DVD/BD: noch kein Starttermin
Nach seinem Misserfolg „Conan“ begnügt sich der deutschstämmige Remake-Maniac Marcus Nispel mit einem niedrig budgetierten B-Picture, finanziert von Genreproduzenten („Extraterrestrial“, „Insidious“). Dank „Texas Chainsaw Massacre“, „Pathfinder“ und „Freitag, der 13.“ sind die Erwartungen an ihn niedrig, womit seine unbekümmerte „Evil Dead“-Hommage in „Session 9“-Kulissen überraschend unterhaltsam ausfällt.
Nispel, der auch das Script mitverfasste, tobt sich mit einer wüsten Farce aus, die wenig Originelles bietet, aber netter Splatter mit rotzigen Punk-Atzen ist: Eine Geisterbahn mit finsterem Humor und drogenvernebelten Feierbiestern, die eine kaputte Nervenklinik-Trümmerbude über Nacht amtlich verwüsten, Levitations-, Ouija-, und andere satanische Experimente proben, bis der kleine Bruder des Protagonisten besessen wird.
Fortan tanzt der Teufel Pogo und die fetten Metal-Riffs der Combo Quarantine dröhnen durch die versifften Hallen von „The Asylum“, stilvoll in blaufahlem Schmutz-Design abgelichtet. Die Besetzung ist Horrorfutter, aber die außer Stephen Lang („Avatar“) unbekannten Akteure wehren sich mit respektloser Fuck-You-Attitüde wacker gegen die Attacken der Besessenen, sind keine furchtsamen Opfer, sondern zu allem entschlossen.
Merke: Führe nie einen Laien-Exorzismus nach einer Smartphone-App aus! Darüber kann der Dämon nur lachen und Nispels Höllenritt nimmt mit furiosen Effekten, handwerklichem Kamera-Können und kirrer Komik ordentlich Fahrt auf. Die Sorte schnoddriger Humor vermittelte sich nicht jedem, was „The Asylum“, dessen Release sich seit zwei Jahren immer wieder verzögert hat, keinen guten Leumund einbrachte. Zu Unrecht.
Stabbed with a spoon by a psycho demon bitch: Nispel hat große Freude an bizarren Unfällen und einem Instrumentarium spitzer Gegenstände, um mit Hacken, Sensen und Messern Körper zu malträtieren und zu zerlegen. Sein absurdes Massaker samt obligatorischen Twist ist klar Humbug, aber gallig und herrlich rabiat. Eine wilder Spaß, der gerne Vorbilder zitiert, nicht zuletzt Peter Jacksons „Braindead“ und seinen Rasenmäher-Einsatz.
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