Kinostart: 10.07.2014, DVD/BD-Start: 07.11.2014
„The Signal“, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, genialen Störsignal-Apokalypse-Triptychon von 2007, ist William Eubanks Zweitling nach seinem Einstand 2011 mit „Love“ – und wie dieser ein Sundance-gewerbliches Alternative/Mumblecore-Getue. Der Stil ähnelt „I Origins“, der aber mit seiner Wendung emotional packt, während Eubanks lahm vor sich hin treibt und mehr auf Metaphorik denn Realismus setzt.
Das könnte so versponnen wie „Die innere Zone“ ausfallen, aber hier ist nichts real – und alles egal. Ein potenziell suspensestarkes Erstkontakt-Szenario sieht aus wie „Akte X“ von LSD-Usern ohne Budget und sampelt mit seinem Alien-Abduction-Plot wahllos aus allem, was das SF-Genre an weit Besserem hergibt: Vor allem „The Andromeda Strain“ und „Matrix“, aber auch „Oblivion“ und „Edge of Tomorrow“ schaut man lieber erneut.
Mit einer manierierten Kameraführung und dem extrazähen Stil strapaziert Eubank die Geduld, inszeniert den Mind Fuck einer Mickey-Mouse-Operation in prätentiöser Eindringlichkeit aus Super-Slo-Mo und Assoziationsmontage als wäre es ein schläfriges Moodmovie. Absurdes statt Glaubwürdiges steht auf der Agenda, wenn einer mit 6-Millionen-Dollar-Beinen wie ein Oscar-Pistorius-Roadrunner die Schallmauer durchbricht.
Dass man für wenig Geld auch brillante Indie-SF entwickeln kann, demonstrieren eindrucksvoll „Moon“ und erst recht „Monsters“ und „District 9“. Wenn man aber keine Handlung erzählen will und der Elekto-Score Spannung suggeriert, wo es keine gibt, ist alles nur ein banaler Bluff. Schade um den coolen Larry Fishburne und die Jungmimen Brenton Thwaites („Oculus“), Olivia Cooke („The Quiet Ones“) und Beau Knapp („Super 8“).
Ein Gedanke zu „The Signal“