Schlagwort-Archive: Action

Aquaman

Aquaman Cover

James Wan, AUS/USA 2018
Kinostart: 20.12.2018

Der Mann mit der großen Gabel (die später golden wird): Nun erhält auch „Aquaman“ aus den DC Comics seinen Stand-Alone-Auftritt. James Wan, der nichts mehr von seiner Horror-Ära („Saw“, „Conjuring“) zeigt, sondern längst als profilloser Blockbuster-Erfüllungsgehilfe fungiert („Fast & Furious 7“), spricht mit dem Spektakel alle Sinne an – vor allem den Stumpfsinn. Sein blindes Effektbombardement ertränkt in 143 Minuten jeden Anflug von Verstand.

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The Night Comes for Us

Im Knochensplitterregen: der ultrabrutale Action-Exzess mit Martial-Arts-Ikone Iko Uwais ist das Splatter-Movie des Jahres!

The Night Comes for Us Cover

Timo Tjahjanto, RI/USA 2018
Streamingstart: 19.10.2018
Story: Als Six-Seas-Elitekiller Ito bei einem Dorfmassaker das kleine Mädchen Reina verschont und statt dessen seine Kollegen tötet, jagen ihn die mächtigsten Triaden Südostasiens. Sein alter Weggefährte Arian, dem Itos Platz versprochen wird, und eine ganze Armada Profimörder hetzen ihn und seine Getreuen.
Von Gnaghi

Wer statt Chips lieber Rasierklingen knabbert, sollte „The Night Comes for Us“ nicht verpassen, denn der zweite allein inszenierte Film des Indonesiers Timo Tjahjanto stellt wie sein krass gesinnter Vorgänger „Headshot“ das Zeigbare in puncto Action und Gewalt auf eine neue Eskalationsstufe. Ein Zeitalter gnadenloser Härte zieht in Fernost herauf und die Liste ultrabrutaler Martial-Arts-Reißer erhält ein neues Highlight.

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Operation: Overlord

Trash mit Budget: von J.J. Abrams produzierter Kriegsactionhorror, der als grenzwertig idiotische Exploitation herumschleudert

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Overlord, Julius Avery, USA 2018
Kinostart: 8.11.2018
Story: Um am D-Day 1944 ihren am Strand gelandeten Kameraden zu helfen, soll ein kleiner Trupp US-Soldaten um Boyce und Ford hinter feindlichen Linien einen deutschen Radarturm nahe eines französischen Dorfs sprengen. Dann entdecken sie in einem Bunker grauenvolle Experimente für Supersoldaten.
Von Max Renn

Der Name von „Das Erwachen der Macht“-Regisseur J.J. Abrams garantiert diesmal nicht für die Mystery eines „Lost“ oder „Cloverfield“, sondern Exploitation pur. Was in Ordnung ginge, wenn sich Julius Averys „Operation: Overlord“ nicht für etwas anderes (und Besseres) halten würde. Das zeigt sich zu Beginn, der sich als packender Kriegsfilm geriert, doch lange nicht an „Der Soldat James Ryan“ oder „Dunkirk“ anschließen kann.

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Predator – Upgrade

Ein Downgrade: Die Fortsetzung des muskulösen Actionklassikers zappelt sich durch einen sinnfreien Macho-Comicstrip für die ADHS-Generation

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The Predator, Shane Black, CDN/USA 2018
Kinostart: 13.09.2018
Story: Elite-Sniper Quinn soll nach einer Begegnung mit dem außerirdischen Predator von der Regierung mundtot gemacht werden, hat aber seinem autistischen Sohn Teile der Rüstung geschickt. Weitere Predatoren und die Regierung jagen danach, Veteranen und eine Biologin helfen Quinn, die Gefahr zu bannen.
Von Thorsten Krüger

Shane Black, der durchaus talentierte Drehbuchautor der „Lethal Weapon“-Reihe und zuletzt Inszenator von „The Nice Guys“, spielte im Original-„Predator“ einen Söldner, der durch peinliche Sexwitze auffiel. Für das Remake, Reboot oder wie auch immer man „Predator – Upgrade“ nun bezeichnen soll, dehnt er sein Humorverständnis auf die ganze Strecke aus und legt derbe Sitcom-Flüche in einem kirren Action-Tollhaus vor.

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Upgrade

Sensationell unterhaltsamer Sci-Fi-Actioner, der mit B-Movie-Härte clever die Fusion von Mensch und KI-Maschine betreibt

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Leigh Whannell, AUS 2018
ohne deutschen Start
Story: Grey, ein technikfeindlicher Automechaniker der nahen Zukunft, überlebt einen Überfall nur querschnittsgelähmt, während seine Frau vor seinen Augen ermordet wird. Mithilfe eines illegal implantierten Hochleistungs-Chips namens Stem erlangt er übermenschliche Kräfte, um fortan die Mörder zu jagen.
Von Max Renn

Leigh Whannell, kreativ eng verbunden mit der „Saw“– und „Insidious“-Reihe, deren dritten Teil er inszenierte, unternimmt eine Schreckensreise in die nahe Zukunft und legt für Blumhouse Tilt („Das Belko Experiment“) den nachtschwarzen Thriller „Upgrade“ vor, der sich als stimmungsvolles B-Pic seine Vorbilder genüsslich einverleibt hat, insbesondere „Terminator“ und „RoboCop“, gewürzt mit Gewalt und genialen Zukunftsfragen.

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Mission: Impossible – Fallout

Tom Cruise im sechsten Agenteneinsatz: Stunts und Action stimmen, aber der doppelte Boden wird zum überraschungslosen Dauermanöver

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Christopher McQuarrie, USA 2018
Kinostart: 02.08.2018
Story: Bei ihrem Plan, globales Chaos zu verursachen, hat eine Terrorgruppe namens „Apostel“ mit einem IMF-Insider konspiriert und genug Plutonium für drei Atombomben gemopst. Ethan Hunts erster Versuch, das waffenfähige Material zu sichern, scheitert. Der nächste reaktiviert Erzfeind Solomon Lane.
Von David McAllan

Nach „Rogue Nation“, dem fünften Teil der Unterhaltungsreihe, führt Christopher McQuarrie („Jack Reacher“) Regie auch bei Nummer sechs, „Mission: Impossible – Fallout“, dem man den Vorsatz ansieht, neben Agentenaction-Franchises wie Bond und Bourne bestehen zu müssen. In höchst professioneller Spannungsmaschinerie und allzu gut geöltem Plot sind die Trademarks der Serie zur spektakulären Aneinanderreihung verdammt.

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Sicario 2

Im schmutzigen Krieg gegen Mexikos Kartelle kopiert der Mittelteil der Trilogie Stil und Aussage des Vorgängers größtenteils gelungen

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Stefano Sollima, I/USA 2018
Kinostart: 19.07.2018
Story: Nach einem islamistischen Sprengstoffanschlag beauftragt der US-Verteidigungsminister Agent Graver, heimlich einen Krieg zwischen jenen Kartellen anzuzetteln, die die Attentäter ins Land geschmuggelt haben. Graver entführt die Tochter des Kartellchefs, doch die Rückführung nach Mexiko geht schief.
Von Max Renn

Der im Vorfeld hochgehandelte Nachfolger zum Kartellthriller „Sicario“ von Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“) und Autor Taylor Sheridan („Wind River“) ist vorwiegend handwerklich gehobenes Spannungskino, mit dem der Italiener Stefano Sollima (TV-Serie „Gomorrha“) die Strukturen der organisierten Kriminalität offenlegt und, wie im ersten Part, die Verlogenheit sowie das imperialistisches Gehabe der US-Regierung.

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The Hurricane Heist

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Rob Cohen, USA 2018
ohne deutschen Start

„The Hurricane Heist“ verspricht mit der Verbindung Raubüberfall und Wirbelsturm, die Tagline wirbt mit „600 mio. $ stolen at 600 mph“, eine Tricktechnik-Orgie um Geldraub-Thrill auf Emmerichschen Katastrophenfilmterrain. Rob Cohens 35-Millionen-Mini-Blockbuster verdoppelt damit fürwahr keineswegs den Spaß-, sondern bestenfalls den Nonsense-Faktor (gleiche Rechnung wie bei „Jurassic World: Fallen Kingdom“ – Dinos plus Vulkanausbruch).

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Solo: A Star Wars Story

Han schießt nicht zuerst: reichlich braves, doch stimmungsvolles Actionabenteuer aus den Randbezirken einer weit entfernten Galaxis

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Ron Howard, USA 2018
Kinostart: 24.05.2018
Story: Seit Han Solo die schöne Qi’ra in einem Höllenloch zurücklassen musste, hat er sich geschworen, seine Geliebte eines Tages zu retten. Nachdem er vom Militärdienst des Imperiums desertiert ist, schließt er sich Becketts Räuberbande an, die Coaxium für ein Syndikat stehlen will – wo er Qi’ra wiedertrifft.
Von Max Renn

Die Nebenreihe der „Star Wars“-Saga sollte den Regisseuren eigentlich mehr Freiraum bei der Gestaltung ermöglichen. Nach ausführlichen Reshoots bei „Rogue One“ und dem Rauswurf des Regie-Duos Phil Lord und Christopher Miller („The Lego Movie“), ersetzt durch den Routinier Ron Howard („Apollo 13“), sind die Spin-Offs so stromlinienförmig wie nur möglich geworden, in diesem Falle aber auch unterhaltsam und sehenswert.

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Steel Rain

Atom-Alptraum Korea: Kalter-Kriegs-Thriller um Leiden und Freundschaft eines Brudervolkes im Angesicht der nuklearen Vernichtung

Steel Rain Cover

Gangcheolbi, Yang Woo-seok, ROK 2017
ohne deutschen Start
Story: Als der nordkoreanische Geheimagent Chul-woo Eom in der Sonderwirtschaftszone Kaesong ein Ziel liquidieren soll, richten zwei US-Raketen ein Massaker an. Mit dem schwer verletzten Führer persönlich flieht Eom nach Süden, wo er mit Staatssekretär Chul-woo Kwak einen Atomkrieg abzuwenden versucht.
Von Caroline Lin

Unserem aktuellen Mini-Cold-War-Revival mit eher mageren Ergebnissen wie „Atomic Blonde“ und „Red Sparrow“ setzt der südkoreanische Drehbuchautor/Regisseur Yang Woo-seok („The Attorney“) den packenden, beklemmenden wie bewegenden Action-Blockbuster „Steel Rain“ entgegen, der nicht nur alle Register eines Hochspannungswerks souverän beherrscht, sondern auch die menschliche Dimension des geteilten Volkes.

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Tomb Raider

Zeitgemäß sexismusfreies Abenteuer-Reboot, das mit Alicia Vikander als menschlich bewegender Nachwuchs-Indiana-Jones punktet

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Roar Uthaug, GB/US 2018
Kinostart: 15.03.2018
Story: Seit vor sieben Jahren ihr geliebter Vater Richard bei der Suche nach der Grabinsel der Zauberin Himiko in japanischen Gewässern spurlos verschwand, weigert sich die junge Lara Croft das Alleinerbe des Firmenimperiums anzutreten. Doch dann entdeckt sie seine Videobotschaft – und bricht nach Fernost auf.
Von Thorsten Krüger

2001 bediente Angelina Jolie in „Lara Croft: Tomb Raider“ als berühmte Videogame-Ikone in einem seelenlosen Kommerzkalkül der künstlerisch untersten Schublade als feuchter Ballerspiel-Traum noch sämtliche männliche Fantasien. Diese wurden, feministisch auf der Höhe der Hollywood-Zeit, ersatzlos gestrichen, denn erfreulicherweise steht im Reboot das Menschliche im Mittelpunkt, was das Bestechende an „Tomb Raider“ ist.

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Star Wars: Die letzten Jedi

Helden in ihrer dunkelsten Stunde: furioses Eskapismus-Spektakel, das nahtlos die hohen Standards von „Episode VII“ weiterführt

Star Wars: Die letzten Jedi Cover

Star Wars: The Last Jedi, Rian Johnson, US 2017
Kinostart: 14.12.2017
Story: Während Rey Luke Skywalker dazu bringen will, sie zu unterrichten, hat der Erste Orden um Snoke und Kylo Ren den Rebellenstützpunkt geortet und attackiert ihn mit Sternenzerstörern. Unter schweren Verlusten flieht Commander Leias Flotte. Poe und Finn ersinnen einen waghalsigen Rettungsplan.
Von Max Renn

Mehr Action, mehr Humor, mehr Figuren, mehr Emotionen – Rian Johnson („Brick“, „Looper“) liefert mit „Star Wars: Die letzten Jedi“ eine Vollbedienung für Fans und geht noch ein paar Schritte weiter weg von George Lucas’ erster Trilogie. Gewiss überfrachtet, nicht immer rund, aber immer wieder bewegend und begeisternd zeigt sich ein fulminantes Entertainment-Paket, das seine Wundertüte zur Weihnachtszeit ausschüttet.

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Wolf Warrior 2

Wolf Warrior 2 Cover

Zhan lang II, Wu Jing, C 2017
Kinostart: 14.09.2017

Zwei Jahre nach dem Überraschungserfolg des ersten Teils avancierte diesen Sommer der Actioner „Wolf Warrior 2“ zum erfolgreichsten Titel am chinesischen Boxoffice aller Zeiten und tourte Mitte September auch durch einige deutsche Kinos, bevor vermutlich im ersten Quartal 2018 die Heimkino-VÖ folgt. Dem simplen Konzept bleibt Regisseur/Hauptdarsteller Wu Jing (Martial-Arts-Fans unter dem Namen Jacky Wu ein Begriff) treu, dosiert nur die streng nationalistischen Töne etwas milder und offeriert mit ausgebautem Budget mehr Professionalismus, der einen hübschen Unterhaltungswert garantiert.

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The Foreigner

The Foreigner Cover

Martin Campbell, GB/C/US 2017
ohne deutschen Start

Jackie Chan vs. Pierce Brosnan, inszeniert von Bond-Regisseur Martin Campbell („Casino Royale“): Das Actiondrama „The Foreigner“ basiert auf Stephen Leathers 1992 publizierten, vierten Roman „The Chinaman“ (dt: „Der Chinese“, 1993), der auf dem Höhepunkt der damaligen IRA-Anschlagswelle spielt, was, 1:1 ins Jahr 2017 verlegt, reichlich unzeitgemäß wirkt. Chan spielt den einfachen Restaurantbesitzer Minh, der bei der Flucht aus Vietnam seine Familie verlor. Seine Tochter und letzte Angehörige stirbt bei einem Bombenanschlag der IRA in London vor seinen Augen.

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Barry Seal: Only in America

Eine aberwitzige Karriere als amerikanischer Antiheld legt Tom Cruise in dieser spöttischen Actionkomödie hin

Barry Seal: Only in America Cover

American Made, Doug Liman, USA 2017
Kinostart: 07.07.2017
Story: TWA-Pilot Barry Seal wird 1978 von CIA-Mitarbeiter Schafer angeworben, mit einem kleinen Sportflugzeug über Mittelamerika zu spionieren. Da Schafer ihn finanziell kurz hält und Barry eine Familie zu versorgen hat, schmuggelt er bald auch Drogen und Waffen. Er wird reich – und lebt gefährlich.
Von David McAllan

Die böse komischen Zerrbilder über kuriose US-Selfmade-Millionäre nach wahren Begebenheiten reißen nicht ab. Von „Lord of War“ über „Thank You For Smoking“ bis zu „War Dogs“ und „The Wolf of Wall Street“ reicht die Bandbreite gut gelaunter Satiren, die wie „Barry Seal: Only in America“ spöttisch kapitalistische Karrieren nachzeichnen anhand der aberwitzigen Biografie ihrer Antihelden. Bis in höchste Politikkreise.

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Der dunkle Turm

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The Dark Tower, Nikolaj Arcel, USA 2017
Kinostart: 10.08.2017

Okay, der Prolog von „Der dunkle Turm“ ist verwirrend, die schlecht zusammenpassenden Plotelemente idiotisch und die ausgelutschte Dramaturgie ein echter Krampf. Aber deshalb die Adaption von Stephen Kings achtbändiger Fantasy-Reihe (der Titel ist dem siebten Teil entnommen) gleich schlecht finden? Also bitte! Die Story vom alptraumgeplagten Teenie-Außenseiter Jake, dessen Visionen vom dunklen Turm, dem finsteren Magier Man in Black (ja, der heißt wirklich so) und dem Verteidiger Gunslinger Roland (der nächst geniale Name) sich als wahr herausstellen, ist purer, sinnfreier Quatsch.

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Dunkirk

Atemberaubend intensive Kriegs-Suspense über die Operation Dynamo, die 330.00 alliierten Soldaten das nackte Leben rettete

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Christopher Nolan, GB/NL/F/USA 2017
Kinostart: 27.07.2017
Story: Dünkirchen im Mai 1940. Die Wehrmacht hat britische und französische Truppen an der Kanalküstenstadt eingekesselt. 400.000 schutzlose Soldaten hoffen wie der junge Brite Tommy am Strand tagelang auf eine Evakuierung. Bis unter dem Geleitschutz von Spitfires eine Zivilflotte anrückt.
Von Thorsten Krüger

Wenn Christopher Nolan sich eines Themas annimmt, kann man inzwischen sicher sein, dass es einer der Filme des Jahres wird. Der Regisseur von „Inception“ und „Interstellar“ geht ganz puristisch und erzählerisch minimalistisch vor, widmet sich ausschließlich dem Überleben in einer ausweglosen Lage, ganz ohne Hintergrund und die üblichen Genre-Elemente, um damit einen maximalen Effekt zu erzielen: reine Spannung.

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Valerian – Die Stadt der tausend Planeten

Valerian - Die Stadt der tausend Planeten Cover

Valerian and the City of a Thousand Planets, Luc Besson, F/USA 2017
Kinostart: 20.07.2017

Offenbar hängt die Zukunft von Luc Bessons Europa-Studio ab vom Erfolg seiner 150-200 Mio. Dollar schweren Großproduktion „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“, die sich redlich bemüht, in Konkurrenz zu Marvel, „Star Wars“ und „Avatar“ zu treten. Man möchte dem Filmmogul die Daumen drücken, freilich fällt das schwer, da er nicht nur künstlerisch strauchelt, sondern den Auguren nach eine Box-Office-Bruchlandung à la „John Carter“ droht.

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Revolt

Grimmig, griffig, garstig: südafrikanische Indie-Sci-Fi, deren Alien Invasion und Kriegsaction aussichtsreich an „District 9“ anknüpft

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aka Maschinenland – Mankind Down, Joe Miale, GB/RSA 2017
DVD/BD-Start: 26.10.2017
Story: Nach einer Explosion wacht US-Soldat Bo gedächtnislos in einem Knast in Kenia auf und bricht mit der französischen Ärztin Nadia aus, um durch ein durch die Invasion außerirdischer Kampfroboter verwüstetes und entvölkertes Afrika zu ziehen, auf der Suche nach einer US-Radarstation an der Grenze.
Von Gnaghi

In einer Welt, die nicht vom Marvels Comicmüll zugeschissen würde, wäre die Indie-Sci-Fi „Revolt“ (vielleicht) die Sensation: Mit der Performance eines Kriegsactioners vereint die komplett in Südafrikas Townships entstandene Produktion Neill Blomkamps „District 9“ mit H.G. Wells mehrfach verfilmten Klassiker „Krieg der Welten“ zu einem grindigen B-Movie, das seine straighte Story grimmig, garstig und gemein vorantreibt.

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Planet der Affen: Survival

Ape-Pocalypse Now: anteilnehmende, düstere Science-Fantasy zwischen (Vietnam)Krieg, KZ-Drama und Bibelmotiven

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War for the Planet of the Apes, Matt Reeves, USA 2017
Kinostart: 03.08.2017
Story: Ein wahnsinnig gewordener Colonel jagt zwei Jahre, nachdem Koba ihm den Krieg erklärt hat, weiter den Stamm des friedfertigen Caesar. Als er seine Familie tötet und seinen Sohn entführt, bricht Caesar mit ein paar Gefährten auf, ihn zu befreien. Doch sein Volk landet in Gefangenschaft, während eine Armee naht.
Von Thorsten Krüger

Als einziges erwachsenes Blockbuster-Franchise steht die „Planet der Affen“-Reihe wie ein Fels in der Brandung alberner Comic-Kreaturen und verteidigt diese Position auch im dritten Part, den Teil-zwei-Regisseur Matt Reeves („Cloverfield“) erneut bewegend inszeniert, aber den Verdienst mit einem Übermaß an Bedeutungsschwere gefährdet. Das bislang düsterste Kapitel – in Gewand und Kost – reicht nicht ganz an die Vorgänger heran.

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Drive Baby Drive

Straßen in Flammen: style-intensive Actionromanze, die mit Charisma, Musik und Groove fasziniert – bis sie aus dem Takt gerät

Drive Baby Drive Cover

Baby Driver, Edgar Wright, GB/USA 2017
Kinostart: 27.07.2017
Story: Weil er bei ihm in der Kreide steht, fährt Miles unter dem Decknamen Baby für Bankster-König Doc Fluchtwagen bei dessen Überfällen. Als er sich in Kellnerin Debbie verliebt und aussteigen will, wird er zum Heist genötigt, bei dem alles eskaliert und ihn seine kriminellen Komplizen sowie die Polizei jagen.
Von Thorsten Krüger

Wieso fährt Justin Bieber jetzt Fluchtwagen? Darf der noch so spät aufbleiben? Hat der überhaupt schon einen Führerschein? Aber ja doch! Unter Komödien-Spezialist Edgar Wright („Shaun of the Dead“) läuft Teen-Star Ansel Elgort („Das Schicksal…“) zu Hochform auf in einer die Coolness ausbuchstabierenden musikalischen Actionromanze, die einer Musikvideo-Bewerbung von „La La Land“ für „Fast & Furious“ nahe kommt.

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Star Wars: Rogue One

Das Dreckige Dutzend unter Palmen: Gareth Edwards „Star Wars“-Ableger ist als Kriegsfilm notgedrungen zu brav

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Rogue One, Gareth Edwards, US 2016
Kinostart: 15.12.2016
Story: Einzelkämpferin Jyn Erso wird von Rebellen genötigt, an einem Himmelfahrtskommando teilzunehmen, um mit dem undurchsichtigen Cassian, einem Droiden, Abtrünnigen und Kombattanten die Pläne des imperialen Todessterns zu stehlen, den Ersos Vater Galen wider Willen erbauen musste.
Von Max Renn

Das erste Spin Off der Sternensaga, „Star Wars: Rogue One“, erzählt als Prequel zum ersten Teil von 1977, wie die Rebellen zu den Plänen des Todessterns gelangen. Gareth Edwards, der sich mit der cleveren Bändigung von „Monsters“ und „Godzilla“ für höhere Weihen empfahl, strebt mit einer Zweitreihenbesetzung einen dreckigen, düsteren, dampfigen Kriegsfilm an, der sich nach eigenen Angaben an „Apocalypse Now“ orientiert.

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Deepwater Horizon

Atemberaubend, authentisch, adrenalinstarrend: Mark Wahlberg in einem Katastrophentrhiller mit ärgerlicher Botschaft

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Peter Berg, USA 2016
Kinostart: 24.11.2016
Story: Im April 2010 verabschiedet sich Cheftechniker Mike von daheim, um auf die Ölbohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko zu fliegen. Gegen seinen und den Willen von Leiter Jimmy verlangt BP-Manager Vidrine trotz technischer Probleme volle Förderleistung. Kurz darauf explodiert die Bohrinsel.
Von Thorsten Krüger

Nach ihrem letzten Gemeinschaftsprojekt „Lone Survivor“ stand schwerstes Pathos zu befürchten, aber Peter Berg und sein Star Mark Wahlberg setzen ihr 150-Millionen-Budget für einen verblüffend realistischen und deshalb packenden, puren Katastrophenthriller ein, der fulminant und beeindruckend das Inferno auf der „Deepwater Horizon“ im April 2010 schildert. Allerdings bleibt ein äußerst schaler Nachgeschmack übrig.

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Suicide Squad

Ein stargespicktes Antihelden-Ensemble posiert peinlich, bewegt aber unerwartet im durchwachsenen Comic-Action-Bohei

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David Ayer, USA 2016
Kinostart: 18.08.2016
Story: Als Maya-Dämonen Gotham City verwüsten, bildet die Regierung notgedrungen eine Spezialeinheit aus den sechs übelsten Superschurken, um Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Profikiller Deadshot, Joker-Geliebte Harley und andere mutierte Schwerverbrecher ziehen unfreiwillig los, um den Terror aufzuhalten.
Von Gnaghi

Trotz eines katastrophalen Werts von nur 26% positiven Kritiken bei Rotten Tomatoes wartet die Comicversion von „Das dreckige Dutzend“ mit Features auf, die das tonal-stilistische Chaos in „Suicide Suqad“ aufwerten, wenn nicht gar retten. Adrenalin-Regisseur David Ayer („Herz aus Stahl“, „Sabotage“) lässt das Figuren-Arsenal mit Kiddie-Posen häufig nerven, entdeckt aber verblüffend menschlich-mitfühlende Seiten an ihnen.

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Jason Bourne

Bourne Nr. 5: Der überwiegend fesselnde Actionthriller um den Ex-Agenten wirkt oft genug phrasenhaft und inhaltlich dünn

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Paul Greengrass, USA 2016
Kinostart: 11.08.2016
Story: Um die Folgen eines Hacks von Snowden-Dimensionen abzuwenden, lässt CIA-Direktor Dewey die Täterin töten und setzt Karrieristin Lee auf Jason Bourne an, der in Besitz der Daten gelangt ist, die Brisantes über das Agenten-Programm enthüllen. Bei der Todeshatz durch Europa kommen Lee Zweifel.
Von Thorsten Krüger

Im fünften Teil der 2002 ins Leben gerufenen Agenten-Reihe nach Robert Ludlum steht die Wiedervereinigung des Dreamteams Matt Damon als „Jason Bourne“ und Regisseur Paul Greengrass („Captain Phillips“) an, die im zweiten und dritten Auftritt Actionthriller-Maßstäbe setzten und die Verunsicherung der Post-9/11-Ära auf den Punkt brachten. Aber was damals Standards definierte, ist anno 2016 nur noch professionelle Routine.

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