Kinostart: 20.07.2017
Offenbar hängt die Zukunft von Luc Bessons Europa-Studio ab vom Erfolg seiner 150-200 Mio. Dollar schweren Großproduktion „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“, die sich redlich bemüht, in Konkurrenz zu Marvel, „Star Wars“ und „Avatar“ zu treten. Man möchte dem Filmmogul die Daumen drücken, freilich fällt das schwer, da er nicht nur künstlerisch strauchelt, sondern den Auguren nach eine Box-Office-Bruchlandung à la „John Carter“ droht.
Mit einem Overkill der Überfülle positioniert sich „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ mehr als Fantasy-Operette denn als Sci-Fi und könnte auch „Das fünfte Element 2“ heißen, zumal schon Bessons Kultfilm von 1997 schwer von der 22-bändigen, ab 1967 erschienenen Comicreihe „Valerian und Veronique“ von Pierre Christin und Jean-Claude Mézières beeinflusst war, die diesmal ganz offiziell als Vorlage dient. Nur: Wenn sich Regisseure Kindheitsträume erfüllen, geht das selten gut.
Der emotionalen Offenbarung der ersten fünf Minuten, einer Handschlag-Historie von Menschen und Alienrassen und dem Aufbruch zur Magellanschen Wolke zu David Bowies „Space Oddity“, folgt zwar noch eine schmucke Episode auf einem Muschelplaneten mit exotischer Kitschpracht. Aber sobald Major Valerian und Sergeant Laureline als Handelnde etabliert werden, fliegt das actionreiche Abenteuer in ein schwarzes Loch, das viele Turbulenzen, aber wenig Sinn kennt.
Das wäre nicht weiter schwerwiegend, da die fortgesetzte Präsentation immer neuer Spezies und Habitate die filmische Bonbontüte stopft. Aber Dane DeHaan („A Cure for Wellness“) als Hallodri im Hawaiihemd ist eine epochale Fehlbesetzung – den Bond-Playboy nimmt man dem blöden Bübchen nie ab – und die Screwball-Witzchen zwischen ihm und Cara Delevigne („Margos Spuren“), die Augenrollen für Schauspielerei hält, haben nicht nur einen langen Bart; die Chemie zwischen beiden ist katastrophal.
So mäandert die unlustige Story unmotiviert durch eine Ausstattungsorgie mit Kostüm- und Effektparade, dass Rihannas Tanzrevue als Alien Bubble schon fast wieder gut ist. Aber Besson ruiniert selbst ihren Auftritt durch billige Rührseligkeit. Kriegsverschwörungen, ein Herz für Naturschutz und Eingeborene schaffen es schließlich nicht mehr, jene Bindung herzustellen, die ihm zuletzt mit seinem Hit „Lucy“ so perfekt gelang. Mag „Valerian“ auch ein major misfire sein – wer weiß, ob er nicht doch zum Kassenwunder mutiert. Allzu wahrscheinlich ist das jedoch nicht.
imdb ofdb
Bullshit…
Avatar wurde gefeiert ohne ende und hatte keine wirkliche story.
Zudem ist valerian – die stadt der 1000 planeten, das beste was es im scifi genre seit pitch black zu sehen gab…
Es ist halt kein mainstream Hollywood kinofilm.