DVD/BD-Start: 19.12.2016
Seit Beginn des Jahrzehnts begleiten uns die staksenden Zombies im epischen Erzählformat und setzen Standards, die längst keine Kinoproduktion zum Thema mehr erreicht. Die sechste Staffel von „The Walking Dead“, erschaffen von Frank Darabont nach der gleichnamigen Comicreihe von Robert Kirkman, hat dennoch deutlich nachgelassen: Da war die vierte Staffelebenso wie die fünfte Staffelrunder, stärker und packender.
Cliffhanger-Ärgernisse, eine eiernde Dramaturgie und Figuren, die immer wieder blind in die gleichen Fallen laufen, hemmen den Genuss der ansonsten wieder top-produzierten Folgen, in denen fortgeschritten verweste Untotenmassen das Vorgartenparadies umringen. Ricks Kern-Clique ist dabei unverwüstlich, die übrigen Einwohner Alexandrias nur besseres Zombiefutter. Dennoch: Sie alle gehen andauernd viel zu hohe Risiken ein.
Zumal rasch klar wird, dass nicht die Biters/Walkers das größte Problem sind, sondern eine bösartige Bande Wegelagerer, deren psychopathische Sadisten wie irre Mordbrenner über die Gruppe herfallen, die weiterhin mit unangebrachten Tötungshemmungen ringt. Die „Saviours“ um den Oberbösewicht (gähn) Negan (Jeffrey Dean Morgan erscheint erst im unerfreulichen Finale) sind zahlenmäßig und waffentechnisch überlegen.
Obwohl „The Walking Dead“ Pazifismus – Morgan (Lennie James) –, Präventivkrieg – Rick (Andrew Lincoln) – und Todessucht – Carol (Melissa McBride) – bisweilen ermüdend und nur für dramaturgische Zwecke diskutiert, bleibt genug Raum für Brillanz: Wenn man Dinge tut, nach denen man Angst vor sich selbst hat, gegen den Wahnsinn kämpft und Massaker im Akkord begeht. Aber die (psychischen) Abgründe nutzen sich auch ab.
„This is, what life looks like now“: Irgendwann dümpelt das um die gleichen Erkenntnisse herum und dann fällt auf, dass sich die Hauptfiguren nicht mehr weiterentwickeln und die Nebenfiguren sterben, sobald sie interessant werden. Die Devise „the world is ours, we know how to take it“, wird von Antagonisten ad absurdum geführt, die jedoch stets wie aus dem Drehbuch-Ärmel geschüttelt wirken und nicht wie glaubwürdige Rivalen.
imdb ofdb
Alles läuft sich einmal tot – im wahrsten Wortsinne …
Ich kann dir das nachempfinden. Hatte vor einiger Zeit beide Staffeln Z Nation geschaut. Das macht echt Spaß. Murphy ist das Hammer. Gefiel wir zeitweilig weitaus besser als Walking Dead.