Need for Speed

Die Videogame-Adaption ist eine allzu glatte Teenie-Wohlfühl-Version von „Fast & Furious“ in gefälliger Werbeoptik.

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Scott Waugh, USA 2014
Kinostart: 20.03.2014, DVD/BD-Start: 09.10.2014
Story: Wegen Geldproblemen nimmt Automechaniker Tobey ein Angebot des blasiert-vermögenden Dino an, der bei einem illegalen Straßenrennen seinen jungen Protégé tötet und die Tat Tobey in die Schuhe schiebt. Zwei Jahre später will er Rache und mit Britin Julia bei einem Cross Country Race Dino besiegen.
Von Caroline Lin

Gone in 60 Seconds: „Act of Valor“-Regisseur Scott Waugh tauscht den Panzer gegen den sündteuren Hotrod und seift einen mit diesem MTV-Clip im Rock-Ballad-Style gehörig ein. Mag sein auf 3D aufgeblasener Rache-Racer auch so sanft runterrutschen wie gutes Motoröl, die hingehauchte Story verdampft wie Benzin auf heißem Asphalt. Ein 130-Minuten-Actioner, der so oft im Schongang tuckert, das man anschieben möchte.

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Grand Piano

„Phone Booth“ im Konzertsaal: Ein Scharfschütze bedroht Klassikvirtuose Elijah Wood in einem kompakten Suspense-Thriller.

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Eugenio Mira, SP 2013
DVD/BD-Start: 17.04.2014
Story: Seit er bei einem Auftritt kollabierte, quälen den jungen Meisterpianisten Tom Selznick arge Phobien, denen er sich mit einem Comeback-Konzert fünf Jahre später stellen will. Da droht ein Unbekannter ihn und seine im Publikum anwesende Frau zu erschießen, wenn er auch nur eine falsche Note spielt.
Von Thorsten Krüger

Schießen sie auf den Pianisten: „Herr der Ringe“-Frodo Elijah Wood erweitert sein ohnedies breites Rollenspektrum (siehe „Maniac“) um eine starke Note und beeindruckt durchweg als nervöser Flügelvirtuose, der in einem vollbesetzten Konzertsaal von einem psychopathischen Erpresser (von John Cusack ist meist nur die Stimme zu hören) zu einem Alptraum-Auftritt gezwungen wird, bei dem jeder Fehler den sicheren Tod bedeutet.

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Firestorm

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Fung bou, Alan Yuen, C/HK 2013
ohne deutschen Start

Ein konfuser Kracher: An „Infernal Affairs“-Klonen aus der Ex-Kronkolonie mangelt es nun wahrlich nicht, aber dieser Heist/Cop-vs.Gangster-Thriller mit einem grimmig dreinguckenden Andy Lau („House of Flying Daggers“) geht als reißerischer Blockbuster in die Vollen. Doch auch das Finale Grande, ein Destruction Derby sondergleichen, kann nicht verhehlen, wie unnötig kompliziert und mangelhaft holprig die dritte Regiearbeit von Alan Yuen („Princess D“, Drehbuch zu „New Police Story“) geraten ist. Was an Klasse und Sorgfalt eines Johnnie To („Drug War“) fehlt – oder Ringo Lam, dessen „Full Alert“ auch nicht weit ist -, versucht Yuen mit schicksalsschwerer Dramatik und noch schwereren Waffen wettzumachen.

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Veronica Mars

Basierend auf der beliebten Teen-Serie betreibt der romantisch-ironische Krimi die Identitätsfindung einer selbstbewussten Mittzwanzigerin.

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Rob Thomas, USA 2014
Kinostart: 13.03.2014, DVD/BD-Start: 31.07.2014
Story: Als ihre Jugendliebe Logan des Mordes beschuldigt wird, riskiert Veronica Mars einen hochdotierten Anwaltsjob in New York und reist in ihre kalifornische Heimat Neptune zurück, um nach zehn Jahren ihre Amateur-Detektivarbeit wieder aufzunehmen. Sie stößt auf ungelöste Morde, Korruption und Vertuschung.
Von Caroline Lin

„Veronica Mars“ lief drei Staffeln lang bis 2007 und verband „Dawson’s Creek“-Teenie-Glam mit moderaten „Twin Peaks“-Kleinstadtabgründen. Die erhebliche Fanbasis ermöglichte per Kickstarter-Crowdfunding ein Wiedersehen mit allen Beteiligten, die nun zehn Jahre älter sind. Mittelpunkt ist nach wie vor Kristen Bell („When in Rome“) als patente Blondine mit Klasse, die auf der Suche nach ihren (beruflichen) Platz im Leben ist.

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Die zwei Gesichter des Januars

Hochkarätiger psychologischer Suspense-Thriller für Genießer – ein mörderischer Noir nach Patricia Highsmith.

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The Two Faces of January, Hossein Amini, GB/USA/FR 2014
Kinostart: 29.05.2014, DVD/BD-Start: 09.10.2014
Story: Athen 1962: Schwindler Rydal lernt als Fremdenführer das reiche Ehepaar Colette und Chester kennen. Aus Begehren zu der attraktiven Frau hilft er Chester nach einem tödlichen Unfall auf Kreta unterzutauchen. Während die Polizei nach dem Trio fahndet, brechen schwere Spannungen zwischen ihnen aus.
Von Thorsten Krüger

Nur die Sonne war Zeuge: Gleißend helle Griechenland-Bilder kontrastieren das dunklen Innenleben der Figuren im Regiedebüt von Drehbuchautor Hossein Amini, der sich mit Arbeiten wie „Die Flügel der Taube“ und „Drive“ empfahl, bei „47 Ronin“ aber auch nichts retten konnte. Wieder adaptiert er eine Vorlage, den 1964 veröffentlichten, neunten Roman von der Meisterin der psychologischen Spannung. Und zwar kongenial.

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The Returned

Statt Zombie-Splatter ein Sozio-Drama: Schade, dass Manuel Carballos kluge AIDS-Allegorie einen ziemlich kalt lässt.

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aka The Returned – Weder Zombies noch Menschen, Manuel Carballo, SP/CA 2013, DVD/BD-Start: 14.07.2014
Story: Vor 30 Jahren erlebte die Menschheit eine Zombieseuche, fand aber ein Gegenmittel. Ärztin Kate behandelt in Toronto diese „Returned“ und hält geheim, dass ihr Mann Alex einer ist. Als ein Serum-Engpass eintritt und die Diskriminierung gewalttätige Ausmaße annimmt, tauchen sie bei Freunden unter.
Von Jochen Plinganz

Der Spanier Manuel Carballo („Der Exorzismus der Emma Evans“) steht für grundsolide Genreware der B-Liga, die bei uns die Videothekenregale füllt. Durch die Vorlage seines Landsmanns Hatem Khraiche („Das verborgene Gesicht“) gelingt ihm ein atypischer Zombiefilm. So originell dessen Drehbuch auch ausfallen mag, Carballos plumpe Regie schießt dermaßen quer, dass generell ein recht zwiespältiges Ergebnis herauskommt.

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Die Wochenstarts vom 06.03.2014

Diese Woche neu im Kino

Filmtitel Cover

Der Nachfolger des Griechen-Gemetzels bietet schummrige CGI-Action-Fantasy, monochrom und monoton, mit Eva Green als Rachefurie.

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300: Rise of an Empire

Fight on: Die Kriegs-Fantasy ist ein loser, vorwiegend langweiliger Nachfolger zu Zack Snyders stilbildendem CGI-Griechen-Gemetzel.

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Noam Murro, USA 2014
Kinostart: 06.03.2014, DVD/BD-Start: 31.07.2014
Story: Das Perserheer des zum Kriegsgott gewordenen Xerxes ist in Griechenland eingefallen und soll unter Führung der brutalen Artemisia den Rest des Landes unterwerfen. General Themistokles will sie trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit aufhalten, erhält aber ausgerechnet aus Sparta keine Unterstützung.
Von Max Renn

So sieht Fortschritt aus: Auch Frauen dürfen jetzt zur Armee. Bond-Girl Eva Green sorgt als Gothic-Amazone und antagonistische Rachefurie für etwas Farbe im monochromen (und monotonen) Computer-Seeschlachtentableau, Lena Headey („Game of Thrones“) greift zumindest in einer Nebenrolle für die Guten und Gerechten ein. Ansonsten kann die Glorifizierung des Bellizismus visuell lange nicht so bestechen wie der Erstling.

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Watermark

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Jennifer Baichwal, Edward Burtynsky, CA 2013
Kinostart: 15.05.2014, DVD/BD-Start: 24.09.2014

Die Schönheit intakter und den Schrecken zerstörter Natur verdeutlichen Jennifer Baichwal und Landschaftsfotograf Edward Burtynsky in ihrer bildgewaltigen, visuell faszinierenden Doku, die ihrem Gemeinschaftsprojekt von 2006, „Manufactured Landscapes“, folgt. Aus planetarer Perspektive – 20 Schauplätze in zehn Ländern – untersuchen sie den unklugen Umgang des Menschen mit der Ressource Wasser, der Grundlage allen Lebens. Daraus speist sich eine bisweilen meditative Mischung aus „Workingman’s Death“ und Yann Arthus-Bertrands „Home“.

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3 Days to Kill

„96 Hours“ als Agententhrillerkomödie: Kevin Costner in einem Rezept-Film aus der Luc-Besson-Schmiede.

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McG, USA 2014
Kinostart: 08.05.2014, DVD/BD-Start: 15.10.2014
Story: Drei Tage Zeit erhält der alternde Agent Ethan, um einen Waffenhändler in Paris aufzuspüren und auszuschalten, sonst erhält er kein Heilmittel gegen seinen Krebs. Zugleich muss er sich um seine fast erwachsene Tochter kümmern, derer von ihm getrennter Mutter er versprach, nicht mehr zu morden.
Von Gnaghi

McG, der mit „Terminator: Die Erlösung“ Beeindruckenderes und „3 Engel für Charlie“ Lustigeres leistete, legt den Routine-Gang ein in einer nur leidlich unterhaltsamen Variante des Ein-Vater-Armee-Reißers „96 Hours“. Den schrieb ebenfalls Actionproduzent Luc Besson, dessen Standard-Rezept aus Stereotypen von der Stange dominiert. Ähnlichkeiten mit „The Family“, „Leon – Der Profi“ und „Nikita“ ergeben sich von selbst.

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Amazonia

Das Abenteuer eines Haustiers in der Wildnis: vorbildliche Naturdoku über Leben(sformen) im Amazonas-Urwald.

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Thierry Ragobert, FR/BR 2013
Kinostart: 24.04.2014, DVD/BD-Start: 30.10.2014
Story: Kapuzineräffchen Saï landet durch einen Flugzeugabsturz mitten im Amazonas-Dschungel. Das junge, domestizierte Tier kann sich aus seinem Käfig befreien und muss sich fortan allein und ohne fremde Hilfe in einer fremden, dunklen, gefahrvollen Welt zurechtfinden. Bald trifft es eine Gruppe Artgenossen.
Von Caroline Lin

Es ist eine umgekehrte „Tarzan“-Geschichte, die uns Thierry Ragobert (Regisseur der Nordpol-Tierdoku „Der weiße Planet“) als eine Art National-Geographic-Abenteuer vorsetzt, samt einem angenehmen Erzähler für eine lehrreiche Schulstunde. Die mimische Bandbreite des Kapuzineräffchens ist variabler als von so manchem Schauspieler und gehorcht einer Spielfilm-Dramaturgie, die zwar inszeniert ist, aber das mehr als gelungen.

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Dom Hemingway

Jude Law spielt sich als Prolo-Gangster einen Wolf, der Mix aus Gaunerkomödie, Loser-Porträt und Brit-Thriller funktioniert trotzdem nicht richtig.

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Richard Shepard, GB 2013
Kinostart: 17.04.2014, DVD/BD-Start: 03.09.2014
Story: Safeknacker Dom Hemingway saß 12 Jahre im Bau, ohne seinen Boss Mr. Fontaine zu verraten. Für so viel Gangsterehre will er nun fürstlich belohnt werden, doch die französische Geliebte seines Bosses beraubt ihn dreist. Und Dom steht ohne Frau, Tochter und Geld da und muss für kleine Aufträge katzbuckeln.
Von Jochen Plinganz

Sein „exquisite cock“-Monolog zu Beginn gibt die amoralische Richtung vor, mit der sich Jude Law („Sherlock Holmes“) gegen sein gepflegtes Image als Macho-Tier mit dem Testosteronspiegel eines Mike Tyson verausgabt. Ein Antiheld nach Art von „Bronson“ und „Chopper“ in einem Brit-Gangsterkintopp, mit dem Richard Shepard („Mord und Margaritas“) in Stil und Derbheit der Irvine-Welsh-Verfilmung „Drecksau“ nacheifert.

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