Kinostart: 17.10.2013, DVD/BD-Start: 03.03.2014
„Wall Street“ als attraktiv besetzte Casino-Variante um (Online)Glücksspiel auf Costa Rica: Wie in „Paranoia“ – nicht so gelackt, aber ähnlich hohl – steht wieder ein sexy Staraufgebot bereit, der Faszination des mondänen Milliardärmilieus zu verfallen. Was an einem Princeton-Studenten (Justin Timberlake) gerissen sein soll, der von einem charismatischen Poker-Paten (Ben Affleck) zum naiven Bauernopfer im amoralischen Ponzi-Spiel erkoren wird, kann Brad Furman („Der Mandant“) zu keinem Zeitpunkt glaubwürdig erklären.
Seine schneller, eleganter, glattpolierter Rausch verführt erst und serviert anschließend einen übel abgedroschenen, schließlich lächerlich-lausigen Moralthriller, indem ein Bübchen große Stoppsignale übersieht und mit mörderischen Krokodilen schwimmt, bis sich die Schlinge aus Korruption, Erpressung, Gewalt und Verbrechen um immer enger seinen Hals zieht.
Spät wehrt er sich, legt dann aber die veritable Mafia einfach so aufs Kreuz – mit Bond-Girl Gemma Arterton in einer krass überflüssigen Rolle. Eine einfallslose Märchenstunde über Furmans Idee von Gerechtigkeit, die Übeltäter mit bescheuerten Retourkutschen bestraft und arglose Tore belohnt – anstatt den ökonomisch-politischen Konnex von organisierter Casino-Kriminalität und Staatskorruption in der Karibik mehr als nur ansatzweise auszuforschen, was ehedem die Kubanische Revolution auf der Nachbarinsel auslöste.