Kinostart: 12.12.2013, DVD/BD-Start: 11.04.2014
Der Mittelpart von Peter Jacksons zweiter Tolkien-Trilogie, des auf drei Spektakel aufgeblasenen 300-Seiten-Jugendbuchs „Der Hobbit“ von 1937, hat mehr Handlung – will heißen: mehr Action – als der doch sehr dünne Erstling und ist wieder Fanfutter, das sonst niemanden sättigt. Das wären allemal wieder sechseinhalb Millionen. Das Beste daran ist dennoch der Simpsons-Spoof: Mehr Spaß und nur eineinhalb Minuten lang.
Aber der zweite „Hobbit“ ist fraglos genießbar, in 3D und 48 Bildern pro Sekunde, was den epischen Schwulst samt dem CGI komplett artifiziell wirken lässt. Wie jedes gut britische Buch beginnt das Abenteuer in einem Pub bei Regenwetter, füllt seine von Guillermo del Toro mitgeschriebene Story zügig mit Kletter- und Rutschpartien, kampfreichen Konflikten, bei denen ordentlich Ork-Köpfe rollen, plus Bedrohung allenthalben.
Ein ganzes Bestiarium aus Hautwechslern, eklige Riesenspinnen – nichts für Arachnophobiker – und anderen Bestien, die einem wahren Creature Feature zur Ehre gereicht hätte, füllt das überwiegend düstere Werk. Was entschieden auf den Look abfärbt, der zwischen Gothic und Trostlosigkeit heruntergekommene Landstriche dekoriert, deren kolossale mythische Architektur schick mit Felsformationen verschmilzt.
Entsprechend humorärmer als im recht bukolischen-verspielten Vorgänger schreitet dieses Action-Adventure in Indianer-Jones-Manier voran. Dafür muss man pathetisch-lahme Dialoge à la „die Dunkelheit kommt“ ertragen, die dramatisch dräuen und doch nur das wiederholen, was man ohnehin sieht. Sexuelle Anspielungen bleiben verschämt, aber „Lost“-Star Evangeline Lilly vermittelt als Tauriel ein himmlisches Stück Elbenliebe.
Eingeweihte können sich weidlich an zahlreichen Querverweisen auf bekanntes Personal delektieren, das entweder geschickt erwähnt, oder, wie im Fall von Orlando Bloom als Legolas, extensiv eingesetzt wird. Dazu unterhalten neue Helden ebenbürtig, wie Luke Evans als Bard. Und Richard Armitage als Thurin wie Martin Freeman als Bilbo empfehlen sich. Die genialste Rolle aber hat das Heil-Petersilie fressende Schwein. Oink.
Im Finale, das doch wieder nur ein Cliffhanger, so wie der ganze Film ein Trailer für den dritten ist, folgt ein Plausch mit dem Feuerdrachen, der sich als geschwätzig entpuppt, in der Originalversion von „Star Trek“-Fiesling Benedict Cumberbatch gesprochen. Smaug ist weder so agil wie seine Artgenossen in „Drachenzähmen leicht gemacht“, noch so vorlaut wie Mini-Mushu aus „Mulan“, die für mehr Wirbel gesorgt hätten.