Kinostart: 13.02.2014, DVD/BD-Start: 06.11.2014
Als zuverlässiger Hitgarant adaptierte Drehbuchautor Akiva Goldsman solide und breitenwirksam Erfolge wie „I am Legend“ oder „A Beautiful Mind“. Bei seinem späten Regiedebüt setzt er auf eine konservativ-keusche Mär fürs erwachsene weibliche Zielpublikum (und domestizierte Familienväter), die Gefallen an einer Romantic Fantasy mit einem weißen, fliegenden Pegasus samt schlecht animierter CGI-Lichtflügeln finden.
In klassischem Anstrich beschwört Goldsman nach Mark Helprins Roman von 1983 ein weichgespültes Weltbild von Bestimmung und Magie in einem Kampf zwischen Engeln und Dämonen, bei dem er allerdings old fashioned mit verschnarcht verwechselt. Die Action fällt lächerlich harmlos aus, dafür dominieren artige Mädchen, kinderliebe Szenen und Stars, die sich in Schale werfen und ihre historischen Anzüge spazieren tragen.
Dass die Herzschmerz-Saga auch optisch wenig bietet und nur einfallslose Bilder kennt, erstaunt am meisten – alles andere bewegt sich im erwartbaren Rahmen. Den kann man sich so vorstellen: Wenn Stephenie Meyer („Twilight“) einmal eine Lovestory für Jahrgänge schreibt, denen heute alles zu schnell geht, kommt dieser spannungslose „Kate & Leopold“-Mix heraus, der immerhin ein schönes Maß an Wehmut entwickelt.
Doch wo schon Russell Crowe als Scarface-Mobster manieriert agiert, ist Will Smith als Shakespeare-Satan der echte Abschuss. Beide verströmen so viel Bedrohlichkeit, wie die gutbürgerliche Dame gerade noch verträgt. Colin Farrell als irischer Langfinger ist Typecasting pur, Jennifer Connelly muss nur hübsch aussehen. Und sich um ihr armes, krebskrankes Töchterchen sorgen, das wie Schneewittchen wachgeküsst werden muss.
Im Ringen Guter gegen Böser, die alle Mirakel zu verhindern trachten, verwundern weniger die bescheuerten „Regeln“, denn der ganze Aufwand von Zeitsprung, Wiedergeburt, Amnesie und Doppelung der Ereignisse – nur um ein Mädchen zu retten? Tja, da korrespondiert die Schmonzette mit ihrem hanebüchenen Esoterik-Gehalt. Dreingabe: Ein Faustkampf zwischen Dämon und Dieb à la „God’s Army“, im winterlichen Geigenhimmel.