Kinostart: 20.11.2014
Die für ihr Comedy-Scripte bekannten Briten Andy Hamilton und Guy Jenkin geben einen Dysfuncional-Family-Fun zum besten, durch den das Echo von „Little Miss Sunshine“ hallt und sich in einer respektlosen, aber familienfreundlichen satirischen Komödie niederschlägt, in der kopflos streitende, unreife Erwachsene unter Einsatz dick aufgetragener Rührseligkeit message-lastig zu Zusammenhalt und Frieden ermahnt werden.
„Dr. Who“ David Tennant und Bond-Girl Rosamund Pike („Hectors Reise“, „A Long Way Down“) führen ein Quartett überspannter Nervenwracks an, die sich ohne jede Sozialkompetenz chaotisch zoffen und ihre Probleme so lange verleugnen, bis sie ihnen mit Karacho um die Ohren fliegen. Derweil sind drei vorlaute, impertinente Kinder zwischen Naivität und Altklugheit das heimliche Zentrum, das den Spaß richtig anfacht.
Aber erst, als ihr Ausflug zur Küste mit Opa Gordie (Nebenrollenveteran Billy Connolly, „Lemony Snicket“) aus dem sich anstrengend an allen Heucheleien und Unwahrheiten abarbeitendem Comedy-Korsett ausbricht, blickt das Treiben zum landschaftlich herrlichen (und etwas schmalzigen) Horizont der schottischen Küste auf und ergreift gehörig mit einem unvermittelten Abgang sowie dem anschließenden Wikinger-Begräbnis.
Auch wenn die Botschaft, ein jeder sei lächerlich und solle nicht zanken, überdeutlich verkündet wird und sich am Ende alle Konflikte in blitzartiger Selbsteinsicht in Wohlgefallen auflösen: Mit den unbekümmerten Strand-Stunden, den famos-frechen Kids-Dialogen und einer würdevollen Feuerbestattung im Walhalla-Floß erreicht das lebhaft viel kirren Ärger absolvierende Nachspiel eine emotionale Klasse, die erhalten bleibt.
Ein Gedanke zu „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“