Kinostart: 19.06.2014, DVD/BD-Start: 20.10.2014
Der Terrorfilm vom Schlage „Texas Chainsaw Massacre“ oder eines Rob Zombie („The Devil’s Rejects“) ist auf dem fünften Kontinent angekommen und hat mit Psychopath Mick einen echten Antihelden hervorgebracht. In der Fortsetzung seines nihilistischen Backwood-Thrillers von 2004 um die bis heute ungelösten Rucksackmorde greift Greg McLean auf tausendfach bewährte Genrestandards goriger Grotesk-Gräuel zurück.
Mit Torture Porn der „Hostel“-Schule konnte ich mich so gut wie nie anfreunden und finde zum rustikalen Spaß bereitetes Folterwerk generell abstoßend. Dieses Repertoire spult McLean und sein bewährtes Team mit Appetit und Laune als zynische Gewalt-Unterhaltung ab, in der sein sadistischer Vietnam-Veteran (John Jarratt, der es dadurch bis in „Django Unchained“ schaffte) launig-rüde Redneck-Slogans loswird.
Ansonsten darf er in bester Slasher-Manier erst dreiste Provinzsheriffs, die ihm einen Strafzettel verpassen, den halben Kopf wegschießen und sich anschließend auf Kopfabschneiden, Kieferdurchschüsse (beim deutschen Backpacker-Pärchen, bei dem der Typ allen ernstes Rutger heißt – offenbar verwechselt uns McLean mit den Niederlanden) und ähnliches kaprizieren, anschließend wie ein Verwandter von Leatherface das Fleisch zerlegen.
Abwechslung von dieser brutalen Formel, die oft in deftigen Splatter ausartet, bringt eine längere Autoverfolgungs-Action nach Art von Spielbergs „Duell“. Dazwischen lockert ein saftiger Känguru-Roadkill das grobe Geschehen auf. Der Jäger darf per Truck, Pferd und Abschleppwagen seinen Opfern nachstellen, die den Staffelstab rasch an das nächste weiterreichen, damit ja keine Langeweile aufkommt.
Somit muss Paul (Ryan Corr, „Wo die wilden Kerle wohnen“) in einem „TCM 2“-Schreckenskabinett voller Todesfallen ein Geschichtsquiz durchstehen, bei dem er pro falscher Frage einen Finger verliert, was in seiner Erbarmungslosigkeit nur abgestumpften Zeitgenossen gefallen kann. Doch damit – und dem Running Gag, dass australische Autofahrer für Notleidende nicht anhalten – lässt sich eben gut Kasse machen.
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