ohne deutschen Start
„We Still Kill the Old Way“ ist nicht mit dem sizilianischen Krimi/Politthriller „Zwei Särge auf Bestellung“ von 1967 verwandt, der auf englisch genauso heißt wie der britische Gangster-Generationenkrieg von Sacha Bennett, der gerne mal in die Londoner Unterwelt abtaucht („Bonded by Blood“). Das knorrige Charisma von „Harry Brown“ erreicht er mit der stereotypen Ruhestands-Revanche mit Tarantino-Easy-Listening nicht.
Als B-Movie alter Schule ist „We Still Kill the Old Way“ gemütlicher als andere Selbstjustiz-Auftritte wie jüngst „The Equalizer“ oder „John Wick“, dem Renter-Tempo angepasst, wenn die East-End-Senioren-Ausgabe der Krays die Mafia-Handschuhe wieder anzieht, um gegen Hoodie-Rüpel loszulegen. Das ist kaum grafisch und hat eine zu saubere Ästhetik, um als Exploitation oder Hellraising veritable Stimmung auszukochen.
Dafür haben Charmeur Ian Ogilvy („Der Hexenjäger“) und seine Gentlemen die richtige Mentalität; weil die unfähige Polizei nach den Regeln spielt und die liberalen Flaschen vor den „vicious little assholes“ der E2-Gang kapitulieren, müssen die alten Knacker zwangsweise aktiv werden und die Angelegenheit auf ihre Weise lösen: Sie stellen bohrende und hämmernde Fragen an die Gangmitglieder, um ihren Anführer zu finden.
Da der Droogs-Abschaum vor nichts Halt macht, dürfen die Pensionäre ihrem Happy Slapping mit ungezwungener Folter begegnen – wie in den meisten Filmen trifft es damit die Richtigen, was man so genießen kann wie Charlie & Co. Markante Action oder Thrill kommen hingegen nicht auf. Der gemächliche Generationen-Konflikt samt zynischer Erziehung ist glimpfliches Amüsement, gelockert mit romantisch-komischen Allüren.
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