Halbgar-sarkastische Abrechnung mit Glaube und Sünde: ein guter Landpfarrer ist dem Zorn einer teuflischen Gemeinde ausgesetzt.
Calvary, John Michael McDonagh, IR/GB 2014
Kinostart: 23.10.2014, DVD/BD-Start: 27.02.2015
Story: Ein jahrelang von einem inzwischen verstorbenen Priester missbrauchtes Mitglied seiner irischen Gemeinde verkündet dem gutherzigen Landpfarrer Lavelle, ihn binnen Wochenfrist zu töten. Bis dahin hat Lavelle Zeit, alle Angelegenheiten zu regeln und erhält Besuch von seiner selbstmordgefährdeten Tochter.
Von Caroline Lin
Killing a Priest on Sunday: John Michael McDonaghs zweite Arbeit nach der Thrillercomedy „The Guard“ kann sich wieder auf den irischen Charakterkopf Brendan Gleeson („Edge of Tomorrow“) verlassen und fällt so sarkastisch und zynisch aus, dass der schwarze Humor nichts Befreiendes, sondern Belastendes hat – in einem provokanten Kreuzweg um Schuld und Sühne, gemäß dem Originaltitel: Calvary heißt Golgatha.
Verschmitzt-vergnügliche bis betulich-brave Culture-Clash-Komödie, die ihren Schildbürgerstreich als Sozialmärchen aufzieht.
The Grand Seduction, Don McKellar, CA 2013
Kinostart: 10.07.2014, DVD/BD-Start: 26.11.2014
Story: Im Inselhafen Tickle Head vor Neufundlands Küste regiert die Beschäftigungslosigkeit. Als ein Ölkonzern eine Recyclingfabrik errichten will – Bedingung: ein niedergelassener Arzt -, animiert Dorfvorsteher Murray die 120-Seelen-Gemeinde, dem jungen Dr. Lewis ein unwiderstehliches Paradies vorzulügen.
Von Jochen Plinganz
In seinen französischsprachigen Arbeiten beweist der Kanadier Ken Scott Esprit und Seele, auf englisch geht beides lost in translation – so beim eigenen Remake seines wundervollen „Starbuck“ („Der Lieferheld“). Und sogar als Drehbuchautor des Hits „Die große Verführung“ von 2003, dessen Neufassung seinem Landsmann Don McKellar (Script zu „Stadt der Blinden“) kauzig, aber kaum kantig und mithin zu glatt gerät.
Story: Als in naher Zukunft die überlegene Alienrasse der Mimics die Erde überrennt, soll eine verzweifelte Landeoffensive im besetzten Europa das Kriegsglück wenden. Die Aktion, in der der unerfahrene Militärrepräsentant Cage verheizt wird, endet im Verderben. Und er erlebt den Tag immer wieder aufs Neue.
Von Max Renn
Mit allen Vorzügen seines „Die Bourne Identität“ gelingt es Doug Liman, Hiroshi Sakurazakas hochgelobte Military-SF-Light-Novel „All You Need Is Kill“ von 2004 in einen wohlkonzipierten Blockbuster zu verwandeln. Dank Christopher „Die üblichen Verdächtigen“ McQuarries Script ist die Action keine selbstzweckhafte Protzerei, sondern dem Puzzle-Plot untergeordnet, der in einem Effektknüller der 175-Millionen-Kategorie steckt.