ohne deutschen Start
Zugegeben, der Indie-Horror des Schotten Lawrie Brewster steht hier nur, weil das handgezeichnete Covermotiv wirklich attraktiv ist (ein ähnlich ansehnlichen Plakatentwurf weist auch „Deep in the Darkness“ auf). Der darauf abgebildete „Owl Man“ (Veteran David Schofield, „Fluch der Karibik“), ist der mysteriöse Moloch, der hinter dem Spuk steht und sich mit nebulösen, basstönenden Auslassungen zu Ewigkeit und Verdammnis ganz poetisch als Höllen-Epiphanie („ich bin dein Gott“) zu erkennen gibt.
Ambitioniert ist Brewsters Verbund aus gepflegt-düsterem psychologischen Gruseldrama, Haunted-House-Gothic, Geister- plus Hexenmär in schottischem Wetter also allemal. Die Sets – ein stilvolles altes Herrenspukhaus – und Naturkulissen, Musik, Look und Design stimmen. Der erlesenen visuellen Note steht freilich ziemlich billige (Effekt)Technik gegenüber. Das schlechte Filmmaterial und ranzige Schwarzwerte demontieren die Atmosphäre und lassen alles wie einen schlechten B-Film aussehen (was er ja auch ist).
Und dann das hölzerne Spiel der beiden Darsteller: Euan Douglas als der in sein abgelegenes Kindheitshaus zurückkehrender James ist grauenvoll, Alexandra Hulme als verführerische Eve zwar beträchtlich besser, aber durch die Regie wirkt ihr Duett laienhaft. Der Abstand dieser Geschichte einer gequälten Seele zu Vorbildern wie „Die Frau in Schwarz“, „The Haunting“, „The Wicker Man“ oder „The House of the Devil“ ist dann astronomisch, wenn ein Asia-Geist-artiges Untier angreift oder man das lächerliche Federkleid der Eule genauer erkennt. Stimmung, Plot und Gespür für Bilder indes sind mehr als konkurrenzfähig.