Premiere von „The Interview“ abgesagt (2. Update)

US-Kinos nehmen die Komödie wegen Terrordrohungen aus dem Programm

„The Interview“ soll nicht scheinen

Es ist schon fast so absurd wie die irrwitzige Komödie mit Seth Rogen und James Franco: Im Sommer protestierte Nordkorea bei der UNO nach Sichtung des Trailers (siehe unten) gegen „The Interview“, analog zum Aufschrei bei der Puppen-Provokation „Team America“ vor zehn Jahren. Im November brach die Hackergruppe „Guardians of Peace“ bei Verleih Sony ein, um die Veröffentlichung des Films zu Weihnachten zu verhindern. Und nun folgten Terrordrohungen gegen Kinos, die den respektlosen Politspaß spielen wollen.

Ergebnis: Die Premiere und Promo-Tour in New York wurde abgesagt und eine große US-Kinokette nahm „The Interview“ aus dem Programm. Dabei läuft die verrückte, überdrehte Posse um zwei Vollidioten, die Kim Jong-Un, Diktator des Hungerregimes Nordkorea, liquidieren sollen, ohnehin schon in keinem asiatischen Territorium an. Was wirklich schade ist, denn die grenzensprengende Komödie hat durchgeknallte Qualitäten und jeden Zuschauer verdient, wie unsere Kritik bestätigt.

Update: Nach den Anschlagsdrohungen, vollbesetzte Kinos in die Luft zu sprengen, hat Sony nun vorläufig alle Startpläne für „The Interview“ gecancelt. Der Film wird damit nicht am 25.12. anlaufen und soll in den USA auch nicht im Kino ausgewertet werden. Laut Informationen des FBI steht angeblich Nordkorea hinter dem Hack auf die Sony-Server, was ein präzedenzloser Fall von Cyberterrorismus wäre. Als deutscher Kinostart steht weiterhin der 5. Februar fest. Und jetzt sagen wir alle mal laut: Es ist nur ein Film!

Es kommt noch dicker: Sony will sogar davon absehen, „The Interview“ in irgendeiner Form, selbst aud DVD oder VOD zu veröffentlichen. Der Titel ist bereits von der offiziellen Webseite verschwunden. Vermutlich werden die Rechte an einen anderen Verleih verkauft. Was aus den weltweiten Startplänen ab Mitte Januar wird, ist offen.

In der Folge hat auch noch Gore Verbinski, Regisseur von „Fluch der Karibik“, bekannt gegeben, ein für die Fox-Studios in Nordkorea spielendes Projekt mit Comedian Steve Carell und dem Titel „Pyongyang“ abzublasen. Wie es scheint, hat der kleine Kim Jong-Un einen langen Arm. Solange schauen wir uns „Camp 14“ über seine Folterlager noch einmal an.

So, jetzt ist der Deutschlandstart auch offiziell gestrichen, was ja nur eine Frage der Zeit war. „The Interview“ liegt endgültig auf Eis. Wann er je zu sehen sein wird, bleibt offen. Unsere Empfehlung: Wie wär’s, wenn ihn ein Sony-Mitarbeiter einfacht leakt? Soll ja vorgekommen sein. Nach diesem Marketing-Buzz wäre die Komödie der Tauschbörsenhit des Winters …

Thorsten Krüger

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