Überwältigendes Historienmelodram um eine Mulattin, die Menschenrechte in einer rassistischen Gesellschaft einfordert.
Amma Asante, GB 2013
Kinostart: 14.08.2014, DVD/BD-Start: 15.01.2015
Story: Als illegitime Tochter eines Admirals und einer afrikanischen Sklavin wächst die farbige Dido ab 1769 zusammen mit ihrer Halbcousine beim aristokratischen Onkel, dem Earl von Mansfield, nahe London in einem goldenen Käfig auf. Bis sie den Rassismus im britischen Sklavenreich nicht mehr hinnehmen will.
Von Caroline Lin
Was „12 Years a Slave“ als naturalistisch-direkte, kaum erträgliche Brutalitätserfahrung abhandelte, dem widmet sich der zweite Film der britisch-ghanaischen Regisseurin Amma Asante („A Way of Life“) als scharfsichtiges Gesellschaftsdrama, das die Formeln des Jane-Austen-Kostümdramas schlau nutzt, um daraus ein unbedingt bewegendes Erlebnis zu Frauen- und Menschenrechten, Rassismus, Kolonialismus und Sklaverei zu gestalten.
Kompromisslos brutale Anklage gegen die Sklaverei, die zu sehr auf die Oscars zielt, um nachhaltig zu berühren.
Steve McQueen, USA/GB 2013
Kinostart: 16.01.2014, DVD/BD-Start: 16.05.2014
Story: Der Schwarze Solomon Northup lebt als angesehener Bürger mit Frau und Kindern im Staat New York, als ihn trickreiche Menschenhändler entführen, in Ketten legen und mit anderen Leidensgenossen als Sklave nach New Orleans verschiffen. Dort warten auf ihn 12 Jahre unaussprechlicher Qualen.
Von Thorsten Krüger
Schonungslos demonstriert Steve McQueen („Shame“) mit unerbittlichem Historiensozialrealismus der gehobenen Art, was es bedeutet, ein Sklave zu sein und durch körperliche und seelische Folter entmenschlicht zu werden. Eine unsentimental naturalistische Anklage, eindringlich und authentisch gespielt. Ehrfurcht-Pflicht für Kritiker, eingebaute Oscar-Garantie, mutige US-Vergangenheitsbewältigung, Fall abgeschlossen?