Dark House

Paranormaler Indie-Horror, in dem Victor Salva einen Low-Budget-Fantasy-Kampf zwischen Gut und Böse ausruft.

Dark House Cover

aka Haunted, Victor Salva, USA 2014
DVD/BD-Start: 09.03.2015
Story: Als Nicks Mutter in der Psychiatrie verbrennt, hinterlässt sie ihm ein Haus, das jedoch ebenso wie sein Vater verschwunden ist. Nick, der den Tod anderer sehen kann, sobald er sie berührt, fährt mit seiner hochschwangeren Freundin Eve und Kumpel Ryan in die Prärie und erlebt ein paar böse Überraschungen.
Von Thorsten Krüger

Die Kritik ließ kaum ein gutes Haar am neuen Werk des langjährigen Genrefilmers Victor Salva, dessen Erfolg „Jeepers Creepers“ demnächst als Trilogie vollendet wird. Wieder verschmilzt er das Christliche mit dem Übernatürlichen (vgl. „Powder“) zu einer Art bibelfesten Fantasy-Saga, die in Ansätzen stecken bleibt, weil es der Vision eklatant an Überzeugungskraft mangelt. Immerhin ist „Saw“-Killer Tobin Bell als Seth eine Bank.

Denn die anderen No-Name-Actors hinterlassen keinerlei Eindruck. Gleiches gilt für die hemdsärmelig vom Zaun gebrochene Dramaturgie, die seltsam expositionslos loslegt und mit abrupter Figureneinführung verwundert. Was dann zwischen Slasher-Elementen, „Evil Dead“-Spukhaus und „TCM“-Gothic folgt, sorgt mit mäßigen Horrorattacken weniger für Grauen denn Konfusion über eine mythische Engel-gegen-Dämonen-Rallye.

Bibelfeste Fantasy-Saga, die in Ansätzen stecken bleibt

Diese mag in „God’s Army“ und „Ritter der Dämonen“ besser gelöst worden sein, aber neben seinen Schwächen hat „Dark House“, auch bekannt als „Haunted“, doch einige Stärken. Trotz mancher Wald-und-Wiesen-Locations verströmt Salvas Elaborat eine enigmatische Atmosphäre, die Erforschung von Nicks Geheimnis zeitigt diverse schöne Ideen, die nur nicht ganz aufblühen. Man sollte freilich schon ein Herz für B-Movies haben.

Aber Einfälle – so christlich-religiös sie auch motiviert sein mögen -, die von einem Spukhaus handeln, das Gott in einer Flut kilometerweit in ein Waldstück gespült hat und dessen unheimlicher Bewacher, ein schräger Waldschrat, es nicht abreißen kann, hat schon etwas. Die Identitätssuche wird von den Angriffen einer axtwerfenden (!) Ghoul-Horde erschwert – wie grotesk hoppelnde Schwarzmetaller auf der Suche nach ihrer Band.

Viele inspirierte Momente, die für ein Epos gereicht hätten

Klar, das ist teils unabsichtlich komisch und routiniert heruntergekurbelt, kann aber seinen kreativen Verhau von Magie und wörtlich genommenen biblischen Wesen nicht schmälern. Die Geschichte eines bösen Fleckens, von Heilsbringern, die ihre Vergangenheit entschlüsseln und Teufeln in der Haut von Menschen mag alles andere als ausgegoren sein, in ihr wohnen viele inspirierte Momente, die für ein echtes Epos gereicht hätten.

http://www.youtube.com/watch?v=dZv7AGaMKgk

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