Happy Deathday

Und täglich grüßt das Todestier: Konzept-Whodunit, der konventionell, komisch und kurzweilig einen Slasher-Thriller in Endlosschleife abfährt

Happy Deathday Cover

Happy Death Day, Christopher Landon, USA 2017
Kinostart: 16.11.2017
Story: Nach einem Filmriss erwacht die biestige Studentin Tree verkatert in der Bude ihres Kommilitonen Carter und flüchtet über den Campus in ihr Verbindungshaus, woraufhin sie später ein Killer mit Babymaske meuchelt. Ihren Todestag erlebt sie immer wieder von neuem, bis sie den Mörder identifizieren kann.
Von David McAllan

„Happy Deathday“ benimmt sich, als hätten wir die Zeitschleifenkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ nie gesehen, gibt dessen Konzept als quasi neu aus und strickt daraus einen absehbaren, aber unterhaltsamen Mix aus Whodunit-Thriller und Slasher-Komödie. Die Blumhouse-Produktion wird nie postmodern wie „Scream“ oder Meta-Horror wie „The Cabin in the Woods“, bietet aber allemal eine Menge kurzweiligen Spaß.

Einen großen Anteil daran hat Hauptdarstellerin Jessica Rothe (Nebenrolle in „La La Land“), die mehr als nur die Scream Queen gibt, sondern mit erheblicher Bandbreite überzeugt und als „Mean Girls“-Zicke dennoch für sich einnimmt, sowohl mit komischen, als auch dramatischen Talent. Christopher Landon, der Haus-und-Hof-Schreiber der „Paranormal Activity“-Reihe, gelingt wieder eine ideale Kombination aus Witz und Irrwitz.

Kein scheues Bambi, sondern eine abgebrühte Bitch

Das zeichnete seinen selbst inszenierten „Paranormal Activity: Die Gezeichneten“ aus, „Scouts vs. Zombies“ und ebenso „Happy Deathday“, der mit Elan mal goofy, mal scary ist, jedoch keine Gesellschaftsrelevanz wie der Blumhouse-Hit „Get Out“ bietet. Sind Uni-Schlitzer wie „Sorority House Massacre“ und „Sorority Row“ im Grunde tumbe Akkordmorde im Endlosmodus, gewinnt Landon dem Szenario Intelligenz, Humor und Gefühl ab.

Anders als im kürzlich angelaufenen „Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei…“ wird hier kein scheues Bambi gekillt, sondern eine abgebrühte Bitch, die nicht nett, dafür taff ist, was dem Film einen frechen, unverblümten Tonfall beschert. Neben funktionierenden Standards wie Läuterung, Katharsis und obligatorischer Lovestory, sind es Twist-Ende und Spurensuche, die „Happy Deathday“ einen eigenen Spin verpassen.

imdb ofdb

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