Liebe ist kein Verbrechen – außer man war homosexuell und unterlag in Deutschland dem erst 1994 endgültig gestrichenen Paragraf 175 (oder lebt heute in Serbien oder Russland). In der liberaleren Schweiz immerhin gab es im mondänen Zürich von 1943-1967 die Kunst- und Literaturzeitschrift „Der Kreis“, die große Bedeutung für die Homosexuellenbewegung der Nachkriegszeit erlangte. Ihre Historie – anhand der Liebesgeschichte eines damit verbundenen Paares – erzählt Stefan Haupt („Elisabeth Kübler-Ross“) aus finanziellen Gründen notgedrungen als Doku-Drama.
Die spanisch-bulgarische B-Zukunftsvision mit Antonio Banderas entwirft einen interessanten, pessimistischen Future Noir.
Gabe Ibáñez, E/BG 2014
DVD/BD-Start: 17.04.2015
Story: 2044 haben Sonnenstürme die Erde verstrahlt und die Menschheit dezimiert. Während seine Frau hochschwanger daheim sitzt, untersucht Versicherungsagent Jacq einen zerschossenen Roboter und muss mit dem sich selbst reparierenden Exemplar Cleo vor Killer Wallace in die lebensfeindliche Wüste fliehen.
Von Caroline Lin
Nach seinem ausbaufähigen Debüt, dem Mysterythriller „Hierro“, findet F/X-Experte Gabe Ibáñez zu einem intellektuell reizvollen Zukunftsentwurf, der eine „Blade Runner“-Nacht in „Elysium“-Schrott-Slums ausruft, dies gleichwohl differenzierter als Konsorten anpackt. Visuell und finanziell ist das pessimistische SciFi-Drama ansehnlich, dramaturgisch aber defizitär, was sich in inadäquaten Thrillerambitionen niederschlägt.