Last Vegas

Anrührende Abschieds-Party: Charmante wie schlagfertige Rentner-Komödie mit vier im Herzen jung gebliebenen Hollywood-Altstars.

Last Vegas Cover

Jon Turteltaub, USA 2013
Kinostart: 14.11.2013, DVD/BD-Start: 27.03.2014
Story: Schon als Kinder waren Billy, Paddy, Archie und Sam beste Freunde. Als 58 Jahre später Billy eine „Heranwachsende“ heiratet, begehen die Senioren seinen Junggesellenabschied in Las Vegas. Die über ein Mädchen zerstrittenen Billy und Paddy finden in Barsängerin Diana Anlass neuerlicher Rivalität.
Von Jochen Plinganz

Kein „Hangover“ mit Rentnern, sondern eine sentimentale Senioren-Party von Endsechzigern: Jon Turteltaub („Das Vermächtnis der Tempelritter“) unterstreicht wieder sein Talent für publikumsfreundliche Fun-Movies, die ohne derbe Zoten unterhalten. Viel Charme und Chemie vierer erstmals gemeinsam vor der Kamera stehender Hollywood-Oldies ergeben eine unverschämt witzige Romcom mit rührseligem Freundschafts-Drama.

Furchtlos-freche Gags über Alterserscheinungen und grandios schlagfertige Sprüche starten in Sitcom-Qualität ein amüsantes Abenteuer, das nur eine tumbe deutsche Synchronisation dämpft. Michael Douglas, Robert De Niro, Morgan Freeman und Kevin Kline haben sichtlich Spaß, feiern sich im nur durchhängenden Mittelpart zu sehr selbst und hecken manche Fremdschäm-Situation aus, verbreiten ansonsten aber restlos gute Laune.

Unverschämt witzige Romcom mit rührseligem Freundschafts-Drama

Der quirligen Rasselbande, die zur drolligen Quasselbande geworden ist, schließt sich noch Mary Steenburgen als Jazz-Sängerin an und fertig ist die Asbach-Party im Luxus-Penthouse, wo Frühlingsgefühle geweckt und Altlasten untereinander ausgeräumt werden. Darin kokettiert das Quartett zwar mit sexuellen Eskapaden und jungen Töchtern, schlägt sittlich aber nicht über die Stränge – es regiert selbstredend eine brave Moral.

Aber in einer schweren Prüfung freundschaftlicher Bande und der umwerfenden Lovestory legt Turteltaub den emotionalen Kern überzeugend frei, was einige entwaffnend-ehrliche Momente generiert, die von mir aus sentimental, aber auch herzergreifend und obendrein überaus reif sind. Man kann in Ehren ergrauen, aber dennoch innerlich jung bleiben und auf so würdevolle wie respektlose Art lernen, die Freuden des Lebens zu genießen.

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