Kinostart: 02.07.2015, DVD/BD-Start: 12.11.2015
Wenn Sidekicks einen eigenen Kinoauftritt erhalten, fehlt mitunter Charme („Die Pinguine aus Madagascar“) und viel Story bleibt an ihrem Treiben oft auch nicht haften. Bei den Minions, den wuseligen Wichten aus den beiden „Ich – Einfach unverbesserlich“-Teilen, mangelt es nicht an Ersterem, aber Humor und Figuren übertünchen die dünn-durchwachsene Handlung nur bedingt, eine Lässlichkeit um eine arglistige Superschurkin.
Der Einstieg ist perfekt – im Grunde der erweiterte Trailer – im Einzel-Abenteuer um die Wanderschaft von Leittier Kevin, Musiker Stuart und dem ängstlichen Bob, die um die halbe Welt reisen, um in den sonnigen Sixties New York zu entdecken, zum Superschurkenkongress in Orlando zu trampen und Scarkett Overkill zu verfallen, die sie ausrüstet, um die britischen Kronjuwelen zu erbeuten. Mit viel kindlichem Schabernack.
Der unentwegte, turbulente Actionklamauk ermüdet indes Erwachsene. Das skurrile Trio gefällt zwar mit seiner Fantasiesprache, einem aus Italienisch, Spanisch und Englisch zusammengemixten Gebrabbel (deren Worte teils zu eindeutig identifizierbar sind). Die Fantasy um Technik-Gadgets und sich produzierende Bösewichte limitiert aber die London flutenden Minions, die sich zu Gute-Laune-Songs ausgiebig feiern lassen.
Bitte mehr derartige Auftritte: Da wird das Camelot-Schwert „von einem kahlen, gelbsüchtigen Kind aus dem Stein gezogen“ (Bob mit Roboterarmen) oder der irrste Gag, als Stuart von der Queen eine „Mega-Ukulele“ (E-Gitarre) geschenkt bekommt und sie in einem wilden Jimi-Hendrix-Solo sogleich zertrümmert. Fehlt eigentlich nur noch Scrat aus der „Ice Age“-Reihe, die ultimative anarchische Kamikaze-Comicfigur.
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