DVD/BD-Start: 25.03.2016
Die China-Version von „Flammendes Inferno“, veranstaltet von den durch ihren Genre-Pulp vertrauten Pang-Brothers („Bangkok Dangerous“), gemahnt an die Billigkopien, die vor Jahrzehnten in der damaligen Kronkolonie von erfolgreichen Hollywood-Hits fabriziert wurden. Nach dem koreanischen „Outbreak“-Ersatz „The Flu“ steht der nächste Asia-Katastrophenfilm ins Haus, und zwar einer, der grausig schlecht getrickst ist.
Mit welchem Atari wurden diese gruseligen CGI errechnet? Das Meer von Pixel-Flammen, -Rauch und -Explosionen untergräbt alle Anstrengungen eines sich sonst ernsthaft abmühenden Action-Melodrams. Das fällt mit einem schmalzigen Pathos-Soundtrack, simpel-stereotypen Figuren samt faden Dialogen ohnehin schon äußerst uninteressant aus, so das man sich ständig ausmalen muss, wie kraftvoll der Film hätte sein können.
Das Potenzial dazu hat er nämlich, die rasante und natürlich im Wortsinn feurige Dramaturgie ist stunt-intensiv mit echten Schweißhand-Klettereien in luftigen Fassaden, Abstürze inklusive. Aber vieles bleibt unausgegoren, lau und holprig, zudem oft unübersichtlich gestaltet. Um solche auch handwerklichen Mängel zu übertünchen, ist „Out of Inferno“ mit allen Schikanen versehen und zudem mit einem Bruder-Konflikt aufgeladen.
Features wie explosive Chemikalien dienen zunehmend nur noch dazu, eine Effektschau anzufachen und mehr Dramatik aus dem Hut zu zaubern. Die Heulszenen fallen dadurch herrlich komisch aus, zumal die Darsteller (Louis Koo, Lau Ching Wan) nur Hongkong-Mittelmaß zeigen. Insgesamt sehr durchwachsene Action-Unterhaltung – nicht gerade „Backdraft“, aber mehr, als die Pangs zuletzt mit „The Eye“ und „The Messengers“ zeigten.