Kinostart: 29.09.2016
Heimkinostart: 16.02.2017
Die späte Fortsetzung des Pixar-Hits „Findet Nemo“ von 2003 reduziert den Clownfisch und Vater Marlin zu Begleitern des einstigen Sidekicks Dorie. Original-Regisseur Andrew Stanton, der danach den großartigen „Wall-E“ schuf, schenkt in erneuter Kooperation mit dem erfahrenen Pixar-Animateur Angus MacLane („Toy Story 3“) dem blauen Doktorfisch mit Kurzzeitgedächtnisverlust ein für Erwachsene tränenreiches und für Kinder wohltuend gefahrloses Spaß-Abenteuer. „Findet Dorie“ ist in der Tat unvergesslich.
Schon der Anfang, wenn Dorie ihre Eltern verliert, als kleines, süßes Törtchen in der Unterwasserwelt verloren geht und einsam heranwächst, bis sie ihre Herkunft vergessen hat, ist herzzerreißend. Solche Kloß-im-Hals-Momente gibt es reichlich und am Ende überwältigen sie einen schier. Bewegender kann Animation nicht sein. Als Dorie sich bruchstückhaft ihrer Familie entsinnt, beginnt sie eine Suche, die sie, Nemo und Marlin in ein Meeresinstitut in Kalifornien führt. Begleitet von der Stimme Sigourney Weavers findet sie im tarnfähigen Oktopus Hank (der ihr den Komik-Rang abläuft), dem kurzsichtigen Walhai Destiny und einem Beluga mit Radarortung neue Freunde.
Was würde Dorie tun? Die turbulente und gekonnte Action hält die Kleinen bei Laune, schenkt ihnen edukative Stunden darüber, wie man Freunde gewinnt und behält, lehrt sie, dass es stets auch dort Wege gibt, wo alle Türen verschlossen scheinen und dass im Ozean keine Mauern existieren. Erwachsene nehmen dies gern zur Kenntnis, da „Findet Dorie“ als Emotions-Thriller der Spur der Muscheln folgt und obendrein pointiert-witzig die Vorzüge und Nachteile der Erinnerung verblüffend philosophisch abwägt.
Vor der vielleicht besten Animation dieser Saison (knapp vor „Zoomania“) läuft der sechsminüter „Piper“ um ein wasserscheues Strandläuferküken.
imdb ofdb