Irrsinn? Aber ja. Mit Methode! Bös-bissiges Spitting Image eines menschlich grausamen Intrigen-Pokers mit drei exzellenten Aktricen
aka The Favourite – Intrigen und Irrsinn, Yorgos Lanthimos, IRL/GB/USA 2018
Kinostart: 24.01.2019
Story: England im frühen 18. Jahrhundert. Für die unfähige und sieche Königin Anne führt de facto ihre Jugendfreundin Sarah Churchill heimlich die Regierungsgeschäfte und einen Krieg gegen Frankreich. Dieses Machtgefüge verschiebt die neue Zofe Abigail, die sich treuherzig die Gunst der Regentin erwirbt.
Von David McAllan
Steifes Kostümdrama? Nicht mit Yorgos Lanthimos, der als neuer Arthaus-Anarcho gilt, und einen tatsächlichen historischen Kontext als Basis für eine exquisite Hof-Satire nimmt. „The Favourite“ tritt biestig, boshaft, bissig und bizarr auf, als träfen sich „King George – Ein Königreich für mehr Verstand“ und „Barry Lyndon“ zur Hof(narren)-Sottise, bei der drei Aktricen mit exzellenten Auftritten das Allzumenschliche illustrieren.
Story: Moskau 1953. Als Sowjet-Diktator Josef Stalin nach einem Herzinfarkt reglos in seinem Amtszimmer liegt, ruft seine kriecherische Kamarilla keinen Arzt, sondern bringt sich intrigant für die Nachfolge des Terrorherrschers in Stellung. Malenkow, Geheimdienstchef Beria und Chruschtschow opponieren.
Von Thorsten Krüger
Wenn Armando Iannucci, der Erschaffer von „The Thick of It“ und „Veep“, wieder hinter die Vorhänge der Macht des Politbetriebs schaut und einmal mehr für beißende Dialoge sorgt, hat er keine Bad-Taste-Turbulenz wie Seth Rogens Nordkorea-Comedy „The Interview“ im Sinne, sondern eine kuriose Politfarce vor grausamen historischem Hintergrund. In „The Death of Stalin“ bleibt einem das Lachen deshalb oft im Hals stecken.
„Network“ im Jahr 2017: Die böse Hochglanz-Satire aufs Trash-TV entfaltet soziales Gewissen und emotionale Wucht
aka The Show, Giancarlo Esposito, USA 2017
ohne deutschen Start
Story: Nach einer Rettungstat in seiner Trash-Sendung gilt Moderator Adam als Held und erfindet eine Spielshow, bei der die Kandidaten Selbstmord begehen, um ihren Angehörigen einen Spendenbeitrag zu hinterlassen. Das Format wird ein Hit, nur Adams Schwester und Produzentin Sylvia wettern dagegen.
Von Max Renn
Im trügerisch properen „EDtv“-Hochglanzformat karikiert „Breakling Bad“-Akteur Giancarlo Esposito mit „This Is Your Death“ die schöne, gewissenlose Scheinwelt des zukünftigen Fernsehens. Dahinter wartet ein abgründiger Kern, der „Das Millionenspiel“ als Moral-Melodram anpackt und gegen den bedenkenlosen Zynismus eine wahre Rosskur wählt, die nach „Running Man“-Blutzoll emotional gleich doppelt heftig trifft.
Ang Lee demontiert in seiner Satire Amerikas tumbe Oberflächlichkeit, wenn ein junger Soldat zwischen Sein und Schein steht
Billy Lynn’s Long Halftime Walk, Ang Lee, USA/GB/C 2016
Kinostart: 02.02.2017
Story: Nachdem er einem Kameraden im Irak das Leben rettete, geht der 19-jährige Soldat Billy Lynn mit seiner Einheit auf eine Siegestour quer durch die USA. Die gigantischen Shows in riesigen Footballstadien stehen im krassen Kontrast zu den wahren Geschehnissen, vor denen Billys Schwester ihn retten will.
Von Caroline Lin
Der profilierte Taiwaner Ang Lee gilt seit Jahrzehnten als einer von Hollywoods besten Autorenfilmern, seine jüngsten Oscarerfolge reichen vom Schwulendrama „Brokeback Mountain“ bis zur Fantasy „Life of Pi“. Ein Mann von solchem intellektuellen Format und gestalterischer Bandbreite ist der ideale Kandidat, um Amerikas aus der Unsicherheit geborenem Verlangen nach Helden in einer bewegenden Satire den Spiegel vorzuhalten.
Wo der Spaß aufhört: Das groteske, realsatirische, tragikomische Vater-Tochter-Duell ist ein Glücksgriff fürs (deutsche) Kino
Maren Ade, D/A 2016
Kinostart: 14.07.2016
Story: Nachdem sein geliebter Hund das Zeitliche gesegnet hat, reist Winfried spontan nach Bukarest, um seine Tochter zu besuchen. Die Unternehmensberaterin lässt ihn eiskalt abblitzen, woraufhin Winfried mit Überbiss und Perücke als Toni Erdmann aufkreuzt und ihr unentwegt auf den Pelz rückt.
Von Thorsten Krüger
Der beste Film, der nie die Goldene Palme in Cannes gewann: Nach respektablen Titeln wie „Alle anderen“ deutete wenig daraufhin, dass Maren Ades dritter Film so ein Meisterwerk werden könnte. Aber „Toni Erdmann“ ist ein einmaliger Glücksgriff. Grotesk und tragikomisch entspinnt sich ein 162-minütiges Vater-Tochter-Duell zwischen Alt-68er und Arbeitsplatzvernichterin um (Menschen)Würde, Selbstliebe und Kapitalismus.
Die (Medien)Satire über die Auferstehung von Deutschlands populärster wie berüchtigster Geschichtsperson verflacht zu oft zur Klamotte
aka Look Who’s Back, David Wnendt, D 2015
Kinostart: 08.10.2015, DVD/BD-Start: 07.04.2016
Story: Mitten in Berlin erwacht Adolf Hitler 70 Jahre nach seinem Selbstmord und stapft verwirrt durch die Straßen. Ein arbeitsloser TV-Reporter bringt ihn als Stand-Up-Comedian groß heraus. Hitler startet eine Karriere bei einem Privatsender und tourt durch das Land. Keiner ahnt, dass der Führer Großes vorhat.
Von Jochen Plinganz
Die groß angekündigte Kinoadaption des gleichnamigen Megasellers von Timur Vermes ist ein politisch korrekter Film, der sich fälschlicherweise für politisch unkorrekt hält. So ernsthaft der hühnenhafte Burgtheater-Schauspieler Oliver Masucci auch den Adolf Hitler mimt, mit seinem dünnen Bärtchen und den kantigen Gesichtszügen sieht er wie ein SS-Mann aus – er ist kein Vergleich zu Bruno Ganz’ Glanzparade in „Der Untergang“.
Dietrich Brüggemann, D 2015
Kinostart: 16.07.2015, DVD/BD-Start: 17.12.2015
Wahnsinn Deutschland: Dietrich Brüggemann („3 Zimmer/Küche/Bad“) wechselt nach seiner strengen wie anstrengenden Autorenfilm-Passion „Kreuzweg“ radikal die Richtung und teilt in einer Satire-Komödie deftig aus gegen Rechte und Linke, gegen Medien, Intellektuelle, TV-Talks und Kulturbetrieb (einschließlich Christoph Schlingensief), Politiker und den Verfassungsschutz. „Heil“ gleicht einer Ausgabe der Satirepostille Titanic („Wer kennt diesen Mann?“) mit dem Humor des MAD-Magazins.
Giftig-kühle Showbiz-Satire, die Hollywoods schönen Schein in einem unverdünnt ätzenden Panorama psychischer Perversionen auflöst.
David Cronenberg, CA/USA/D/FR 2014
Kinostart: 11.09.2014, DVD/BD-Start: 23.02.2015
Story: Die brandvernarbte Agatha trifft in Los Angeles ein, lernt Star-Chauffeur Jersome kennen und beginnt für die alternde Diva Havanna zu jobben. Doch eigentlich will die von ihrer Familie Verstoßene und Verschwiegene Kontakt zu ihrem Bruder Benji, einem Kinderstar, sowie ihren Eltern Stafford und Christina aufnehmen.
Von Sir Real
Nach seinem vollkommen verunglückten „Cosmopolis“ macht der kanadische Meister fleischlicher und psychischer Abgründe („Die Fliege“) wieder sehr viel mehr richtig. Don DeLillos Finanzfarce konnte David Cronenberg nicht angemessen bebildern, Bruce Wagners Script hingegen richtet er als extracooles Säurebad an – als hätte Bret Easton Ellis einen postmodernen „Boulevard der Dämmerung“ verfasst, mit Hang zum Spirituellen.
Brutal komisches und bitterbös-brillantes Kapitalismus-Theater, das extrazynisch Satire und Psychogramm verbindet.
Johannes Naber, D 2014
Kinostart: 22.05.2014, DVD/BD-Start: 05.12.2014
Story: Seit sechs Jahren jetten die Unternehmensberater Öllers und Niederländer rund um die Welt, um in Hotelkonferenzräumen den Gewinn ihrer Firma zu mehren. Als sie die junge Bianca vor die Nase gesetzt bekommen, ein Rivale Selbstmord begeht und die Company verkauft wird, liegen ihre Nerven blank.
Von Thorsten Krüger
Der Geheimtipp der diesjährigen Berlinale ist ein herrliches Quasi-Drei-Personen-Stück über Heuschrecken, ein Kammerspiel aus „Lost in Translation“, „Up in the Air“ und „The Wolf of Wall Street“. Johannes Naber („Der Albaner“) beweist, dass klasse Kino kein Budget benötigt, sondern großartige Schauspieler, eine tadellose Regieleistung und ein starkes Script (von Stefan Weigl), das einem Theaterstück gleicht.
Frederick Baker, D/AU 2013
Kinostart: 06.02.2014, DVD/BD-Start: 22.08.2014
Elf Jahre nach seinem Misserfolg „Germanikus“ knüpft der nunmehr 71-jährige bayerische Grantler Gerhard Polt an seine frühen Highlights wie „Kehraus“ und „Man spricht deutsch“ an, erreicht zwar nicht deren Qualität, entwickelt aber durchaus seine Momente – ausgerechnet mit einer Hitler-Parodie zwischen Schlingensief und Amateur-„Untergang“. In dem handwerklich ausbaufähigen Garagenfilm der Laienliga vereint Polt Loser-Ballade, Realsatire und Dorf-Groteske als autodidaktische Knalltüte Pospiech, der als rundum unfähiger und bankrotte Hobbyfilmer das Privatleben Adolf Hitlers „als Blockbuster“ gestalten will, um damit das von der Sparkasse ausgelobte Preisgeld einzufahren.
GoodFellas: Leonardo DiCaprio als skrupelloser Finanzjongleur in einer durchgeknallten Broker-Komödie und obszönen Satire zugleich.
Martin Scorsese, USA 2013
Kinostart: 16.01.2014, DVD/BD-Start: 30.05.2014
Story: Von seinem Mentor Hanna lernt der junge Broker Jordan alle Tricks an der Wall Street bis zum Schwarzen Montag 1987, nachdem er sich mit illegalen Fonds selbständig macht und mit Partnern direkt von der Straße eine eigene Investmentfirma aufzieht, die allein auf Betrug aus ist und sie steinreich macht.
Von Thorsten Krüger
Lässt sich die Luxus-Orgie der selbsternannten Masters of the Universe anders darstellen als in einer irrwitzigen, überdrehten Komödie? Den endlosen Exzess, einen 180-Minuten-Geld-Sex-und-Drogen-Rausch einer Bande Macho-Idioten, die wie dumme Jungs verantwortungslos, amoralisch und asozial Geld scheffeln, inszeniert Martin Scorsese nach „GoodFellas“-Gangster-Art, topbesetzt, originell – und als Komödie.
Anspruchsvolle, aber ziemlich naive Arthaus-Politsatire, die in ihrer Heimat Italien mit Preisen überhäuft wurde.
Roberto Andò, I 2013
Kinostart: 27.02.2014
Story: Der umstrittene Oppositionschef Enrico verschwindet über Nacht spurlos: Er hat sich völlig ausgebrannt zu seiner einstigen Geliebten nach Paris abgesetzt. Die Parteistrategen indes entdecken seinen Zwillingsbruder Giovanni, der ihn doubeln soll und rätselhafte Moralpredigten hält, die die Nation begeistern.
Von Thorsten Krüger
Es reicht also, mal die Wahrheit zu sagen und mit der Bundeskanzlerin Tango zu tanzen. Und schon ist die Politik wieder menschlich und gerettet. Nur durch die dauerhafte Schädigung durch eine Plage wie Berlusconi, der Italiens Politikbetrieb komplett ruiniert hat, ist zu erklären, dass dieses satirische Schelmenstück zwölf Nominierungen und schließlich sechs Trophäen beim diesjährigen David di Donatello erhielt.
C’est arrivé près de chez vous aka Man Bites Dog, Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde, BE 1992
Auf DVD erhältlich
1992, als Mockumentarys noch originell waren, ließ ein bis dahin unbekanntes belgisches Trio eine schwarzhumorige Serienkiller-Satire vom Stapel. Im auf körnigem Schwarzweiß gedrehten, mörderischen No-Budget-Kultfilm, in dem ein Sensationsreporterteam einen Massenmeuchler bei der Arbeit begleitet, manifestiert sich „Peeping Tom“ als politisch unkorrekte Anarchisten-Sottise. Während ein gut gelaunter Satan (prägt das Werk: Benoît Poelvoorde) offenherzig Auskunft gibt, korrumpiert der Kumpeltyp die Dokumentaristen moralisch.
Joseph Gordon-Levitt, USA 2013
Kinostart: 14.11.2013, DVD/BD-Start: 17.03.2014
Das Regiedebüt des Karriereschauspielers Joseph Gordon-Levitt („Inception“) ist „Shame“ als Hochglanz-Farce, deren Satire auf ordinäre Macho-Attitüden und sexuelle Fehlentwicklungen nicht ganz trennscharf von ihrer Werbeclip-Verherrlichung bleibt und die zudem eine irritierend konservative Moraldidaktik aufweist. Fabelhaft gibt Gordon-Levitt den schmierigen Aufreißer im Muscle-Shirt, der als Porno-Junkie Sex statt Beziehungen sucht und selbst bei Vollblutweib Scarlett Johansson findet, dass das echte Leben nicht an seine Masturbations-Highlights heranreicht.
Daniel Krauss, D/AU 2013
Kinostart: 31.10.2013, DVD/BD-Start: 28.03.2014
Grell überzogene Verwechslungskomödie, mit der TV-Darsteller und Regisseur Daniel Krauss („Wo es weh tut“) wahllos Schrotschüsse gegen die Verlogenheiten der Fernsehbranche, des Pornogeschäfts und der Heimatfilmidyllen abfeuert. Mag das Drehbuch noch als derbe Fäkalienhumorvariante von Helmut Dietl und Gerhard Polt durchgehen, vergeigt die inkompetente Inszenierung das Schmäh-Chaos zur unerbittlich unlustigen Comedy-Satire, die dermaßen (farb)übersteuert die Trashkultur parodiert, dass sie sich davon nicht mehr unterscheidet.
Distanziertes Ekel-Panorama über die Macken eines deutschen „Short Cuts“-Ensembles. Will Tiefgang, erzeugt aber nur Banalität.
Frauke Finsterwalder, D 2013
Kinostart: 17.10.2013, DVD/BD-Start: 09.04.2014
Story: Ein Tag im Leben von Fußpfleger Claude mit Hunger auf Hornhaut, Polizist Tom, der gern ein Bär wäre, seiner frustrierten Freundin Franziska, die als Dokumentarfilmerin scheitert, Lehrer Nickel und seiner Schulklasse, die zur Geschichtsstunde nach Dachau reisen. Ihre Wege kreuzen sich unangenehm.
Von Max Renn
Frauke Finsterwalders gemeinsam mit Christian Kracht entworfener deutscher „Short Cuts“ entwirft ein distanziertes Panorama über das Befindlichkeitsgedusel eines von eigenen Manien, Marotten und Macken besessenen Vollspacken-Ensembles. Die tragikomische Satire ist dermaßen fasziniert von den Spleens, dass sie den Typen beim spinnen, philosophieren und wie sie anderen das Leben zu Hölle machen zusieht. Und hält einen auf Distanz: Im gequälten Mit- und Gegeneinander mit seinen beziehungsunfähigen Fetischisten erregt niemand auch nur eine Spur Empathie, geschweige denn Sympathie.
Die primitive Roadmovie-Comedy um ein zur Familie zusammenwachsendes Misfit-Quartett ist eine witzlose Sitten-Freakshow.
We’re the Millers, Rawson Marshall Thurber, USA 2013
Kinostart: 29.08.2013
Story: Nachdem er ausgeraubt wurde, schuldet der harmlose Marihuana-Dealer David seinem größenwahnsinnigen Zulieferer Geld. So muss er zwei Tonnen Gras aus Mexiko über die Grenze schmuggeln und bezahlt Stripperin Rose, Nachbars-Idiot Kenny und Ausreißerin Casey, damit sie als Scheinfamilie die riskante Tour tarnen.
Von Thorsten Krüger
Rawson Marshall Thurber unterbietet das Niveau von „Voll auf die Nüsse“ spielend und hat für seine Freakshow amerikanischer Sitten einen Roadtrip im RV mit einem Misfits-Quartett erkoren, das – offenbar träumen selbst Drogendealer in Amerika von nichts anderem – sich streitend zur Familie zusammenrauft. Krass fehlbesetzt ist darin Jennifer Aniston als Stripperin, so unsexy und bieder wie einst Demi Moore, wofür es hoffentlich die Goldene Himbeere gibt.
Zwischen melodramatischer Filmbiz-Satire und Animationstrip in die Fantasie reflektiert Ari Folman die Zukunft von Kino und Menschen.
Ari Folman, Israel/D 2013
Kinostart: 12.09.2013, DVD/BD-Start: 13.06.2014
Story: Da sie keine Rollen mehr erhält, verkauft die Schauspielerin Robin Wright die Rechte an ihrem ewig jungen digitalen Ich an ein Hollywood-Studio für 20 Jahre, in denen sie von der Bildfläche verschwinden muss. Nach dieser Frist reist sie zu einem Kongress, wo sie mit einem neuen Medikament in ihre Vorstellungswelt flüchtet.
Von Thorsten Krüger
Who Framed Robin Wright? Nach seinem Welterfolg „Waltz With Bashir“ nimmt sich der Israeli Ari Folman des SF-Propheten Stanislaw Lem an. Sehr frei nach Der futurologische Kongress mixt er melancholische Filmbiz-Satire mit einem wilden Animationstrip. Wie es „Being John Malkovich“ oder „JCVD“ vorgemacht haben, spiegelt Robin Wright ihr reales Leben als Metaebene zu einem selbstironischen, humorvollen Vexierspiel über verblassten Starruhm und das gnadenlose Filmgeschäft (mit einem degoutant zynischen Danny Huston), das die totale Käuflichkeit von Menschen erörtert.
Sauftour-Schwank, der nach witziger erster halber Stunde zur ermüdenden Kneipenschlägerei mit Alien-Invasion verkommt.
Edgar Wright, GB 2013
Kinostart: 12.09.2013
Story: 1990 scheiterte die Kneipentour von Anführer Gary und seiner vierköpfigen Gang kurz vor dem Ziel. Heute, mit Anfang 40, will der großmäulige Loser sein schönstes Erlebnis vollenden und überredet seine beruflich arrivierten Kumpanen trickreich zur Rückkehr ins Kaff ihrer Jugend. Wo ihnen humanoide Roboter an den Kragen wollen.
Von Thorsten Krüger
Das britische Comedy-Team Edgar Wright, Simon Pegg und Nick Frost vollendet seine Cornetto-Trilogie, die „Shaun of the Dead“ und „Hot-Fuzz“ umfasst. Wieder steht eine Kneipengeschichte mit Weltuntergang in Provinzengland an: in der ersten halben Stunde eine urkomische Satire auf Männlichkeit, Erfolg, Freiheit und Glück. Mit Wortgefechten zwischen einem spätpubertären Loser (Simon Pegg als aufgekratzter Gockel) und seinen längst erwachsenen Freunden, die er mit dreisten Lügen zur Sauftour überredet.