Before I Wake

Mike Flanagan strickt nach bewährten Mustern eine Traum-Horror-Fantasy und verspricht Innovation, die nicht eintrifft

Before I Wake Cover

Mike Flanagan, USA 2016
Kinostart: 10.11.2016
Story: Seitdem ihr Sohn in der Badewanne ertrank, sind Jessie und Mark untröstlich. Als sie Waisenkind Cody adoptieren, der bereits in mehreren Pflegefamilien war, beginnen glückliche Tage. Bis nachts Schmetterlinge auftauchen – und ihr verstorbenes Kind. Denn Codys Träume, gute wie böse, werden real.
Von David McAllan

Schon mit dem Spiegel-Schrecken „Oculus“ verhieß Mike Flanagan mehr, als er halten konnte. Sein Home-Horror „Before I Wake“ um ein Kind, dessen Gabe ein Fluch wird, weil sich seine Traumaträume zu tödlichen Bedrohungen manifestieren, hat die gleichen Probleme – ist aber noch konventioneller gestrickt. Die namhafte B-Cast Thomas Jane („Wie ein weißer Vogel …“) und Kate Bosworth („Still Alice“) hilft da leider auch nicht.

Als Hobsons sind sie ein schuldzerfressenes, wohlhabendes Lass-uns-diesmal-alles-perfekt-machen-Pärchen. Aber dennoch profil- und kantenlos, Bon-Jovi-Typ und Blondine, beide so glatt wie der nett designte Stil. Deshalb berührt ihr Verlust nicht – alle Figuren sind einem egal. Schicke Chiaroscuros und schöne Farben genügen eben nicht. Die Kitsch-Falter und ein passables Alptraummonster erreichen kaum „Inception“-Kreativität.

Nicht annähernd „A Nightmare on Elmstreet“

Unbeholfen und erfolglos versucht „Before I Wake“ die Abgründe trauernder Eltern zu ergründen. Flanagan hat nicht annähernd die Kraft und den Horror von Wes Cravens innovativem „A Nightmare on Elmstreet“. Psychologischer Schmu und ein Kind als Heimkinobeamer konkurrieren mit den real werdenden Alpträumen von „Dreamscape“, „Mindscape“, „The Lazarus Effect“ und „Haunter“. Nur Bewährtes, von dem nichts hängen bleibt.

imdb ofdb

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.