The World’s End

Sauftour-Schwank, der nach witziger erster halber Stunde zur ermüdenden Kneipenschlägerei mit Alien-Invasion verkommt.

The World's End Cover

Edgar Wright, GB 2013
Kinostart: 12.09.2013
Story: 1990 scheiterte die Kneipentour von Anführer Gary und seiner vierköpfigen Gang kurz vor dem Ziel. Heute, mit Anfang 40, will der großmäulige Loser sein schönstes Erlebnis vollenden und überredet seine beruflich arrivierten Kumpanen trickreich zur Rückkehr ins Kaff ihrer Jugend. Wo ihnen humanoide Roboter an den Kragen wollen.
Von Thorsten Krüger

Das britische Comedy-Team Edgar Wright, Simon Pegg und Nick Frost vollendet seine Cornetto-Trilogie, die „Shaun of the Dead“ und „Hot-Fuzz“ umfasst. Wieder steht eine Kneipengeschichte mit Weltuntergang in Provinzengland an: in der ersten halben Stunde eine urkomische Satire auf Männlichkeit, Erfolg, Freiheit und Glück. Mit Wortgefechten zwischen einem spätpubertären Loser (Simon Pegg als aufgekratzter Gockel) und seinen längst erwachsenen Freunden, die er mit dreisten Lügen zur Sauftour überredet.

Wortwitz und Charme enden abrupt, als Roboter angreifen, aus einem Sci-Fi-Kleinstadtszenario zwischen „The Stepford Wifes“ und „Invasion of the Body Snatchers“, das sich in endlosen Prügeleien ergeht. In Klamauk und Krawall kann weder Rosamund Pike noch Pierce Brosnan als Ober-Alien im Scientology-Stil etwas retten, denn mit steigendem Alkoholpegel verkommt alles zu einer schlechten „Dr. Who“-Episode.

Klamauk und Krawall

Mag der apokalyptische Kater auch selbstironisch sein, das Lob auf Buddy-Freundschaft und das Recht auf Versagen verliert viel Klasse im Gekloppe und Gerenne. Die Trotzhaltung, die Menschheit als versoffenes Völkchen darzustellen und die Erde als den am wenigsten zivilisierten Planeten der Galaxis, geht in dem Kneipenschwank verloren. Und auch der Knaller „This Corrosion“ von den Sisters of Mercy ist viel zu gut dafür.