The Pact 2

The Pact 2 Cover

Dallas Richard Hallam, Patrick Horvath, USA 2014
DVD/BD-Start: 15.12.2014

Die hübsche June (Camilla Luddington aus „Californication“ und „Gray’s Anatomy“) verarbeitet beunruhigende Alpträume mit Zeichnungen, ihrem verständnisvollen Cop-Freund Daniel und als Tatort-Reinigerin. Da enthüllt ihr der taktlose FBI-Profiler Ballard (Patrick Fischler, „Speed“ in einer nervtötenden Rolle), dass ihre echte Mutter von einem Nachahmer des Judas Killer gemeuchelt wurde, den Annie (wieder die souveräne Caity Lotz) jüngst erschießen konnte. Die Bedrohung kehrt mit Messerattacken zunächst eingebildet, schließlich real zurück.

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Kamikaze

Flotte, rührige und rührende spanische Tragikomödie über einen Selbstmordattentäter, der den Tod sucht und das Leben findet.

Kamikaze Cover

Álex Pina, E 2014
ohne deutschen Start
Story: Mit Sprengstoffweste sitzt Slatan im Flieger von Russland nach Spanien. Der kann wegen eines Schneesturms nicht abheben. So werden die Passagiere in einem einsamen Berghotel einquartiert und Slatan, der auf Anweisungen wartet, kann sich gegen die ansteckende Fröhlichkeit der Mitreisenden nicht wehren.
Von Thorsten Krüger

TV-Serienautor Álex Pina gelingt mit seinem Regiedebüt der wohl erste Suizidbomberfilm, der ein Lächeln ins Gesicht zaubert, das nicht im Halse stecken bleibt, sondern das Herz erwärmt. Leichtfüßig, aber mit großem Gespür für Tragik und liebenswerte, sehr farbige Charaktere, gelingt ihm das ganz ohne Klamauk („45 Minuten bis Ramallah“), Satire („Four Lions“) oder Drama („Paradise Now“): als fidele menschliche Komödie.

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Höhere Gewalt

Höhere Gewalt Cover

Turist, aka Force majeure, Ruben Östlund, S/DK/N 2014
Kinostart: 20.11.2014, DVD/BD-Start: 15.04.2015

Anleitung zum Unglücklichsein: Schwedens Auslandsoscarkandidat schickt eine Familie mit zwei Kindern in die französischen Alpen zum Skiurlaub. Ruben Östlund, der mit der Jugendbandenprovokation „Play“ schon aufreizend anstrengend sein Autorenfilmerimage profilierte, legt ein formal strenges Arthausdrama um eine Ehe nach, durch die seit einer Panikreaktion auf eine unvermutet bedrohliche Lawine ein Riss geht. Östlund nennt es ein „existenzielles Drama“, aber minimalistische Komödie wäre ebenso treffend. Oder Groteske. Respektive Satire.

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Hüter der Erinnerung – The Giver

Flucht ins 23. Jahrhundert: Das SciFi-Jugenddrama um den Ausbruch aus dem Konformitäts-Paradies schwärmt von menschlichen Emotionen.

Hüter der Erinnerung - The Giver Cover

The Giver, Phillip Noyce, USA 2014
Kinostart: 02.10.2014, DVD/BD-Start: 05.02.2015
Story: Der 16-jährige Jonas lebt in einem properen Stadtplateau über den Wolken, wo Krieg und Leiden, aber auch Emotionen und Spaß eliminiert sind, damit sich Katastrophen nicht wiederholen. Dann wird er in einer Zeremonie auserwählt, vom alten „Giver“ die geheime, schmerzvolle Geschichte der Welt zu lernen.
Von Caroline Lin

In der von „Die Tribute von Panem“ ausgelösten Flut aktueller YA-Teenzielgruppen-Dystopien unterscheidet sich die Adaption von Lois Lowrys bereits 1993 erschienenem Kinderbuch (!) „Hüter der Erinnerung“ nur marginal von Werken wie „Divergent“ und „The Maze Runner“. Außer im emotionalen Gehalt: Auch wenn der Plot sehr mechanisch abläuft, ist die Hymne an die Freiheit des menschlichen Gefühlserlebens berauschend.

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Die Wochenstarts vom 04.09.2014

Diese Woche neu im Kino

Filmtitel Cover

Schicksalsschwangere, billig suggestive Tussi-verliert-den-Verstand-Mystery um eine Teenagerin, die von einer Doppelgängerin bedroht wird.

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Pride

Unwiderstehliche Ensemble-Komödie, die mitreißend-euphorisch von Freundschaft und Solidarität im asozialen Thatcher-England erzählt.

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Matthew Warchus, GB 2014
Kinostart: 30.10.2014, DVD/BD-Start: 11.03.2015
Story: London 1984. Eine kleine schwul-lesbische Aktivistengruppe sammelt aus Solidarität für streikende Minenarbeiter, die von Thatchers eiskalter Privatisierungspolitik betroffen sind. Als sie diese in ihrem walisischen Grubendorf besuchen, müssen sie erst einmal Berührungsängste und Vorurteile überwinden.
Von Thorsten Krüger

Der Feelgoodfilm hat eine große Tradition auf der Insel. Unter den zahlreichen jüngsten Exemplaren, darunter auch „Ein Schotte macht noch keinen Sommer“, zieht aber nur Matthew Warchus’ Version einer historisch verbürgten Begebenheit derart gleich mit den Vorbildern „Ganz oder gar nicht“ und „Billy Elliot“. Der Sozialrealismus eines Ken Loach vereinigt sich hier menschlich sehr bewegend mit einer Verbrüderungs-Fabel.

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To Be Takei

Bewegende Doku über George Takei, der seinen „Star Trek“-Ruhm nutzt, um für Schwule und die Aufarbeitung der US-Geschichte einzutreten.

To Be Takei Cover

Jennifer M. Kroot, USA 2014
ohne deutschen Start
Story: Seine Kindheit im Zweiten Weltkrieg verbrachte der in Los Angeles geborene George Takei, Sohn japanischer Einwanderer, in einem US-Konzentrationslager. Später hielt der bühnenbegeisterte Jungmime seine Homosexualität geheim und wurde als Hikaru Sulu in der SF-Serie „Raumschiff Enterprise“ berühmt.
Von Jochen Plinganz

Nach anfänglichen „Star Trek“-Witzeleien wähnte ich mich zunächst in einer kirren Fandom-Huldigung an den Steuermann des legendären Raumschiffes und wollte bereits abschalten. Doch dann brachen die beiden großen Themen des inzwischen 77-jährige Kaliforniers, Akteur und Aktivist, durch: Sein Engagement für Bürgerrechte – die Gleichberechtigung Homosexueller sowie das Erinnern an rassistisches Unrecht.

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Jamie Marks is Dead

Übernatürliches Coming-of-Age-Drama, ein ehrlich-melancholisches Jugendporträt, das ins Homosexuelle überspielt.

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Carter Smith, USA 2014, DVD/BD-Start: 20.11.2015
Story: Als die halbnackte Leiche des gemobbten Außenseiters Jamie gefunden wird, interessiert das in der winterlichen Kleinstadt kaum jemanden. Nur Klassenkamerad Adam wird nachdenklich, freundet sich mit Gracie an, die den Toten fand. Und kurz darauf mit Jamie, der ihm als plastischer Geist erscheint.
Von Thorsten Krüger

Carter Smith vollzieht eine 180-Grad-Wende von seinem blutigen Trip zu den fleischfressenden Maya-Pflanzen von „The Ruins“, bleibt aber dem Übernatürlichen verbunden. Ein zu Lebzeiten Unsichtbarer, erst als Geist Wahrgenommener (wie Daniel Radcliffe als Leiche: Noah Silver aus „Tyrant“), bereichert als Erscheinung das Coming of Age von Adam (Cameron Monaghan, „The Giver“) um allegorische Phantastik.

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