ohne deutschen Start
1989 erschien „Curse II: The Bite“ (bei uns nur „The Bite“ betitelt), in dem der Arm des Protagonisten nach einem Schlangenbiss zur Anakonda mutierte. Die Effekte des kaum bekannten B-Schockers stammten von Screaming Mad George (das ist mal ein Künstlername!) und derartige Transformationseffekte stehen auch im Zentrum von „Bite“. Als zweite, größere Referenz drängt sich „Die Fliege“ von David Cronenberg auf, dessen Landsmann Chad Archibald („The Drownsman“) zum wiederholten Male im dunklen Genre tätig wird und seinen Meister zitiert.
Der Body Horror entfaltet sich rund um Casey (Elma Begovic als leider einzige mit akzeptabler Leistung), die auf ihrer Junggesellinnen-Abschieds-Besäufnis-Tour durch Costa Rica in einer Lagune von einem Wasserinsekt gebissen wird, was zunächst folgenlos bleibt. Zurück daheim erkrankt sie und Symptome von Verfall und Verwandlung häufen sich. Sie schließt sich in ihrer Wohnung ein, die zu einer glibberigen Fischhöhle mutiert. Obendrein scheint sie von einem amphibischen Wesen schwanger und laicht in der Badewanne.
„Bite“ fungiert geraume Zeit als Psychodrama, in dem die körperliche Transformation die Angst vor der anstehenden Bindung symbolisiert. Die (nicht übermäßig) eklige Horror-Metamorphose einschließlich „Fliege“-Verdauungssäure hat ihre Momente und verkauft sich als etwas vulgäre Version von Cronenbergs Frühwerk, gerät derweil nicht so undergroundig-experimentell wie das vergleichbare Low-Budget-Werk „Thanatomorphose“.
Was Chad Archibalds stimmig vorgetragenem Ausbrüten das Kreuz bricht, ist der Schwenk zum Monster Movie mit Body Count einerseits, andererseits – und vielleicht noch mehr – die abgrundtief unsympathischen Vollspacken, die auf Vorabend-Seifenoper-Niveau chargieren. So helfen Sex-Intrigen dem Fortgang nur bedingt und zum Ende hin fehlt es an Überzeugungskraft, Stilkompetenz und intellektueller Reichweite: „Bite“ degradiert sich selbst zum Monster-Eifersuchtsdramolett mit Giftstachel.
imdb ofdb