regisseur Steve McQueen stellt mit „Widows“ so etwas wie die ernsthafte Oscar-Alternative zur hirnweichen Caper-Comedy „Ocean’s Eight“ vor. Großartige Darsteller bis in kleinste Nebenrollen, Vielschichtigkeit, ein cleveres Lavieren am Schnittpunkt zwischen Genre-Thriller und Charakterstudie, Milieudrama, Politkommentar und Frauenfilm – trotzdem ist das Resultat nicht mehr als die Summe seiner Teile.

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The Night Comes for Us

Im Knochensplitterregen: der ultrabrutale Action-Exzess mit Martial-Arts-Ikone Iko Uwais ist das Splatter-Movie des Jahres!

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Timo Tjahjanto, RI/USA 2018
Streamingstart: 19.10.2018
Story: Als Six-Seas-Elitekiller Ito bei einem Dorfmassaker das kleine Mädchen Reina verschont und statt dessen seine Kollegen tötet, jagen ihn die mächtigsten Triaden Südostasiens. Sein alter Weggefährte Arian, dem Itos Platz versprochen wird, und eine ganze Armada Profimörder hetzen ihn und seine Getreuen.
Von Gnaghi

Wer statt Chips lieber Rasierklingen knabbert, sollte „The Night Comes for Us“ nicht verpassen, denn der zweite allein inszenierte Film des Indonesiers Timo Tjahjanto stellt wie sein krass gesinnter Vorgänger „Headshot“ das Zeigbare in puncto Action und Gewalt auf eine neue Eskalationsstufe. Ein Zeitalter gnadenloser Härte zieht in Fernost herauf und die Liste ultrabrutaler Martial-Arts-Reißer erhält ein neues Highlight.

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Operation: Overlord

Trash mit Budget: von J.J. Abrams produzierter Kriegsactionhorror, der als grenzwertig idiotische Exploitation herumschleudert

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Overlord, Julius Avery, USA 2018
Kinostart: 8.11.2018
Story: Um am D-Day 1944 ihren am Strand gelandeten Kameraden zu helfen, soll ein kleiner Trupp US-Soldaten um Boyce und Ford hinter feindlichen Linien einen deutschen Radarturm nahe eines französischen Dorfs sprengen. Dann entdecken sie in einem Bunker grauenvolle Experimente für Supersoldaten.
Von Max Renn

Der Name von „Das Erwachen der Macht“-Regisseur J.J. Abrams garantiert diesmal nicht für die Mystery eines „Lost“ oder „Cloverfield“, sondern Exploitation pur. Was in Ordnung ginge, wenn sich Julius Averys „Operation: Overlord“ nicht für etwas anderes (und Besseres) halten würde. Das zeigt sich zu Beginn, der sich als packender Kriegsfilm geriert, doch lange nicht an „Der Soldat James Ryan“ oder „Dunkirk“ anschließen kann.

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In My Room

Endzeit als Gedankenexperiment: Ulrich Köhlers außerordentliches Überraschungspaket entzieht sich klug allen Kategorisierungen

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Ulrich Köhler, D/I 2018
Kinostart: 08.11.2018
Story: Als freier Kameramann hat Armin einen Job versiebt, worauf eine Negativserie folgt, die für den nicht mehr ganz jungen Herumhänger im Tod seiner Großmutter endet. Als er frustriert und verkatert tags darauf aufwacht, sind alle Menschen spurlos verschwunden. Armin ist völlig allein auf der Welt. Was nun?
Von Thorsten Krüger

Dass Ulrich Köhler der Lebensgefährte von Maren Ade („Toni Erdmann“) ist, merkt man „In My Room“ am ehesten der lakonischen Tragikomik an, mit der sich im minimalistischen Modus der Berliner Schule zunächst das nicht zukunftsfähige Lebenskonzept eines desorientierten Verweigerers entfaltet. In diese dokumentarische Lebensnähe funkt die Apokalypse, die ihn zum radikalen Neuanfang in einer menschenleeren Welt nötigt.

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