Schlagwort-Archive: Animation

The Nut Job

Tierische 3D-Animationssause, die Großstadtnagetiere cartoonesk und gelungen gewitzt in intrigante Futter-Raubzüge verwickelt.

The Nut Job Cover

Peter Lepeniotis, CA/ROK/USA 2014
ohne deutschen Start
Story: Das New Yorker Eichhörnchen Surly teilt nicht gerne und fackelt bei der Nahrungssuche den Vorratsbaum der tierischen Bewohner des Central Parks ab, woraufhin diese ihn verbannen. Mit dem stummen Freund Buddy will er nun Maury’s Nussladen ausrauben, aber Artgenossin Andie entdeckt seine Pläne.
Von Caroline Lin

Die Kritiken und Wertungen dieser kanadisch-südkoreanischen Animationskomödie, die „Ab durch die Hecke“ mit einem Caper- und Heist-Movie à la „Ocean’s 11“ – mit Film-Noir-Elementen! – vereint, blieben verhalten. Sie werden der tatsächlichen Qualität von Peter Lepeniotis durchweg gewitzt gewirkter Fur Fiction kaum gerecht. Die wartet mit einem einfallsreichen Plot, Machtkämpfen, unerwarteten Freundschaften und Verrat auf.

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Lego

Toy Story: kunterbunt-hyperaktive, überbordende Kinderzimmer-Animationsfantasie in einer (fast) nur aus Legoteilchen konstruierten Welt.

Lego Cover

The Lego Movie, Phil Lord, Christopher Miller, AUS/USA/DK 2014
Kinostart: 10.04.2014DVD/BD-Start: 21.08.2014
Story: Der konformistische Lego-Bauarbeiter Emmet entdeckt den Widerstands-Stein und gilt Freiheitskämpferin Wyldstyle fortan als Retter, der die Pläne des diabolischen Tyrann Lord Business durchkreuzen soll, am Taco-Tag das Lego-Universum zu verkleben. Ahnungslos schließt sich Emmet den Revolutionären an.
Von Sir Real

Eigentlich hat das Regie-Duo von „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ ein lupenreines „Matrix“-Remake als aufgedreht-turbulenten Familienspaß hingelegt. Anders als Kinderspielzeug-Adaptionen wie die grauenvolle dumme „Transformers“-Reihe ist dies kein seelenloses Marketing Movie für den dänischen Plastik-Bauklötzchen-Hersteller, sondern ein turbulenter Cartoon mit Message und Herz am rechten Fleck.

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Tarzan 3D

Tarzan 3D Cover

Tarzan, Reinhard Klooss, D 2013
Kinostart: 20.02.2014, DVD/BD-Start: 30.10.2014

Großes Abenteuerkino für die ganze Familie hatte Reinhard Klooss (Regie, Drehbuch, Produktion) im Sinne. Nach seinem Erfolg „Konferenz der Tiere“ drehte er die 3D-Animation mit erheblichem Aufwand per Motion-Capture-Verfahren in den Bavaria Studios. Die ins heute verlegte Adaption von Edgar Rice Burroughs 1914 erstmals erschienener Abenteuer-Reihe über den Herr des Dschungels ist jedoch eine einzige Peinlichkeit zum Fremdschämen geworden.

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Free Birds

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Jimmy Hayward, USA 2013
Kinostart: 13.02.2014, DVD/BD-Start: 15.10.2014

Todestag Thanksgiving: Was dem Menschen seine Festtagstradition ist, bedeutet für das Truthahnvolk zyklischer Massenmord. „Horton hört ein Hu“-Regisseur Jimmy Hayward erzählt die Tragödie gewitzt aus Sicht der Betroffenen – als Familienanimationskomödie der absolut verrückten Art, die man dennoch ins Herz schließen muss. Auf den ersten Blick mag das uninspiriert und zusammengeklaubt erscheinen und kann technisch nicht mit den Animationsstandards von Disney und Pixar konkurrieren. Aber die Außenseitergeschichte ist erprobt, schwungvoll und drückt die richtigen Knöpfe.

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Alois Nebel

Tschechische Arthaus-Animation, die sich als kunstvoller Film Noir unzureichend mit den Verbrechen der Vergangenheit beschäftigt.

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Tomás Lunák, CZ/D 2011
Kinostart: 12.12.2013, DVD/BD-Start: 28.11.2014
Story: Als Kind wurde Alois Nebel Zeuge der Vertreibung der Sudetendeutschen. Bis 1989 die Mauer fällt, ist er ein menschenscheuer Fahrdienstleiter eines kleinen Bahnhofs im Altvatergebirge, heimgesucht von den Geistern der Vergangenheit. Als er einen Flüchtling versteckt, stellt er sich seinen Dämonen.
Von Thorsten Krüger

Ästhetisch ist Tomás Lunáks Adaption der dreiteiligen Graphic Novel von Jaromír Svejdík ein Genuss, aber als adäquate Aufarbeitung der völkerrechtswidrigen Vertreibung der Sudetendeutschen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg nur unzureichend. Die Wucht der nie gesühnten Verbrechen, in denen Unrecht mit Unrecht vergolten wurde, verschwindet in einem nebulös-banalen Plot, der nicht unter die Haut gehen will.

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Die Eiskönigin – Völlig unverfroren

Klassisches Familienmusical? Moderner CGI-Kinderspaß? Erwachsenenmelodram? Diese Disney-Animation will alles sein und ist doch zu wenig.

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Frozen, Chris Buck, Jennifer Lee, USA 2013
Kinostart: 28.11.2013, DVD/BD-Start: 03.04.2014
Story: Als am Tag ihrer Krönung Elsas mühsam verborgene Zauberkräfte ausbrechen und ihr Reich Arendelle in eine ewige Eiswüste verwandeln, flieht sie in die Berge. Ihre Schwester Anna will sie mit Naturbursche Kristoff, Elch Sven und Schneemann Olaf finden, muss sich Ungetümen und Intrigen am Hofe erwehren.
Von Sir Real

Olaf ist die Rettung. Der naive Schneemann, der kein Wässerchen trüben kann, entfacht als lustiger Simpel mit Grundoptimismus ein wahres Gute-Laune-Feuerwerk. Der charmesprühende Auftritt des schrägen Kerlchens (deutsch von Hape Kerkeling gesprochen), der vom Sommer träumt, bläst den Staub aus einer im schlechtesten Sinne Old-School-Erzählung. Auch wenn der Sidekick eigentlich viel zu spät kommt.

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The Congress

Zwischen melodramatischer Filmbiz-Satire und Animationstrip in die Fantasie reflektiert Ari Folman die Zukunft von Kino und Menschen.

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Ari Folman, Israel/D 2013
Kinostart: 12.09.2013, DVD/BD-Start: 13.06.2014
Story: Da sie keine Rollen mehr erhält, verkauft die Schauspielerin Robin Wright die Rechte an ihrem ewig jungen digitalen Ich an ein Hollywood-Studio für 20 Jahre, in denen sie von der Bildfläche verschwinden muss. Nach dieser Frist reist sie zu einem Kongress, wo sie mit einem neuen Medikament in ihre Vorstellungswelt flüchtet.
Von Thorsten Krüger

Who Framed Robin Wright? Nach seinem Welterfolg „Waltz With Bashir“ nimmt sich der Israeli Ari Folman des SF-Propheten Stanislaw Lem an. Sehr frei nach Der futurologische Kongress mixt er melancholische Filmbiz-Satire mit einem wilden Animationstrip. Wie es „Being John Malkovich“ oder „JCVD“ vorgemacht haben, spiegelt Robin Wright ihr reales Leben als Metaebene zu einem selbstironischen, humorvollen Vexierspiel über verblassten Starruhm und das gnadenlose Filmgeschäft (mit einem degoutant zynischen Danny Huston), das die totale Käuflichkeit von Menschen erörtert.

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