DVD/BD-Start: 06.10.2014
Nach den Bravo-Posterboys aus der „Twilight“– und den Actionplay-Computerfiguren der „Underworld“-Reihe ist es eine Wohltat, die vom Genre zuletzt stiefmütterlich behandelten Wolfsmenschen in einem kleinen, aber gekonnt schaurigen Pseudo-Doku-Schocker aufgefrischt zu sehen. William Brent Bell nutzt nach seinem unverdient erfolgreichen Exorzisten-Horrorhit „Devil Inside“ die gleiche Methode qualitativ verbessert.
Handkameras, TV-News und Überwachungslinsen erzählen von einem Rumänen, der unter seltsamen Krankheitssymptomen leidet. Newcomer Brian Scott O’Connor spielt ihn als finsteren Klumpen, als bedrohlichsten Spezialeffekt, der viel zur glaubwürdig-grimmigen Atmosphäre beiträgt. Wozu auch der brutale Blutzoll, ein „andalusischer Hund“-Augenschnitt und die Autopsie eines zerrissenen Opfers zählt. Das hat einen echten Impact.
Leider sucht Bell zunächst unnötig oft den Schockeffekt und setzt auf Stereotypen wie bornierte Flics, emanzipiert sich aber von diesen Standards, zumal sein konzise und flott montierte Story immer autonomer Furcht erzeugt. Als beim High-Tech-Test im Labor der Patient zum wütenden Hulk mutiert und mit übermenschlicher Kraft ein Sekunden-Massaker anrichtet, rockt dies gehörig, wo andere Filme in Camp ausgeartet wären.
Die folgende Großfahndung von Polizeihundertschaften durch die Nacht ist die Jagd auf einen wahren Prädator in Breaking-News-Manier. Derweil löst der nach einem Kratzer dank Mondeffekt sich zum nächsten Werwolf wandelnde Gavin einen splattrigen Kampf der Tiere aus. Was mit seinem galligen Twist mehr drauf hat, als nur ein Monster Movie auf den Spuren von „The Howling“ und „American Werewolf“ zu sein.