Diese Woche neu im Kino
Die Vergangenheit ändern, bis das Familienleben passt: Zauberhafte Zeitreise-Komödie, britisch charmant, respektlos witzig und zu Herzen gehend.
Drecksau
Erst furios satirische, dann bestürzend tragische Tour de Force um einen orgiastischen Manipulator in Uniform, der gegen die Wand fährt. Klasse Schizo-Show von James McAvoy.
Frauke Finsterwalder scheitert beim Versuch, mit ihrem Literaten-Gatten Christian Kracht anspruchsvoll das Böse im sonnigen Deutschland aufzustöbern. Alles in allem sagenhaft belanglos.
Frau Ella
Neben Til Schweiger ist Matthias Schweighöfer die Allzweckwaffe der deutschen Mainstream-Komödie. Diese hier ist dermaßen lieblos nach Schema F angeordnet, als gelte es, jegliche Inspiration im Keim zu ersticken.
Einfallslos, die Zweite: James Wans „The Conjuring“ war kreuzunheimlich, sein schnödes Sequel zum Spukhaus-Horror ist konventionelles Brimborium, dem jeder Geist entweicht.
Mein Weg nach Olympia
Wie in seiner famosen Contergan-Doku „Nobody’s Perfect“ nimmt Niko von Glasow kein Blatt vor dem Mund, wenn er Athleten bei ihrer Vorbereitung zu den Paralympics in London begleitet. Humorvoll und entwaffnend offen.
Einfallslos, die Dritte: Justin Timberlake erliegt der Geldgier in einer Online-Casino-Variante von „Wall Street“, dient Ben Affleck aber nur als Bauernopfer. Dröger als die vorhersehbare Handlung ist nur noch die Moral.
Diese Woche neu auf DVD/BD
Lustige Scientology-Werbung: Will Smith & Sohn spinnen spirituelle SciFi zwischen Angstbefreiung und Effektspektakel. Schön komisch und bizarr – wenn auch nicht freiwillig.
Olympus Has Fallen
Hemmungslos fremdenfeindliche Patrioten-Action um Terroristen im Weißen Haus. Nach Rezept von „Die Hard“, aber im humorlosen „24“-Folter- und Rachemodus. Ein fanatisch fehlgeleiteter Reißer.