The Hurricane Heist

The Hurricane Heist Cover

Rob Cohen, USA 2018
ohne deutschen Start

„The Hurricane Heist“ verspricht mit der Verbindung Raubüberfall und Wirbelsturm, die Tagline wirbt mit „600 mio. $ stolen at 600 mph“, eine Tricktechnik-Orgie um Geldraub-Thrill auf Emmerichschen Katastrophenfilmterrain. Rob Cohens 35-Millionen-Mini-Blockbuster verdoppelt damit fürwahr keineswegs den Spaß-, sondern bestenfalls den Nonsense-Faktor (gleiche Rechnung wie bei „Jurassic World: Fallen Kingdom“ – Dinos plus Vulkanausbruch).

Eine Garde Mimen aus Hollywoods zweiter (oder dritter) Reihe absolvieren einen maskulinen Storyverschnitt, wo ein Team Gangster mit Hacking und Schusswaffeneinsatz eine aufgrund des herannahenden Jahrhundertsturms weitläufig evakuierte US-Einrichtung überfällt, um tonnenweise Altgeld vor der Vernichtung einzusacken. Aber eine ATF-Agentin (Püppchengesicht: Maggie Grace aus der „96 Hours“-Reihe) stirbt gerne langsam und spuckt als Mitarbeiterin des Monats mit zwei Meteorologen-Brüdern (Toby Kebbell, Ryan Kwanten) den bösen Wichten in die Suppe.

„Stirb langsam“ trifft „Twister“

Cohen, der mehr oder minder teure (und mehr oder minder kurzweilige) B-Movies wie „xXx“ und „The Fast & the Furious“ auf dem Kerbholz hat, schwebt weder Trash-Highlights wie „Sharknado“ oder „Geostorm“ vor, noch versucht er sich an hochklassigen Spannungswerken wie „Sicario“ oder „Heat“. Sein moderates Entertainment laviert im niedrigen IQ-Bereich und weist mehr No-Brainer-Momente des Absurden als jene der Cleverness auf.

Er klabautert sich eine grobmaschige Handlung zusammen, die er dann doch nur ballistisch in die Binsen gehen lässt. In „The Hurricane Heist“ dominiert physikfreie Action, wie sie nur der CGI-Wahn möglich macht. Schusswechsel, Autoverfolgungsjagden, Stunts im Windkanal, Explosionen und viel mechanischer Schrott bei heulendem Wind geben den Pfad der Zerstörung vor, der als Guerillakriegs-Ausgabe von „Twister“ oder „Hard Rain“ in ein eisengraues Gewandt getaucht ist. Insgesamt bisweilen kurzweiliger als kostspieligere Emmerich-Materialschlachten – und nicht mal bescheuerter.

David McAllan

imdb ofdb

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