Kinostart: 23.02.2017
Obwohl die Story von „A Cure for Wellness“ kaum mehr hergibt als ein B-Movie, gelingt es „Fluch der Karibik“-Regisseur Gore Verbinski einmal mehr, diese Genre-Versatzstücke visuell reizvoll zu verpacken. Er versenkt sich damit dermaßen in eine (selten überraschende, dafür umso mehr dräuende) Mystery mit Gothic-Touch, und das so ansprechend und hübsch hergerichtet, dass man die gängigen Komponenten kaum registriert.
Vermutlich wird auch dieses Script von Justin Haythe so unter Wert laufen wie beider letzte Kooperation „Lone Ranger“, wenngleich es im positiven Sinne an „Shutter Island“ und „Die purpunen Flüsse“ anklingt. Wo Lehane die psychologische und Grangé die kriminalistische Auflösung wählten, erwärmt sich Verbinski für das Traumartige, Esoterische, Märchenhafte, neben dem Fokus auf den Mad Scientist mit seinen Experimenten.
Unter Frankenstein-Gipfeln, diesem verwunschenen „Zauberberg“, wo man Thomas Manns gleichnamiges Buch liest, fließt ein Jungbrunnen, wie ihn „Ewige Jugend“ ersehnte, verlässt niemand mehr dieses „Institut Benjamenta“, halluziniert man im Isoliertank von „Der Höllentrip“ und erlebt ein Aschenputtel sein sexuelles Erwachen. Zu Beginn herrscht gar eine gallige Bret-Easton-Ellis-Atmosphäre im CEO-Haifischbecken vor.
Dieses verlässt „Spiderman“-Adversant Dane DeHaan, perfekt gecastet, überarbeitet, übermüdet, bleich, für Heilbäder. Der Junge hat ein Faible für herausfordernde Rollen und trägt den langatmigen „A Cure for Wellness“. Mag die Wende auch nur ihn verblüffen, sporadische Grausamkeiten wie eine „Marathon-Mann“-Zahnbehandlung verfinstern munter die Mär vom Phantom der Oper, von Sex, Tod, Aalen und einer doppelten Befreiung.
imdb ofdb
Ein Gedanke zu „A Cure for Wellness“