Revolt

Grimmig, griffig, garstig: südafrikanische Indie-Sci-Fi, deren Alien Invasion und Kriegsaction aussichtsreich an „District 9“ anknüpft

Revolt Cover

aka Maschinenland – Mankind Down, Joe Miale, GB/RSA 2017
DVD/BD-Start: 26.10.2017
Story: Nach einer Explosion wacht US-Soldat Bo gedächtnislos in einem Knast in Kenia auf und bricht mit der französischen Ärztin Nadia aus, um durch ein durch die Invasion außerirdischer Kampfroboter verwüstetes und entvölkertes Afrika zu ziehen, auf der Suche nach einer US-Radarstation an der Grenze.
Von Gnaghi

In einer Welt, die nicht vom Marvels Comicmüll zugeschissen würde, wäre die Indie-Sci-Fi „Revolt“ (vielleicht) die Sensation: Mit der Performance eines Kriegsactioners vereint die komplett in Südafrikas Townships entstandene Produktion Neill Blomkamps „District 9“ mit H.G. Wells mehrfach verfilmten Klassiker „Krieg der Welten“ zu einem grindigen B-Movie, das seine straighte Story grimmig, garstig und gemein vorantreibt.

Die ist nicht neu, aber Regiedbütant Joe Miale gelingt für den Bruchteil des Budgets das, was Luc Besson mit 200 Millionen in „Valerian“ nicht schafft – ein schlagender, beachtlicher Weltentwurf, der (passend zu den politisch-sozialen Verhältnissen) Afrika als finstere postapokalyptische Trümmerlandschaft illustriert, durch die sich Lee Pace („Guardians of the Galaxy“) und Bérénice Marlohe („Skyfall“) schlagen müssen.

Staub, Schweiß und Dreck

To live is to fight: In „Revolt“ geht es düster-dreckig und derb-deftig zu, die visuellen Effekte der Alien Invasion überzeugen auf ganzer Front, wenn schweinecool designte Metallmonster in Gestalt xenomorpher Mörder-Mechs Menschen geradewegs zerstäuben. Das kommt McGs nachendzeitlichem vierten „Terminator: Die Erlösung“ nahe, einer Transformers-Welt unter mehreren Schichten Staub, Schweiß und Dreck.

Men are worse than machines: Alle fünf Meter lauern hier mit Kalaschnikows herumschießende Wilderer, Wegelagerer und Warlords, sie rauben alle Sicherheit auf dem Second-Hand-Kontinent, der provisorisch, abgeraucht und schrotttreif ist, wo Lumpen, Rauchwolken und Trümmerfelder die Ausstattung stellen. All dem verleihen die Elektro-Mutationen und Blitz-Phänomene einen Hauch Avantgarde à la Shinya Tsukamoto („Tetsuo“).

imdb ofdb

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