ohne deutschen Start
Im trügerisch properen „EDtv“-Hochglanzformat karikiert „Breakling Bad“-Akteur Giancarlo Esposito mit „This Is Your Death“ die schöne, gewissenlose Scheinwelt des zukünftigen Fernsehens. Dahinter wartet ein abgründiger Kern, der „Das Millionenspiel“ als Moral-Melodram anpackt und gegen den bedenkenlosen Zynismus eine wahre Rosskur wählt, die nach „Running Man“-Blutzoll emotional gleich doppelt heftig trifft.
Die Macher der titelgebenden Schock-Show jedenfalls, die perfekt gecasteten Josh Duhamel („Transformers“-Reihe) als Adam und Famke Janssen („X-Men“-Reihe) als Ilana sind asoziale Ärsche, deren Verhalten nach Läuterung schreit. Besonders Adam, der bei verzweifelten Selbstmördern schon mal nachhilft, damit die Quote stimmt, verpasst Esposito in seiner zweiten Regiearbeit einen krassen K.O.-Schlag, der niemanden kalt lässt.
Von langer Hand geplant, steuert „This Is Your Death“ auf ein Finale zu, dass den Teufel mit dem Beelzebub austreibt, das nach dem Preis für so viel Unmenschlichkeit fragt, dabei die Mediensatire eines „Nightcrawler“ mit dem Sozialdrama von „Money Monster“ effektiv zu einem Szenario vereint und konsequent mit hohem Tempo auf die Spitze treibt. Dass dabei alle Mitwirkenden substanziell als echte Menschen agieren, ist essenziell.
Nur so kann Esposito, der selbst als working poor auf dem Weg zum Show-Kandidaten die zentrale Empathie-Rolle inne hat, mit monströser Drastik, die einem alles abverlangt, die bösen Geister austreiben und einen den Preis, den alle Beteiligten zahlen, spüren lassen. Ein Message-Movie, das mitreißt, ein böser Spaß ist und auch uns den Spiegel vorhält: Schließlich sind wir mit unserer Sensationsgier unabdingbarer Teil dieser Show.
imdb ofdb