Kinostart: 19.12.2013, DVD/BD-Start: 17.07.2014
Als Folge des Jurassic-Park-Effekts, der ein ganzes Subgenre begründete, tummeln sich seit Jahren lebensecht animierte Urzeitechsen vor realen Naturkulissen – mit großer Zuschauerresonanz. Ob in „Disneys Dinosaurier“ von 2000 oder letztes Jahr im südkoreanischen „Speckles – Die Abenteuer des kleinen Dinosauriers“, hervorgegangen aus einer TV-Serie: Sie wenden sich allesamt populär an junge Nachwuchsforscher.
Basierend auf der BBC-Dokureihe „Walking with Dinosaurs“ von 1999 hat das erfahrene Regie-Duo aus Barry Cook, bekannt für Disney-Animationen wie „Mulan“, und Naturfilmproduzent Neil Nightingale („Wächter der Wüste“), eine verniedlicht-kindgerechte Familienkomödie um fotorealistisch CGI-animierte Dinosaurier vor realer, beachtlicher Alaska-Landschaft als Weihnachtskino für Paläontologen ausgestaltet.
In der überflüssigen Rahmenhandlung mit „Star Trek“-Pille Karl Urban taucht eine sprechende Krähe auf. Autsch. Es ist Otto. Ohne seine sieben Zwerge, aber im „Ice Age“-Faultier-Sid-Modus führt er uns 70 Millionen Jahre als gackernde Witzchen reißender Erzähler in die Kreidezeit zurück, wo er als Urzeitvogel Alex und bester Freund des kleinen Pachyrhinosaurus Patchi (sprich: Patschi) dessen gefahrvollem Werdegang folgt.
Zwar ist alles auf Kiddie-Humor gebürstet und mit Feel-Good-Pop als Familienspaß ausgelegt – aber das ändert nichts an dem happigen darwinistischen Fressen-und-gefressen-werden-Szenario. Deftige Bedrohungen, hungrige Killerraubtiere und unheimliche Polarnachtwälder bedingen einen wenig zimperlichen Thriller, der nichts für ganz Kleine ist, auch wenn er lange nicht so drastisch ausfällt wie „Speckles“.
Dafür gibt es immer wieder rasant eingeschobene Fakten, damit auch das Edutainment samt Name-Dropping nicht zu kurz kommt. Vor allem aber ist dieser Dino-Trip grandios animiert und absolut perfekt in die Landschaft integriert. Diese ist spektakulär und atmosphärisch, wie man es von den hochwertigsten Naturdokus kennt: Jede stimmungsvolle Aufnahme ist absolut sehenswert, ohne damit anzugeben.
Hat man sich an Otto gewöhnt, kann das launige 3D-Tierabenteuer durchweg unterhalten, das dramatisch den Lebenszyklus eines Zukurzgekommenen, der sich schlau behaupten muss, als komische und auch mal kitschige, optisch aber hervorragende, flotte Familienware ausbreitet. Und die unentwegten Späßchen des Comedians lockern die teilweise düstere Überlebensgeschichte entschieden auf.