Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman

Kiddie-Animationsabenteuerkomödie in 3D, turbulent, süßlich und neunmalklug didaktisch. Eine Qual für jeden über 12 Jahre.

Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman Cover

Mr. Peabody & Sherman, Rob Minkoff, USA 2014
Kinostart: 27.02.2014, DVD/BD-Start: 02.10.2014
Story: Der hyperintelligente Hund Mr. Peabody hat den Jungen Sherman adoptiert und ihn streng erzogen. Kaum hat der seiner verhassten Mitschülerin Penny Mr. Peabodys Zeitmaschine gezeigt, geht sie im alten Ägypten verloren. Der Beginn einer längeren Rettungsaktion durch Wissenschaftler und Sohn.
Von Max Renn

Seit „Der König der Löwen“ hat Rob Minkoff keinen einzigen Film mehr gedreht, der mir gefallen hätte. Ich konnte weder mit den beiden „Stuart Little“-Trickabenteuern, der banalen „Geistervilla“, noch dem platten Kung-Fu-Klon „The Forbidden Kingdom“ etwas anfangen. Die auf einer Cartoon-Serie von 1959 mit Kurzauftritten des Hundegenies mit seinem Adoptivkind basierende CGI-Komödie bildet da keine Ausnahme.

A Boy and His Dog: Anders als Harlan Ellisons postapokalyptisch-satirischer Kommentar zur Intelligenz will Minkoff nur mit dick aufgetragener Toleranzbotschaft unterhalten. Seine Zielgruppenware für Erstklässler wartet mit einem Klugscheißer-Hund auf, der ein konservativen Bildungstraum der 50er Jahre repräsentiert und einen artig-strunzdummen 7-jährigen Knirps, der es auf der Nerv-Skala ganz weit nach oben schafft.

Ein „Nachts im Museum“ für hyperaktive Kids

Die populärhistorischen Anspielungen und Scherze sind an die dazugehörigen Eltern adressiert, doch das sich an einem völlig einfallslosen Standard-Plot voller Klischees abarbeitende Fun-Movie nimmt die episodischen Bildungszeitreisen ausschließlich als lahme Entschuldigung für nur der Turbulenz verpflichtete Actionfantasy. Ein „Nachts im Museum“ für hyperaktive Kids, in Form von klebrig-anständigem Gutmenschen-Kino.

Da Mr. Peabody seine schutzbefohlene Knalltüte aus jeder selbstverschuldeten Gefahr mühelos rettet, fällt das unoriginelle Treiben völlig spannungslos und extrem langweilig aus. Der Dreamworx-Produktion fehlt zudem jede emotionale Wärme und Witzigkeit, die Pixar so exzellent beherrscht. Statt Charme gibt es zwischendurch ein grauenvoll kitschiges Vater-Sohn-Drama, rührselig auf dem schlimmsten Niveau.

Grauenvoll kitschiges Vater-Sohn-Drama

Unter den angestrebten Geschichtslektionen stelle ich mir nebenbei mehr vor, als kontrafaktischer Klamauk mit der Französischen Revolution, Leonardo da Vinci, Trojas Helden und Pharaonen. Dazu mäßig animierte Figuren – und wie aus der fiesen Zicke die beste Freundin werden soll, erklärt Minkoff nie – und fertig ist die Vollversammlung aller Unarten, die mir bei amerikanischen Animationen aufstoßen könnten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.