Schlagwort-Archive: Komödie

Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik

Kleine Käfer ganz groß: bezaubernd-niedliche Fortsetzung der CGI- und Realfilmkombination um komische Insekten-Abenteuer mit viel Herz

Die Winzlinge 2 Cover

Minuscule – Les mandibules du bout du monde, Hélène Giraud, Thomas Szabo, F/C 2018
Kinostart: 21.02.2019
Story: Eine verunglückte Rettungsaktion für den schwarzen Ameisenfreund befördert einen jungen Marienkäfer von den winterlichen Westalpen auf die Karibikinsel Guadeloupe. Während er sich der exotische Fauna erwehren muss und indigene Verwandte entdeckt, trommelt sein Vater ein Heimhol-Kommando zusammen.
Von Caroline Lin

Großes Kino mit Mini-Wichteln garantiert auch der Nachfolger zu „Die Winzlinge – Operation Zuckerdose“, dem vor realen Landschaften computeranimierten Erfolg des Duos Hélène Giraud und Thomas Szabo, die es tatsächlich schaffen, dem drolligen Vorgänger in nichts nachzustehen. „Die Winzlinge – Abenteuer in der Karibik“ findet Charme, Esprit und Witz im exotischen Dschungel, wirbt engagiert für Arten- und Naturschutz.

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Green Book

Ergreifendes Road Movie, das mit fabelhaften Darstellern komisch wie tragisch erzählt, wie Rassismus zwei ziemlich beste Freunde formt

Green Book Cover

aka Green Book – Eine besondere Freundschaft, Peter Farrelly, USA 2018
Kinostart: 31.01.2019
Story: Als der italienischstämmige Rausschmeißer Tony dringend einen Job sucht, dient er sich 1962 als Fahrer dem schwarzen Klassikpianisten Don an, der eine Konzertreise durch die US-Südstaaten plant. Auf der Fahrt durch ein rassistisches Land freunden sich der Prolet aus der Bronx und der kultivierte Künstler an.
Von Thorsten Krüger

Peter Farrelly, sonst mit seinem Bruder Bobby für derbe Bad-Taste-Komödien wie „Verrückt nach Mary“ und „Dumm und dümmer“ geradezu berüchtigt, wagt bei seiner Solo-Regie eine Kursänderung und legt mit „Green Book“ ein ergreifendes Road Movie vor, das mit Feel Good alle Herzen für sich gewinnt, aber die Augen nicht vor Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen verschließt. Komisch wie dramatisch erstklassig.

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Chaos im Netz

Ein Pfannkuchen für das Häschen! Im kurzweilig-kunterbunten Animations-Abenteuer stürzen zwei Arcade-Figuren das Internet ins Chaos

Chaos im Netz Cover

Ralph Breaks the Internet, Phil Johnston, Rich Moore, USA 2018
Kinostart: 24.01.2019
Story: Als der Arcade-Videospielfigur Vanellope wegen eines fehlenden Ersatzteils die Auslöschung droht, rast ihr Freund Ralph mit ihr ins neu angeschlossene Internet, und ersteigert das Stück dort für 27.001 Dollar. Um die horrenden Kosten aufzutreiben, mischt der ungeschlachte Chaot das Web ordentlich auf.
Von Caroline Lin

Eine kunterbunte Spiele- und Medienwelt regiert im animierten zweiten Adventure um den gutmütigen Riesen Wreck-it-Ralph und seine kleine, quirlige Racing-Kameradin Vanellope (im Original von den Comedians John C. Reilly und Sarah Silverman gesprochen). In Disneys Doppel-Sequel-Jahr 2018 (neben „Die Unglaublichen 2“) läuft „Chaos im Netz“ heiß als eine der Rasanz verpflichtete CGI-Spaß-Ausgabe von „Ready Player One“.

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Under the Silver Lake

Andrew Garfield findet in der überbordenden Mystery Komisches, Kurioses, Konspiratives und Kulturgeschichtliches – nur keine klare Linie

Under the Silver Lake Cover

David Robert Mitchell, USA 2018
Kinostart: 06.12.2018
Story: Slacker Sam muss in fünf Tagen sein Apartment mit Poolblick in L.A. räumen, da begegnet er Sarah, die am nächsten Tag verschwunden ist. Verwundert beginnt er nach ihrem Verbleib zu forschen und surft dabei durch eine von Hollywood geprägte Stadt der Illusionen, Verschwörungen, kriminellen Abgründe.
Von Thorsten Krüger

„Under the Silver Lake“ darf man getrost als dunklen Bruder von „La La Land“ betrachten, ein mit zweieinhalb Stunden in jeder Hinsicht voluminöses Werk, dass das alte Hollywood nicht melodramatisch umarmt, sondern seine Kultur Schicht um Schicht freilegt, indes gebrochen von einer ironischen Distanz, die der Suche nach Antworten mit dem Ergebnis, dass das Leben absurd ist, die emotionale Verbindung kappt.

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Predator – Upgrade

Ein Downgrade: Die Fortsetzung des muskulösen Actionklassikers zappelt sich durch einen sinnfreien Macho-Comicstrip für die ADHS-Generation

Predator – Upgrade Cover

The Predator, Shane Black, CDN/USA 2018
Kinostart: 13.09.2018
Story: Elite-Sniper Quinn soll nach einer Begegnung mit dem außerirdischen Predator von der Regierung mundtot gemacht werden, hat aber seinem autistischen Sohn Teile der Rüstung geschickt. Weitere Predatoren und die Regierung jagen danach, Veteranen und eine Biologin helfen Quinn, die Gefahr zu bannen.
Von Thorsten Krüger

Shane Black, der durchaus talentierte Drehbuchautor der „Lethal Weapon“-Reihe und zuletzt Inszenator von „The Nice Guys“, spielte im Original-„Predator“ einen Söldner, der durch peinliche Sexwitze auffiel. Für das Remake, Reboot oder wie auch immer man „Predator – Upgrade“ nun bezeichnen soll, dehnt er sein Humorverständnis auf die ganze Strecke aus und legt derbe Sitcom-Flüche in einem kirren Action-Tollhaus vor.

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Sauerkrautkoma

Sauerkrautkoma Cover

Ed Herzog, D 2018
Kinostart: 09.08.2018

„Sauerkrautkoma“, die nach „Grießnockerlaffäre“ fünfte Kinoausgabe von Rita Falks Eberhofer-Krimis, demonstriert gelassen bis selbstverliebt, wie die Provinz-Krimikomödie inzwischen zur Kultmarke ausgebaut wurde: Ein unverändertes Ensemble vor und hinter der Linse steht für Kontinuität, aber auch die Weigerung, auch nur minimal von der Erfolgsformel abzuweichen. Die Bayernfolklore zieht sich immer mehr ins Private zurück – Verbrechen und Ermittlung sind Marginalien.

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Tully

Tully Cover

Jason Reitman, USA 2018
Kinostart: 31.05.2018

„Tully“, die nach „Juno“ und „Young Adult“ nunmehr dritte Kollaboration von Oscarpreisträgerin Diablo Cody und Ivans Sohn Jason Reitman, nimmt sich wieder eine feminine Krise vor, diesmal lebensnäher und ernsthafter als die überbordend skurrilen Vorgänger. In der kleinen Ode an die Maternität (und Kindermädchen) laviert Charlize Theron (schon in „Young Adult“<//span> dabei) beachtlich ungeschminkt und mit Mut zum unvorteilhaften Äußeren wie Inneren haarscharf am Rande des Nervenzusammenbruchs.

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The Bachelors

Tragikomische Trauerbewältigung, bei der ein Vater-Sohn-Gespann durch die Liebe zu zwei Frauen zurück ins Leben findet

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Kurt Voelker, USA 2017
ohne deutschen Start
Story: Ein Jahr nach dem frühen Krebstod seiner geliebten Frau zieht Mathelehrer Mason mit seinem Sohn Wes um und beginnt einen Job an einer Privatschule. Der trauernde Witwer lernt die liebenswerte Französischlehrerin Carine kennen, Teenager Mason freundet sich mit der bildschönen Lacy an.
Von Gnaghi

Vier gut aufgelegte Darsteller, zuvorderst J.K. Simmons („La La Land“), ex aequo „Before Sunrise“-Muse Julie Delpy, Odeya Rush („Hüter der Erinnerung“) und Josh Wiggins („Hellion“), verleihen der Tragikomödie „The Bachelor“ genügend Charme und Gefühl, um auf den Spuren von David O. Russells „Silver Linings“ mit allmählichen Annäherungen an die Liebe ihre Trauer um einen verlorenen Menschen zu bewältigen.

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Early Man

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aka Early Man – Steinzeit bereit, Nick Park, US/GB/F 2018
Kinostart: 26.04.2018

Football’s coming home: „Early Man“, die neueste Animationskomödie aus dem britischen Hause Aardman, geht getrost als (verkappter) Fußballfilm durch, im deutschen Kino kurz vor Beginn der WM in Russland positioniert. Im David-gegen-Goliath-Duell eines sympathischen Steinzeitstammes gegen die arrogante Bronzezivilisation in der Fußballarena muss der junge Höhlenmensch Dug nebst Wildschwein Hognob mit Hilfe des Kicker-Mädels Goona das Tal zurückgewinnen, aus dem ihn Herrscher Lord Nooth vertrieben hat.

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The Death of Stalin

Politfarce, in der satirisch-komisch wie düster-beklemmend die Diadochenkämpfe um Stalins Nachfolge in der UdSSR entbrennen

The Death of Stalin Cover

Armando Iannucci, F/GB/B 2017
Kinostart: 29.03.2018
Story: Moskau 1953. Als Sowjet-Diktator Josef Stalin nach einem Herzinfarkt reglos in seinem Amtszimmer liegt, ruft seine kriecherische Kamarilla keinen Arzt, sondern bringt sich intrigant für die Nachfolge des Terrorherrschers in Stellung. Malenkow, Geheimdienstchef Beria und Chruschtschow opponieren.
Von Thorsten Krüger

Wenn Armando Iannucci, der Erschaffer von „The Thick of It“ und „Veep“, wieder hinter die Vorhänge der Macht des Politbetriebs schaut und einmal mehr für beißende Dialoge sorgt, hat er keine Bad-Taste-Turbulenz wie Seth Rogens Nordkorea-Comedy „The Interview“ im Sinne, sondern eine kuriose Politfarce vor grausamen historischem Hintergrund. In „The Death of Stalin“ bleibt einem das Lachen deshalb oft im Hals stecken.

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Coco

Los Wochos bei Disney: leuchtend farbige, familienaffine Abenteuerfantasy mit der gekonnten Extraportion Schmalz

Coco Cover

aka Coco – Lebendiger als das Leben, Lee Unkrich, Adrian Molina, US 2017
Kinostart: 30.11.2017
Story: In Mexikos einziger Familie, die Musik verabscheut, schlägt der 12-jährige Miguel aus der Art: Er will seinem großen Vorbild nacheifern, Schlagerlegende Ernesto. Als er glaubt, Urenkel des berühmten Barden zu sein und am Día de los Muertos dessen Gitarre aus der Gruft entwendet, landet er im Totenreich.
Von Caroline Lin

In Pixars 19. Animationsfilm „Coco“ zeigt sich das einst so progressive Studio mehr denn je von Disney einverleibt und gehorcht sklavisch der Familienliebe-über-alles-Ideologie. Was nicht heißt, das neue Werk von Lee Unkrich wäre nur überzuckert – es ergreift emotional klar weniger als sein imposanter „Toy Story 3“, die Story ist haarscharf absehbar und kann erst im schwer zu Herzen gehenden Finale richtig auftrumpfen.

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Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Frances McDormand zettelt in der pechschwarzen, vielschichtigen Kleinstadtsatire aus Trauer und Wut einen Kleinkrieg an

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri Cover

Martin McDonagh, GB/USA 2017
Kinostart: 25.01.2018
Story: Seit vor sieben Monaten Mildreds Tochter vergewaltigt und ermordet wurde, haben die lokalen Behörden wenig unternommen, um die Tat aufzuklären. Weshalb Mildred am Ortsausgang drei Werbetafeln mietet, darauf Sheriff Willoighby kritisiert – und jeden gegen sich aufbringt. Deputy Dixon reagiert brutal.
Von Jochen Plinganz

Nach dem missglückten „7 Psychos“ kehrt der irisch-britische Auteur Martin McDonagh zu dem zurück, was ihn in seinem Debüt „Brügge sehen… und sterben?“ auszeichnete: finsterste Komik über menschliche Untugenden und die Reflexion über Leben und Sterben. In „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ kreuzt er dies erfolgreich mit Coenscher Lakonie zu einer bitterbösen Heimatsatire, die jedoch auch Versöhnlichkeit kennt.

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The Big Sick

Die autobiografische Culture-Clash-Romcom lehrt mit frechem Mundwerk, wie man sich zu Toleranz, Liebe und Familie bekennt

The Big Sick Cover

Michael Showalter, USA 2017
Kinostart: 16.11.2017
Story: Der pakistanischstämmige Stand-Up-Comedian Kumail verheimlicht seinen Berufswunsch vor seiner strikt muslimischen Familie. Als er sich in Psychologiestudentin Emily verliebt und diese durch einen Infekt ins Koma fällt, wankt sein Lügengebäude. Er lernt Emilys Eltern kennen und steht ihr heimlich bei.
Von Sir Real

Es sind die eigenen Lebensumstände, die Kumail Nanjiani (spielt sich selbst) zum Thema der wunderbaren, romantischen Tragikomödie „The Big Sick“ macht, wie sie sich kein Drehbuchautor hätte ausdenken können. Comedy-King Judd Apatow („Immer Ärger mit 40“) zeigt als Produzent sein Gespür für witzige Talente und TV-Regisseur Michael Showalter positioniert dies perfekt im Spannungsfeld zwischen Komik und Dramatik.

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Barry Seal: Only in America

Eine aberwitzige Karriere als amerikanischer Antiheld legt Tom Cruise in dieser spöttischen Actionkomödie hin

Barry Seal: Only in America Cover

American Made, Doug Liman, USA 2017
Kinostart: 07.07.2017
Story: TWA-Pilot Barry Seal wird 1978 von CIA-Mitarbeiter Schafer angeworben, mit einem kleinen Sportflugzeug über Mittelamerika zu spionieren. Da Schafer ihn finanziell kurz hält und Barry eine Familie zu versorgen hat, schmuggelt er bald auch Drogen und Waffen. Er wird reich – und lebt gefährlich.
Von David McAllan

Die böse komischen Zerrbilder über kuriose US-Selfmade-Millionäre nach wahren Begebenheiten reißen nicht ab. Von „Lord of War“ über „Thank You For Smoking“ bis zu „War Dogs“ und „The Wolf of Wall Street“ reicht die Bandbreite gut gelaunter Satiren, die wie „Barry Seal: Only in America“ spöttisch kapitalistische Karrieren nachzeichnen anhand der aberwitzigen Biografie ihrer Antihelden. Bis in höchste Politikkreise.

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Grießnockerlaffäre

Passt scho: Die vierte Provinzkrimikomödie um Rita Falks wurschtigen Ermittler ist ein Prosit der Gemütlichkeit

Grießnockerlaffäre Cover

Ed Herzog, D 2017
Kinostart: 03.08.2017
Story: Nach einer durchzechten Nacht setzt ein SEK-Kommando den Eberhofer Franz fest – er soll einen verhassten Vorgesetzten ermordet haben. Durch ein falsches Alibi seines Kiffer-Vaters auf freiem Fuß, beginnt er mit Lakai Rudi heimlich zu ermitteln, während die Oma eine lang verschollene Jugendliebe aufnimmt.
Von Jochen Plinganz

Auch jenseits des Weißwurschtäquators goutierbar sind die niederbayerischen Eberhofer-Fälle, weniger aufgrund der diesmal stark von Hitchcocks „Der Fremde im Zug“ inspirierten Kriminalelemente (jeder „Tatort“ bietet mehr Spannung), als dem Mix aus skurriler Heimat- und Typenschau, Sittenkomödie und Provinzposse mit Sebastian Bezzel als gemütlichem Grantler. „Grießnockerlaffäre“ ist glatt der liebenswerteste Schalk der Reihe.

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Dangal

Frauen-Ringen in Indien? Basierend auf dem Leben von Geeta und Babita Phogat ist das ganz, ganz große (Sport-)Oper!

Dangal Cover

Nitesh Tiwari, IND 2016
ohne deutschen Start
Story: Ex-Profi-Ringer Mahavir Singh Phogat beginnt früh seine beiden Töchter Babita und Geeta in der olympischen Disziplin zu trainieren. Gegen viele Widerstände und Vorurteile bildet er sie unerbittlich aus, bis sie in die Nationalauswahl gelangen und Geeta 2010 bei den Commonwealth Games Gold gewinnt.
Von Caroline Lin

„Dangal“ (zu Deutsch: Zirkus) ist der indische „Rocky“ mit zwei Mädchen. Die Disney-Produktion unter maßgeblicher Mitwirkung von einem der drei das Bollywood-Kino dominierenden Khans, Aamir Khan, bietet herzerwärmendes Family-Entertainment, das unter Verzicht auf die berüchtigten Untugenden Gesang, Kitsch und Tanz ein Sport-Biopic (weitgehend) nach wahren Ereignissen erzählt. Und das unbedingt mitreißend.

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Table 19

Table 19 Cover

aka Table 19 – Liebe ist fehl am Platz, Jeffrey Blitz, FIN/USA 2017
Kinostart: 17.08.2017

„Table 19“, das ist der Tisch der Schande. Dort sitzen die ungebetenen, ins Abseits abgeschobenen Idioten, die sich auf einer Hochzeit nur lächerlich machen. Für die nicht gesellschaftsfähigen Misfits entwickelt der auf Comedy(-Serien) abonnierte Jeffrey Bitz („Rocket Science“) nach einem Script der Brüder Jay und Mark Duplass („Jeff, der noch zu Hause lebt“) viel Mitgefühl: Ein Herz für Loser. Nachdem dieser sympathische Outsider-Club (u.a. Lisa Kudrow aus „Reine Nervensache“) seine Fehler und Wunden offenbart hat, brechen sie aus, rauchen Gras und erobern sich selbst und die Liebe wieder.

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Der wunderbare Garten der Bella Brown

Der wunderbare Garten der Bella Brown Cover

This Beautiful Fantastic, Simon Aboud, GB/USA 2016
Kinostart: 15.06.2017

Die Sparversion von „Die fabelhafte Welt der Amelie“ des Briten Simon Aboud („Comes a Bright Day“) wanzt sich durch die deutsche Titelschmiede mit „Der wunderbare Garten der Bella Brown“ noch enger an Jean-Pierre Jeunets versponnene Fabel von 2001 heran. Zwischen Komödie, Seelentherapie und Liebesdrama findet ein Quartett skurriler Verquerer ihren Weg zum Glück. Ein Nachbarschaftsstreit wird zur Nachbarschaftshilfe, wenn der zwangsgestörte Bücherwurm Bella (Jessica Brown Findlay, „Winter’s Tale“) einen Monat Zeit erhält, ihren verwilderten Garten neu instand zu setzen.

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A Date for Mad Mary

A Date for Mad Mary Cover

Darren Thornton, IRL 2016
Kinostart: 14.12.2017

Der irische Festivalhit „A Date For Mad Mary“ ist ein liebenswertes, lustiges und wunderbar berührendes Date Movie für Leute, die wenig von Date Movies halten. Debütant Darren Thornton, der mit seinem Bruder Colin den Theatermonolog „10 Dates With Mad Mary“ von Yasmine Akram („Sherlock“) adaptiert, taucht regelrecht unter den Hochzeitsplanern-Stereotypen hindurch und punktet mit Charme, Charakter und Chuzpe.

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Wir gehören nicht hierher

Anton Yelchin in der wunderbar rätselhaft-tragikomischen Wiedervereinigung einer vom Unheil heimgesuchten Familie

Wir gehoeren nicht hierher Cover

We Don’t Belong Here, Peer Pedersen, USA 2017
DVD/BD-Start: 20.04.2017
Story: Die verwitwete Nancy sieht ihre Familie auseinanderfallen, weil nicht nur Tochter Lily bipolar gestört ist und Elisa sexuell missbraucht wurde. Nun ist auch noch Sohn Max fort, der einem Selbstmordversuch in der Psychiatrie auskuriert. Er, Elisa und Madeline planen ihre Rückkehr.
Von Gnaghi

Peer Pedersens selbst geschriebener Erstling „Wir gehören nicht hierher“ ist auf wundersame Weise bipolar gestört und definiert eine „neon electric depression“ in der Vorstadtidylle eines „American Beauty“, ein sehr spezielles „Fun“-Movie der nahegehenden Art. Einige Reviews bedauerten die mangelnde narrative Kohärenz und Überfrachtung mit Themen, denen nicht gerecht würde (was auf den sexuellen Missbrauch definitiv zutrifft).

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20th Century Women

As Time Goes By: großartiges Generationen-Porträt dreier Frauen (und zweier Männer), traurig, erheiternd, aufgeschlossen und bewegend

20th Century Women Cover

Mike Mills, USA 2016
Kinostart: 18.05.2017
Story: Santa Barbara, 1979. Die 55-jährige Dorothea zieht ihren 15-jährigen Sohn Jamie groß. Ihr Haus steht offen für Fotografin Abbie, die sich von einer Krebserkrankung erholt, Hippie-Faktotum William sowie Jamies promiskuitive Kindheitsfreundin Julie, die eine rein platonische Beziehung zu ihm unterhält.
Von Thorsten Krüger

Liebe. Sexualität. Freiheit (in Form von Liberalität). Das sind die hellsten Schlaglichter im umfassenden Themenspektrum eines biografischen Lebensporträts, das großartig erzählt ist: „20th Century Women“, der dritte, wieder selbst verfasste Spielfilm von Mike Mills („Thumbsucker“, „Beginners“), ist ein feines Meisterwerk neben ausgetretenen Pfaden, mit toller Leistung nicht nur von Annette Bening („American Beauty“).

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Störche

Der cartooneske Einsatz für Kinder statt Karriere verwechselt Hektik mit Rasanz, versöhnt aber mit herzerwärmendem Feel Good

Stoerche Cover

Storks, Nicholas Stoller, Doug Sweetland, USA 2016
Kinostart: 27.10.2016
Story: Früher lieferten Störche Babys aus. Inzwischen sind sie ein hocheffizienter Paketdienst. Bis ihre Fabrik versehentlich ein Neugeborenes produziert. So versuchen Karrierist Junior und Chaotin Tulip das Kind an die Familie Gardner zuzustellen, bevor ihr Boss und intrigante Kollegen Wind davon bekommen.
Von Sir Real

Pixars (deutlich lustigerer) 6-minüter „Teilweise wolkig“ stand wohl Pate für diese „Angry Birds“ von Warner Animation, die derzeit ihr „Lego Movie“ kommerziell ausschlachten und mit dem Vorfilm „The Master: A Lego Ninjago Short“ Laune machen, bei dem ein Huhn Jackie Chan mächtig in die Parade fährt. Das Restprogramm bestreiten „Bad Neighbors“-Regisseur Nicholas Stoller und Pixar-Animator Doug Sweetland („Presto“).

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Trolls

Trolls Cover

Mike Mitchell, Walt Dohrn, USA 2016
Kinostart: 20.10.2016

Heute schon einen Clown gefrühstückt? Vorbei sind die Zeiten, als die „Shrek“-Schmiede DreamWorks Animation noch zu satirischer Subversion imstande war; mit dem affirmativen, Disney-konformen, quietschbunten Musical „Trolls“ visiert das Regie-Duo Mike Mitchell („Für immer Shrek“) und Walt Dohrn (Autor von „Shrek 2“) ein ziemlich junges Publikum an. Ihr Rezept: Jeden Widerstand gnadenlos niederknuddeln. Das packt nicht jeder. Und so schwankt diese grell rotierende Glücksgefühl-Erzeugungsmaschine zwischen unwiderstehlich und unausstehlich.

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Swiss Army Man

Furzwitze auf der Insel: Der Sundance-Gewinner mit Daniel Radcliffe und Paul Dano verschleppt seine tragikomische Ode an einen Freak

Swiss Army Man Cover

Dan Kwan, Daniel Scheinert (aka Daniels), USA 2016
Kinostart: 13.10.2016
Story: Gerade, als sich der lange auf einer einsamen Insel gestrandete Hank erhängen will, spült die Flut die Leiche von Manny an. Der leidet an chronischen Flatulenzen, wodurch er Hank errettet. Beide erleben eine Odyssee, bei der Hank dem wissbegierigen Manny die Grundzüge des Lebens erklären muss.
Von Max Renn

Der Loser und die Leiche: Der Spielfilmerstling der für ihre absurden Kurzfilme („Interesting Ball“) bekannten Werbefilmer Dan Kwan und Daniel Scheinert, stets als „Daniels“ in den Credits verzeichnet, ist nicht minder absurd und grotesk, ein Zwei-Personen-Stück am Strand und im Wald. In der Robinsonade, die herzlich wenig mit „Cast Away“ gemein hat, spielt Daniel Radcliffe den „Swiss Army Man“ als wiederholten Lebensretter.

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Pets

Hübscher Animationsspaß, der im Autopilot-Modus eine gagreiche Verfolgungsjagd sprechender Haustiere durch Manhattan veranstaltet

Pets Cover

The Secret Life of Pets, Yarrow Cheney, Chris Renaud, J/USA 2016
Kinostart: 28.07.2016
Story: Als Frauchen Katie ihrem treuen Hund Max den riesigen Neufundländer Duke vor die Nase setzt, entbrennt ein Rivalitätsstreit, in dessen Verlauf beide verloren gehen und vor Hundefängern flüchten. Max’ Verehrerin Gidget führt einen Suchtrupp an, Killerkaninchen Snowball und seine Gang einen zweiten.
Von Caroline Lin

Das Animationsstudio Illumination Entertainment erinnert an seinen Hit „Minions“ gleich im Vorfilm, wo die gelben Chaoten einen Vorgarten zerlegen. So witzig und schwungvoll nimmt sich auch der Auftakt zu „Pets“ aus, bei dem der Regisseur der beiden „Ich – einfach unverbesserlich“-Teile, Chris Renaud, sowie sein Produktionsdesigner Yarrow Cheney sich die Spielleitung teilen. Dann schaltet der 3D-Spaß auf Autopilot.

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