Beyond

Das dröge Low-Budget-Pärchen-Drama mit Doomsday-Stimmung ist weniger Science Fiction denn eine propere Schlafpille

Beyond Cover

Joseph Baker, Tom Large, GB 2014
ohne deutschen Start
Story: Als Cole und Maya sich kennen lernen, rast gerade ein Asteriod auf die Erde zu und versetzt die Welt in Angst. Mit ihm fallen Alienschiffe ein, was nicht viele überleben. Danach kriegen sich Cole und Maya wegen allem in die Haare. Ein rachsüchtiger Kassierer und ein Frauenentführer bereiten weiteren Ärger.
Von Max Renn

Das Beste an „Beyond“ ist sein Cover-Artwork. Sonst quält das Indie-Britpic mit einem streitsüchtigen Paar, das an seiner komplizierten Beziehung verzagt, wodurch die Ankunft eines Asterioden und die damit verbundene Alien-Invasion samt Dezimierung der Weltbevölkerung so gut wie nur metaphorisch stattfindet. Intimes im Schatten des Untergangs haben „Melancholia“ und der fabelhafte „Another Earth“ viel besser gefunden.

Richard J. Danum und Gillian MacGregor („A Lonely Place to Die“) engagieren sich als Darsteller veritabel, das Regie-Team Joseph Baker und Tom Large, beide schon gemeinsam am London-Ensemble „Fly Trap“ und dem Kriegsheimkehrerdrama „Wounded“ tätig, verpasst aber, den unsympathischen Figuren in ihren endlosen Streitereien bzw. vor sich hin genuschelten Dialogen auch nur den Hauch von Interesse zu verleihen.

Mit nur minimalen Effekten versorgte Indie-Bagatelle

In wolkenverhangenen schottischen Landschaften stecken sie im unerfreulichen Gegeneinander fest, die zwischen zwei Zeitebenen zerpuzzelte Dramaturgie läuft auf einen banalen Second-Hand-Twist heraus und wird in optischer wie stilistischer Reizlosigkeit unterbreitet. Für ein konkret-sinnierenden „These Final Hours“ ist die mit nur minimalen Effekten versorgte Indie-Bagatelle „Beyond“ zu verhuscht und nichtssagend.

Hochgeistige „Solaris“-Metaphorik verfehlen Baker und Large ebenso eklatant wie die Start-Up-Kreativität von Neill Blomkamp mit „District 9“ oder Gareth Edwards mit „Monsters“, die trotz knapper Kasse echtes Kino schufen, anstatt mit so wenig Ideen als Stinker abzuschmieren. Unter vergleichbaren Bedingungen gelingt „The Device“ wesentlich mehr und eine britische Apokalypse fing „How I Live Now“ überzeugender ein.

imdb ofdb

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